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Werke Theresia von Jesu (1515-1582) Weg der Vollkommenheit
Achtundzwanzigstes Hauptstück

7.

Bei dieser Gebetsweise scheint die Seele zu merken, wie sie auf Kosten des Leibes an Stärke und Kraft gewinnt. Diesen läßt sie einsam und entkräftet, während sie sich gegen ihn stärkt. Anfangs ist diese Wirkung nicht bemerkbar, weil sie noch nicht so groß ist; denn die Sammlung hat ihre verschiedenen Grade und kostet, wie gesagt, anfangs Mühe. Der Leib will eben sein Recht wieder; er merkt nicht, daß er sich selbst schadet, wenn er sich nicht als überwunden ergibt. Hat man sich aber eine Zeitlang geübt und sich Gewalt angetan, so wird man klar den Gewinn sehen, den man daraus zieht. Sobald man zu beten anfängt, wird man erfahren, wie die Sinne sich sammeln, den Bienen gleich, die zum Korbe fliegen und darin den Honig bereiten. Dies geschieht dann ohne Anstrengung von unserer Seite; der Herr will eben, daß die Seele und der Wille für die vorher aufgewendete Mühe durch die Herrschaft über ihre Sinne belohnt werden. Der Wille braucht diesen nur ein Zeichen zu geben, daß die Seele sich sammeln wolle, und sogleich gehorchen sie und ziehen sich in die Seele zurück. Schweifen sie auch in der Folge wieder herum, so ist doch damit viel gewonnen, daß sie sich schon unterworfen haben; sie wenden sich jetzt nur als Gefangene und Untergebene nach außen und verursachen nicht mehr den Schaden, den sie vorher anrichten konnten. Sobald der Wille sie wieder ruft, kehren sie noch schneller zurück, bis sie der Herr nach öfters wiederholtem Rückzug in vollkommener Beschauung in der Seele bleiben läßt. Möchte man das Gesagte wohl verstehen! Es scheint zwar dunkel; doch werden es jene verstehen, die sich darin üben wollen.

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