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Werke Theresia von Jesu (1515-1582) Briefe

54. Brief — An Don Alvaro de Mendoza, Bischof von Ávila

Alba de Tormes, im Februar des Jahres 1574

Verschiedene Nachrichten.

Jhs

Die Huld des Heiligen Geistes sei allezeit mit Euerer bischöfl. Gnaden!

Gott sei gepriesen, daß Sie gesund sind; möge es der göttlichen Majestät gefallen, Ihnen die Gesundheit auch ferner zu erhalten, um was ich zu ihr flehe! Es wäre mir ein großer Trost, zu einem längeren Brief an Sie Zeit zu finden; allein es steht mir so wenig [Zeit] zur Verfügung, daß ich gar nicht zu schreiben anfangen wollte. Maria Baptista wird Euerer Gnaden Nachricht von mir geben, da ich es selbst in diesem Briefe nicht kann. Sie gibt auch mir Nachricht von Ihnen, wenn sie schreibt, und berichtet mir Neues, was ich zu erfahren wünsche. Ich danke Gott dafür; denn so kann ich es ertragen, daß Sie mir so lange nicht schreiben. An Euere Gnaden habe ich mehrere Briefe geschrieben; von einem weiß ich, daß Sie ihn aus einer gewissen Ursache nicht erhalten haben; was mit den anderen geschehen ist, weiß ich nicht. Seitdem ich hier bin, ich will sagen in Salamanka, habe ich von Ihnen nur einen einzigen Brief erhalten.

Ihren Auftrag an die Herzogin habe ich ausgerichtet. Sie hat mir die ganze Angelegenheit erzählt und mich versichert, daß sie niemals gedacht hätte, Euere Gnaden würden sich an dem Ausgang dieser Angelegenheit beteiligt haben. Die Herzogin verdient es wahrlich nicht, daß Sie ihr Ihre Freundschaft entziehen. An meine Gebieterin Doña Maria kann ich jetzt nicht schreiben; ich küsse ihr vielmals die Hand. Unsere Liebe Frau scheint ihre Töchter besser zu verteidigen als sie Ihre Untergebenen; denn wie ich erfahre, hat sie bei deren Angelegenheiten nur geschwiegen. Der Herr helfe dem kleinen Engel! Es ist etwas in der Welt ganz Unerhörtes, was unser Herr jetzt für diese Seele tut. Ich denke mir, er füge es deshalb so, daß man sie bei ihren so großen Kämpfen allein läßt, damit sie sich selbst besser kennenlerne. Dies stimmt mich gar sehr zum Lobe der göttlichen Majestät.

Da Euere Gnaden dort so viele Heilige haben, so lernen Sie jetzt auch jene kennen, die es nicht sind, und deshalb vergessen Sie mich. Indessen hoffe ich, Sie werden einst im Himmel sehen, daß Sie dieser Sünderin mehr verdanken als Ihren Heiligen. Ich möchte meinen Gebieterinnen, der Doña Maria und der Gräfin, lieber zu etwas anderem Glück wünschen als zu ihrer Verlobung, obwohl es sehr tröstlich für mich ist, daß die Heirat so bald stattfinden soll. Unser Herr gebe, daß sie zu seiner Ehre gereiche und Euerer Gnaden und meiner Gebieterin Doña Maria viele Jahre Freude bringe! Meinen Gebieterinnen, der Doña Beatrix und der Herzogin, küsse ich vielmals die Hand. Unser Herr erhalte Sie allezeit unter seinem Schutze!

Euerer bischöflichen Gnaden unwürdige Dienerin und Untergebene

Theresia von Jesu

Ich bitte Euere Gnaden, mir Nachricht geben zu lassen, ob Sie vom Pater Visitator die Erlaubnis eingeholt haben, mich einige Tage im St. Josephskloster aufhalten zu dürfen. Die Priorin wird es mir schreiben.

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