III, 32.
Daß er aber eitlen Ruhmes wegen das Evangelium und um Gewinnsucht willen das Gesetz erheuchelte, das ergibt sich aus seinen Worten: »Wer zieht jemals in den Krieg auf seinen eigenen Sold? Wer weidet eine Heerde und isset nicht von der Milch der Heerde?« Und um dies (für sich) zu bekräftigen, nimmt er das Gesetz zum Anwalt seiner Habsucht und spricht: »Sagt nicht dieses auch das Gesetz? Denn im Gesetze Mosis steht geschrieben: Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden«. Hiermit verknüpft er dann den absurden und läppischen Ausspruch, mit dem er die göttliche Vorsehung für die unvernünftigen Tiere verneint: »Sorgt denn etwa Gott für die Ochsen? oder spricht er nicht um unsertwillen? Denn unsertwegen ist es ja geschrieben!« In diesen Worten scheint er mir die Weisheit des Schöpfers stark zu verspotten, als ob diese für das früher Geschaffene keine Sorge trage. Denn wenn Gott sich nicht um die Ochsen kümmert, was bedeutet denn das Schriftwort: »Alles hast du unterworfen, Schafe und Ochsen und Haustiere und Vögel und die Fische«? Denn wenn er um die Fische sorgt, wieviel mehr um die »pflügenden und arbeitenden Ochsen!« Daher staune ich über den bösen Betrüger, der da seiner Unersättlichkeit wegen und um von seinen Untergebenen ein gehöriges Stipendium zu erhalten, in solcher Weise dem Gesetz schön tut.