Inhalt.
Die römischen und kaiserlichen Gesetze, welche ihr von uns für euer Königreich verlangt habet, können wir immer verwerfen, nicht aher das Gesetz Gottes. Nun habet ihr durch Gottes Barmherzigkeit Christi Gesetz und Glauben angenommen; ihr besitzet in euerem Reiche die beiden Testamente; aus diesen nimm das Gesetz, nach welchem du dein Reich regieren mögest. Ihr seid der Stellvertreter Gottes im Königreiche, von dem der königliche Prophet (Ps. 71, 1) sagt: „O Gott, gib dein Gericht dem Könige u. s. w., also nicht das Gericht des Kaisers. (c. 1,) Die Söhne des Königs sind die Völker und Unterthanen des Reiches, welche ihr vereinigen, zum Frieden, zum Glauben, zum Gesetze Christi und zur heiligen Kirche leiten und lenken und gegen alle Feinde schützen sollt. (c. 2.) „Wehe dem Reiche, dessen König ein Knabe ist" u. s. w. (Pred. 10, 16.) Ich nenne einen König nicht wegen seiner Jugend einen Knaben, sondern wegen seiner Thorheit und Sündhaftigkeit. (c. 3.) König sagt man von regieren, nicht vom Reiche;1 dann wirst du ein König sein, wenn du gut regierst; wenn nicht, wirst du den Namen des Königs verlieren, was fern S. 264 sei. Gebe euch der allmächtige Gott, das Königreich von Britannien so zu regieren, daß du mit dem in Ewigkeit herrschen könnest, dessen Stellvertreter ihr im genannten Reiche seid. (c. 4.)
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Lateinisches Wortspiel: rex a regendo, non a regno. ↩