1.
S. 42 Als der Prokonsul von Asien (aus Ephesus) nach Pergamon herübergekommen war, wurden die Blutzeugen Christi, die seligen Karpos und Papylos, vor seinen Richterstuhl geführt. Der Prokonsul nahm Platz und begann:
„Wie heißest du?“
Der selige Karpos antwortete: „Mein erster und vorzüglichster Name heißt: Christ! Willst du aber meinen irdischen Namen wissen: ich heiße Karpos.“
Der Prokonsul: „Es dürften euch die Erlasse der erhabenen Kaiser wohl bekannt sein, die euch befehlen, die Götter anzubeten, die das Weltall beherrschen. Ich rate euch somit gut, vorzutreten und zu opfern!“
Karpos: „Ich bin Christ. Ich bete Christus an, den Sohn Gottes, der erst vor kurzer Zeit zu unserem Heil herabstieg und uns aus den Täuschungen des Teufels befreit hat. Diesen Götzenbildern da opfere ich nicht! Tu mit mir, was du willst! Es ist mir unmöglich, diesen schwindelhaften Gebilden der Dämonen zu opfern. Denn wer ihnen opfert, wird ihnen gleich. Die wahren Anbeter Gottes, die nach der Mahnung unseres Kyrios Gott im Geiste und in S. 43 der Wahrheit anbeten, werden gleichgestaltet der glanzvollen Herrlichkeit Gottes, werden unsterblich mit Ihm, da sie durch seinen Logos das ewige Leben erlangen. Die aber den Götzen opfern, werden gleichgestaltet der Nichtigkeit der Dämonen und gehen zugrund in der Hölle. Und das ist gerechte Strafe für sie, so wie sie gerecht ist für jenes Wesen, das den Menschen, das herrliche Geschöpf Gottes, in den Irrtum hineingerissen hat — ich meine für den Teufel, der sie in der Bosheit seines Wesens neidvoll dazu verführte. Wisse darum, Prokonsul, daß ich ihnen nicht opfere!“