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Werke Theresia von Jesu (1515-1582) Briefe

401. Brief — An Doña Beatrix de Mendoza y Castilla, Schwiegermutter des Don Franz, in Madrid

Ávila, ungefähr anfangs Dezember 1581

Erklärung über die Schwierigkeiten des Nachlasses des Don Laurentius. Wunsch nach einer Verständigung.

Jhs

Die Gnade des Heiligen Geistes sei stets mit Ihnen!

Es scheint, daß der Punkt, bezüglich dessen ich Sie gebeten habe, mir nicht zu schreiben, gerade jener ist, der diese Angelegenheiten betrifft. Es wäre töricht, wenn ich sagen wollte, daß Ihre Briefe mir kein Vergnügen bereiten; ich weiß im Gegenteil die große Gunst zu schätzen, wenn Sie mir diese gütigst erweisen. Aber es schmerzt mich sehr, wenn man mit mir von Dingen spricht, die ich mit gutem Gewissen nicht annehmen kann, sowie von Sachen, die nach meinem und mehrerer anderer Leute Urteile dem Don Franz nicht zustehen. Wenn man Ihnen das Gegenteil sagt, müssen Sie wohl an meinem guten Willen zweifeln, und das ist für mich sehr schmerzlich; darum ist es mein innigster Wunsch, es möchten diese Angelegenheiten möglichst bald geregelt werden. Möge unser Herr seine Hand dazu bieten und sie zu seiner größeren Verherrlichung lenken, wie Sie es selbst wünschen! Ich habe nie, auch nicht für einen Augenblick, ein anderes Verlangen gehabt, und es war immer mein Wunsch, Sie zufrieden zu sehen; übrigens weiß ich das große Verdienst der Doña Orofrisia wohl zu schätzen.

Ich habe ihr, wie Sie sagen, in einem Briefe mitgeteilt, daß Gott ihr Kinder schenken würde; ich halte aufrecht, was ich gesagt habe, und hoffe von Seiner Majestät, daß es so geschehen wird. Den Bestrebungen und Absichten, von denen Petrus de Ahumada sprach, habe ich immer wenig Bedeutung beigelegt, und diese Gesinnung habe ich noch immer. Ich empfinde so großen Widerwillen, mich in irgend etwas einzumischen, daß ich alles aufgeben würde, wenn man es mir nicht zur Gewissenspflicht gemacht hätte; ich war dazu schon entschlossen, aber Perálvarez erklärte mir, daß Ihnen das als ein Fehler erschiene, weil diese Angelegenheit das Kloster zum heiligen Joseph betreffe, zu dessen Priorin ich eben wegen meiner Sünden erwählt wurde, und ich sehe, daß Sie recht haben. Das Kloster darf also mit vollem Rechte seine Ansprüche behaupten, damit die Kapelle möglichst bald erbaut wird. Die Ansicht der Gelehrten ist folgende: Selbst wenn die Kinder meines Bruders — Gott habe ihn selig! — das Testament als hinfällig betrachten würden, behielte das Kloster noch alle seine Rechte; man kann nicht wissen, wer das Testament eröffnet hat; es wäre also ein Anlaß zu vielen Prozessen gegeben. Sie haben recht, wenn Sie die Angelegenheit ins reine bringen wollen; es ist sehr lästig und macht bedeutende Kosten, wenn man zu den Rechtsgelehrten seine Zuflucht nehmen muß. Möge unser Herr alles ordnen, da er es vermag, und Sie viele Jahre zum Besten Ihrer Kinder erhalten. Amen.

Ihre unwürdige Dienerin und Untergebene

Theresia von Jesu

Die Schwester Theresia von Jesu läßt Sie ergebenst grüßen.

Ich hoffe von der Güte Gottes, daß wir beide Sie in kurzem persönlich begrüßen können. Wir empfehlen uns beide vielmals dem Don Franz.

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