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Werke Theresia von Jesu (1515-1582) Briefe

440. Brief — An die Mutter Anna von den Engeln, Priorin in Toledo

Valladolid, am 2. September 1582

Entgegenkommen gegen Don Alvaro de Mendoza. Billigung des Planes des Didakus Ortiz. Die Schwester der Mutter Brianda. Schwierige Lage der Karmelitinnen in Salamanka.

Jesus schenke Euerer Ehrwürden seine Gnade!

Ihr Brief hat mich in Palencia erreicht zu einer Zeit, wo ich keine Antwort geben konnte, da ich im Begriffe war, abzureisen; ich habe Ihnen deshalb von hier aus einen Brief geschrieben; allein ich fürchte, er sei nicht in Ihren Besitz gelangt. Ich hatte ihn nämlich an den Bischof gesandt, als er eben abreiste, damit er ihn Ihnen zukommen ließe; aber in Anbetracht seiner vielen Beschäftigungen würde es mich nicht wundern, wenn er ihn vergessen hätte. Deshalb wiederhole ich hier, was ich Ihnen schon im anderen Briefe erzählt habe.

Zunächst bitte ich Sie, jemand zum Bischof zu schicken, um dort seine Aufwartung zu machen; tun Sie dies öfters während seines Aufenthaltes in Toledo! Wenn er in Ihr Kloster kommt, sollen sich die Schwestern ihm gegenüber sehr zuvorkommend zeigen; denn wir verdanken ihm alles.

Bezüglich des Hauses gefällt mir besser, was Didakus Ortiz vorhat, und sein Plan ist sehr gut, wenn er es kauft. In Wirklichkeit finde ich, daß er mehr Vorteil hat als wir, wenn er sich nicht an die getroffene Vereinbarung, es für uns zu kaufen, hält.

Die Schwester der Mutter Brianda eignet sich weder als Laien noch als Chorschwester. Es fehlt ihr zwar nicht an Verständnis, am guten Geist und an innerer Ruhe — und in dieser Beziehung wäre sie mir ganz recht —, aber sie ist zu etwas anderem nicht fähig außer zu dem, was sie eben tut; ihre Kraft ist vollkommen erschöpft. Sie sagt, daß man sie nicht hindern dürfe, sich Gott hinzugeben und alle Gebete zu verrichten, wie es ihr gefalle, da dies ihr Beruf sei. Kein Wunder, daß sie von manchen Prüfungen heimgesucht wird; doch solche gibt es überall und noch größere.

Wie es mir für den Augenblick möglich sein sollte, nach Toledo zu reisen, weiß ich nicht. Sie und Ihre Töchter würden erschrecken, wenn Sie wüßten, welche Arbeiten ich hier habe und wie viele Geschäfte ich besorgen muß, die mich todmüde machen. Doch Gott vermag alles. Empfehlen Sie daher diese Reise Gott! Meine herzlichsten Grüße an eine jede von Ihnen; ich habe es sehr eilig, und dies ist der Grund, warum ich nichts weiter berichte und warum dieser Brief nicht von meiner Hand geschrieben ist.

Valladolid, am 2. September.

Mein Befinden ist ziemlich gut, und ich gedenke am Montag nach dem Feste unserer Lieben Frau abzureisen. Ich werde unsere Schwestern in Medina nur vorübergehend besuchen, um rechtzeitig in Ávila sein zu können, wo ich nur einige Tage zu bleiben gedenke; dann muß ich mich nach Salamanka begeben, wo infolge des Hauskaufes alles in Verwirrung ist. Meine Anwesenheit ist dort sehr notwendig. Möge Gott Hilfe schaffen und Euere Ehrwürden mir erhalten! Amen.

Theresia und die Schwester vom heiligen Bartholomäus empfehlen sich Euerer Ehrwürden recht angelegentlich.

Euerer Ehrwürden

Theresia von Jesu

Der Überbringer dieses Briefes ist Pater Johannes de las Cuevas. Er hat mir mitgeteilt, daß er Sie besuchen werde; nehmen Sie ihn daher recht liebevoll auf!

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