Viertes Kapitel. Konstantinus schickt seinen Sohn Konstans nach Iberien, der sich dieses Land unterwirft.
1. So ordnete Konstantin alles in Gallien an, legte dann seinem ältesten Sohne, Konstans, das kaiserliche Gewand an, und schickte ihn nach Iberien, theils um auch jene Völker zu überwältigen, und sein Reich zu vergrößern, theils um des Honorius Verwandten von der Herrschaft dorten zu verdrängen. 2. Denn er fürchtete, sie möchten dorten eine Macht zusammen ziehen, über die Pyrenäen gehen, und ihn überfallen, zu gleicher Zeit aber der Kaiser Völker aus Italien schicken, ihn so rings umher einschließen, und seiner Herrschaft ein Ende machen. Darum ließ er den Konstans nach Iberien gehen, und gab ihm zum Feldherrn den Terentius mit, zum Präfekt des Prätoriums aber den Apollinarius, 4. stellte auch über die Prätorianer so wohl bürgerliche als militäirische Obrigkeiten an. Mit diesen zog Konstans gegen diejenigen aus, die mit dem Kaiser verwandt waren, und Iberiens Angelegenheit in Verwirrung gebracht hatten. Zuerst nun stellten sie dem Konstans Lusitaniens Heer entgegen, sahen sich aber bald besiegt, bewaffneten nun eine Menge S. 205 Sklaven und Landleute, und brachten izt den Konstans in die größte Gefahr, 5. verfehlten aber doch ihre Hofnungen, und kamen mit ihren Gattinnen in seine Gewalt. Sobald ihre Brüder, Theodosius und Lagodius, dieses hörten, flohen sie, der eine nach Italien, der andere rettete sich durch die Flucht ins Morgenland.