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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Letters of the Popes Echte und unechte Papstbriefe 1 (42-309) (BKV)
4. Clemens I. (91 – 100)
I. Echte Schreiben.
2. Die zwei Briefe an die Jungfrauen.
Zweiter Brief desselben Clemens (an die Jungfrauen).
5. Wo nur eine weibliche Person ist, hält sich der hl. Clemens nicht auf; wie sehr und warum man Ärgernisse vermeiden müsse.

Kommen wir an einen Ort, wo wir eine christliche Frauensperson allein finden und kein anderer (Christ) da ist als diese allein, so verweilen wir dort nicht, noch beten wir, noch lesen wir dort die (heiligen) Schriften, sondern fliehen von da, wie vor dem Anblicke einer Schlange oder wie vor dem Anblicke der Sünde.1 Nicht aber (thun wir Dieß), weil wir diese Frauenspersonen verachten, — weit entfernt sei von uns eine solche Gesinnung gegen unsere Brüder in Christus. — sondern weil sie allein ist, deßhalb fürchten wir, daß nicht Jemand mit lügnerischen Worten Scmach auf uns häufe, denn die Herzen der Menschen liegen im Argen befestigt;2und damit wir keine Gelegenhei denen geben, die eine solche gegen uns zu erhaschen und Böses über uns zu reden wünschen, und Niemandem zum Anstoße gereichen, deßhalb schneiden wir die Gelegenheit denen ab, die gerne eine solche ergreifen möchten;3 deßhalb hüten wir uns, „Jemandem zum Anstoße zu gereichen, sei es den Juden oder den Heiden oder der Kirche Gottes; noch suchen wir, was uns allein nützt, sondern was Vielen frommt, damit sie selig werden;„4 denn auch uns nützt das nicht, wenn Jemand wegen uns Ärgerniß leidet.5 Hüten wir uns also jederzeit sorgfältig, unsere Brüder zu verwirren und ihnen ein unruhiges Gewissen zu bereiten6 dadurch, S. 86 daß wir ihnen zum Anstoße dienen. „Denn wenn unser Bruder wegen einer Speise betrübt,“ gekränkt, schwach, geärgert „wird, so wandeln wir schon nicht (mehr) nach der Liebe Gottes. Wegen deiner Speise bist du Jenen zum Verderben, für welchen Christus gestorben ist.„ 7 Indem ihr euch so an eueren Brüdern versündiget und ihre schwachen Gewissen verletzet, versündigt ihr euch an Christus selbst. „Wenn sich wegen einer Speise mein Bruder ärgert,“ so sollen wir als treue (Schüler) Christi sagen, „dann wollen wir kein Fleisch essen in Ewigkeit, damit wir unseren Bruder nicht ärgern.“8So handelt Jeder, welcher Gott wahrhaft liebt, der in Wahrheit sein Kreuz trägt 9 und Christum anzieht10 und seinen Nächsten liebt; der sich hütet, Jemand zum Anstoß zu gereichen, auf daß nicht seinetwegen Jemand sich ärgere und sterbe, deßhalb, 11weil er beständig bei Jungfrauen ist und bei ihnen sich aufhält, was sich nicht geziemt, zum Verderben Jener, die es sehen und hören. Solch' böses Betragen ist ärgerlich und gefährlich und todbringend.12 Dieß ist aber für Christen nicht geziemend.13 Selig aber ist Jener, der wegen (der Bewahrung) der Keuschheit vorsichtig und furchtsam ist in Allem! 14


  1. Vgl. Sir. 21, 2. ↩

  2. Wörtlich: liegen im Argen und sind darin befestig; vgl. Joh. 5, 19. ↩

  3. Vgl. II. Cor. 11, 12. ↩

  4. Vgl. I. Cor. 10, 32 ff. ↩

  5. Sinn: ist es auch besser, bloß durch den Schein des Bösen Aergerniß gegeben zu haben. als durch eine wirklich vollbrachte Sünde, so wird uns doch auch jenes, wenn wir es vermeiden konnten, angerechnet. ↩

  6. Wörtlich: zu tränken, einzugießen. ↩

  7. Vgl. Röm. 14, 15. ↩

  8. I. Cor. 8, 12, 13. ↩

  9. Vgl. Matth. 16, 24. ↩

  10. Vgl. Röm. 13, 14; Gal. 3, 27. ↩

  11. Nun kehrt der hl. Clemens, nachdem er über das Ärgerniß im Allgememen gesprochen hat, zu dem eigentlichen Thema zurück und behandeIt den ärgerlichen Umgang mit jungen Frauenspersonen. ↩

  12. Wörtlich: dem Tode sehr nahe. ↩

  13. Diesen Satz halte ich mit Dr. Beelen für ein späteres, überflüssiges Einschiebsel. ↩

  14. Sprüchw. 28, 14. ↩

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Echte und unechte Papstbriefe 1 (42-309) (BKV)

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