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Werke Theresia von Jesu (1515-1582) Weg der Vollkommenheit
Vierzigstes Hauptstück

4.

Da ich jedoch hier mehr die Beschaulichen im Auge habe, um sie vor den Täuschungen und Betrügereien des Teufels zu warnen, so sage ich, daß bei diesen die Liebe nie eine geringe ist. Sie haben immer, wenn anders ihre Beschauung eine wahre ist, eine große Liebe, die sich auch als solche in verschiedener Weise zu erkennen gibt, einem mächtigen Feuer gleich, das nur einen großen Glanz verbreiten kann. Ist dies nicht der Fall, so müssen sie in großer Sorge sein. Sie dürfen alsdann glauben, daß sie Grund haben, zu fürchten, müssen der Ursache nachforschen, besondere Andachten verrichten, in Demut wandeln und den Herrn bitten, daß er sie nicht in Versuchung führe. Ist dieses Zeichen nicht vorhanden, dann fürchte ich in der Tat, daß solche Seelen schon in Versuchung sind. Wenn ihr aber in Demut wandelt, nach Erkenntnis der Wahrheit strebt, dem Beichtvater euch unterwerft und wahr und aufrichtig gegen ihn seid, so wird der böse Feind, wie schon gesagt, eben durch das, wodurch er eueren Tod beabsichtigt, euch das Leben geben, wie sehr er sich auch anstrengen mag, euch zu täuschen und zu betrügen.

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