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Werke Theresia von Jesu (1515-1582) Weg der Vollkommenheit
Einundzwanzigstes Hauptstück

8.

Es scheint eine Arglist des bösen Feindes zu sein, dergleichen Besorgnisse zu erregen; deshalb hat er auch in seiner Schlauheit einige, die scheinbar dem Gebete ergeben waren, zu Falle gebracht. Da könnt ihr so recht die Verblendung der Welt sehen; denn das beachtet man nicht, daß so viele Tausende, die das Gebet nicht geübt, sondern in Zerstreuung gelebt haben, in Irrlehren und andere schwere Sünden gefallen sind. Wenn dagegen der böse Feind, um sein Werk besser vollführen zu können, von den vielen gebetsliebenden Seelen einige zu Falle gebracht hat, so benützt man dies, um anderen eine große Furcht vor den Übungen der Tugend einzuflößen. Mögen jene, die unter diesem Vorwand das Gebet unterlassen, sich wohl vorsehen; denn sie fliehen das Gute, um sich vor dem Bösen zu bewahren! Niemals habe ich einen schädlicheren Betrug gesehen als diesen, der allem Anscheine nach vom Teufel herrührt. O mein Herr, nimm dich deiner Sache an; denn siehe, wie verkehrt man deine Worte versteht! Laß doch solche Schwachheiten bei deinen Dienern nicht zu!

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