Neun und zwanzigstes Kapitel. Julians Tod, und die weiteren Ereignisse der Schlacht.
1. Als es nun zum allgemeinen Treffen kam, Julian bei den Anführern der Legionen und S. 275 Tribunen umher eilte, und selbst unter die Schaaren sich mischte, wird er im hitzigsten Kampfe mit dem Schwerdte verwundet1, auf einen Schild gelegt, und in sein Zelt getragen. Hier hielt ers noch bis um Mitternacht aus, und starb dann, nachdem er das Persische Reich dem äußersten Verderben nahe gebracht hatte. 2. So lange der Tod des Kaisers nicht bekannt war, siegte das Heer der Römer so sehr, daß funfzig der mächtigsten Satrapen fielen, und nebst ihnen noch eine unermeßliche Menge. 3. Als aber sein Tod offenbar wurde, und viele zu dem Zelte zurück kehrten, wo er todt lag, so kämpften zwar noch verschiedene Römer, und besiegten den Feind: 4. allein einige Rotten fielen aus einem Persischen Kastelle die dem Hormisdas untergebenen Schaaren an, und stritten mit ihnen. 5. Hier erhob sich ein harter Kampf, und Anatolius, der Anführer der Leibwachen, den die Römer Magister2 nennen, kam um. Auch der Präfekt Salustius sank vom Pferde, und würde beim Andringen der Feinde beinahe erlegt worden seyn, hätte nicht einer seiner Bedienten ihm ein Pferd gegeben, und seine Flucht dadurch erleichtert. Mit ihm kehrten auch die zwei Legionen um, die gewöhnlich um den Kaiser sind und Scutarier3 heißen. Von denen, S. 276 die sich auf die Flucht wandten, waren nur sechzig ihrer und des Römisches Ruhms eingedenk, wagten sich bis zum Tode, und bemächtigten sich des Kastells, aus welchem die Perser die Römer angegriffen, und den Vortheil zu erhalten geglaubt hatten. Ob nun gleich der Feind sie drei Tage nach einander einschloß, erlegten sie doch einen beträchtlichen Theil der Belagerer, und retteten sich.