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Werke Theresia von Jesu (1515-1582) Briefe

397. Brief — An Don Johann de Ovalle in Alba de Tormes

Ávila, am 29. November 1581

Verlangen, ihre Schwester vor der Abreise nach Burgos zu sehen. Vorschläge und Wünsche für Beatrix.

Jhs

Der Heilige Geist sei mit Ihnen! Amen.

Ich habe Ihnen vor einigen Tagen geschrieben und wünsche recht sehr zu erfahren, was Sie nach meinen Vorschlägen zu tun gedenken. Heute hat man mir einen Brief überbracht, in dem mir mitgeteilt wird, daß mir die Stadt (Burgos) soeben die Erlaubnis erteilt hat, dort ein Kloster zu gründen. Da ich die Genehmigung des Erzbischofs schon habe, so gedenke ich, diese Gründung noch vor jener in Madrid vorzunehmen. Aber es fällt mir schwer, abreisen zu müssen, ohne meine Schwester zu sehen; denn es ist möglich, daß ich von Burgos mich sogleich nach Madrid begebe.

Es ist mir ein vorzüglicher Gedanke in den Sinn gekommen. Wenn Doña Beatrix wirklich Nonne werden wollte, würde ich sie, nachdem ich sie hier eingekleidet, mit nach Burgos nehmen und sie dann nach Madrid führen; denn es wäre eine große Freude für sie, unsere Klostergründungen zu sehen. Auf diese Weise wäre sie eine Stifterin, noch bevor sie ihre Ordensgelübde abgelegt hat. Sie würde, ohne es zu merken, in einen Stand treten, an dem sie die größte Freude fände, und später könnte sie dann in Alba eintreten. Unser Herr weiß, wie glücklich ich sie zu sehen wünsche. Überdies wäre es für Sie und meine Schwester ein großer Trost, zu wissen, daß sie sich Gott weiht. Überlegen Sie sich dies wohl und empfehlen Sie diese Angelegenheit Seiner Majestät! Ich meinerseits flehe unablässig in diesem Sinne zu ihr. Möge Seine Majestät alles zu ihrer größeren Verherrlichung lenken! Amen. Der Herr behüte auch Sie! Meine Schwester möge diesen Brief auch als an sie gerichtet betrachten! Die besten Grüße an meinen Neffen und meine Nichte! Theresia läßt Ihnen allen auch die herzlichsten Grüße übermitteln.

Ich sende diesen Brief durch einen eigenen Boten, der sich nach Salamanka begibt, um von unserem Provinzial die Erlaubnis zu einer bestimmten Verzichtleistung zu erhalten. Er muß auf dem Hin und Rückwege über Alba reisen. Halten Sie Ihre Antwort bereit und übergeben Sie Ihren Brief der Mutter Priorin! Sagen Sie aber jetzt noch niemand etwas über die Gründung von Burgos!

Heute ist der 29. November.

Ihre unwürdige Dienerin

Theresia von Jesu

Wenden Sie das Blatt um!

Vorausgesetzt daß unser Plan sich verwirklicht, wird es für Sie nicht nötig sein, den Aufenthaltsort zu ändern. Da ich eine so lange Reise unternehmen muß, habe ich einen hinreichenden Grund, meine Schwester zu besuchen und zu erklären, daß ich meine Nichte mitnehmen wollte, und es wird niemand etwas dagegen einzuwenden haben. Wenn es Ihnen angenehm ist, werde ich Ihnen den bestimmten Tag meiner Abreise angeben. Wenn Sie aber noch vor dieser Zeit kommen würden, läge auch nicht viel daran.

Ich habe noch nie etwas erfahren über das Befinden der Doña Mayor und doch würde ich es wünschen. Es war mir nicht möglich, ihr alle Kopfbedeckungen zu senden. Da das Paket so schwer ist, will niemand es mitnehmen. Grüßen Sie mir dieselbe und geben Sie mir Nachricht über ihr Befinden! Mir geht es ziemlich gut.

Anschrift: Zu Händen des hochherrlichen Herrn Don Johann de Ovalle oder meiner Schwester in Alba.

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