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Werke Theresia von Jesu (1515-1582) Weg der Vollkommenheit
Dreizehntes Hauptstück

3.

Gott bewahre uns davor, daß wir so etwas begehren! Vielmehr halte sich jene, die meint, sie werde für die Geringste aus allen angesehen, für die Glücklichste; denn sie ist es wirklich, wenn sie es erträgt, wie sie soll. Es wird ihr alsdann weder in diesem noch im anderen Leben an Ehre fehlen. Dies möge man mir glauben! Doch wie töricht bin ich, Glauben an mein Wort zu verlangen, nachdem die ewige Weisheit selbst sich darüber ausgesprochen hat! Laßt uns, meine Töchter, doch wenigstens in etwa die tiefe Demut der heiligsten Jungfrau nachahmen, deren Habit wir tragen! Es wäre schmachvoll, wenn wir uns ihre Namen nennen, ihr aber in der Demut nicht ähnlich sein wollten. Ich sage: Laßt uns sie wenigstens in etwa nachahmen! Denn wie tief wir uns auch zu erniedrigen meinen, so bleiben wir doch noch weit entfernt von jener Demut, die wir als Töchter einer solchen Mutter und als Bräute eines solchen Bräutigams haben müßten.

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