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A Plea for the Christians
Chapter XXIII.--Opinions of Thales and Plato.
You may say, however, since you excel all men in understanding, How comes it to pass, then, that some of the idols manifest power, if those to whom we erect the statues are not gods? For it is not likely that images destitute of life and motion can of themselves do anything without a mover. That in various places, cities, and nations, certain effects are brought about in the name of idols, we are far from denying. None the more, however, if some have received benefit, and others, on the contrary, suffered harm, shall we deem those to be gods who have produced the effects in either case. But I have made careful inquiry, both why it is that you think the idols to have this power, and who they are that, usurping their names, produce the effects. It is necessary for me, however, in attempting to show who they are that produce the effects ascribed to the idols, and that they are not gods, to have recourse to some witnesses from among the philosophers. First Thales, as those who have accurately examined his opinions report, divides [superior beings] into God, demons, and heroes. God he recognises as the Intelligence (nous) of the world; by demons he understands beings possessed of soul (psuchikai); and by heroes the separated souls of men, the good being the good souls, and the bad the worthless. Plato again, while withholding his assent on other points, also divides [superior beings] into the uncreated God and those produced by the uncreated One for the adornment of heaven, the planets, and the fixed stars, and into demons; concerning which demons, while he does not think fit to speak himself, he thinks that those ought to be listened to who have spoken about them. "To speak concerning the other demons, and to know their origin, is beyond our powers; but we ought to believe those who have before spoken, the descendants of gods, as they say--and surely they must be well acquainted with their own ancestors: it is impossible, therefore, to disbelieve the sons of gods, even though they speak without probable or convincing proofs; but as they profess to tell of their own family affairs, we are bound, in pursuance of custom, to believe them. In this way, then, let us hold and speak as they do concerning the origin of the gods themselves. Of Gê and Ouranos were born Oceanus and Tethys; and of these Phorcus, Kronos, and Rhea, and the rest; and of Kronos and Rhea, Zeus, Hera, and all the others, who, we know, are all called their brothers; besides other descendants again of these." 1 Did, then, he who had contemplated the eternal Intelligence and God who is apprehended by reason, and declared His attributes--His real existence, the simplicity of His nature, the good that flows forth from Him that is truth, and discoursed of primal power, and how "all things are about the King of all, and all things exist for His sake, and He is the cause of all;" and about two and three, that He is "the second moving about the seconds, and the third about the thirds;" 2 --did this man think, that to learn the truth concerning those who are said to have been produced from sensible things, namely earth and heaven, was a task transcending his powers? It is not to be believed for a moment. But because he thought it impossible to believe that gods beget and are brought forth, since everything that begins to be is followed by an end, and (for this is much more difficult) to change the views of the multitude, who receive the fables without examination, on this account it was that he declared it to be beyond his powers to know and to speak concerning the origin of the other demons, since he was unable either to admit or teach that gods were begotten. And as regards that saying of his, "The great sovereign in heaven, Zeus, driving a winged car, advances first, ordering and managing all things, and there follow him a host of gods and demons," 3 this does not refer to the Zeus who is said to have sprung from Kronos; for here the name is given to the Maker of the universe. This is shown by Plato himself: not being able to designate Him by another title that should be suitable, he availed himself of the popular name, not as peculiar to God, but for distinctness, because it is not possible to discourse of God to all men as fully as one might; and he adds at the same time the epithet "Great," so as to distinguish the heavenly from the earthly, the uncreated from the created, who is younger than heaven and earth, and younger than the Cretans, who stole him away, that he might not be killed by his father.
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Bittschrift für die Christen (BKV)
23.
Ihr könntet also 1 bei Eurer überlegenen Einsicht die Frage stellen: „Wie erklärt es sich denn, daß einige Götterbilder wirksam sind, wenn diejenigen, zu deren Ehren wir die Statuen errichten, keine Götter sind? Man kann doch nicht annehmen, daß die leblosen und unbeweglichen Bilder aus sich allein eine Kraft haben ohne einen Beweger.“ Daß je nach Plätzen, Städten, Völkerschaften ab und zu Wirkungen stattfinden, die mit den Namen von Götterbildern in Zusammenhang gebracht werden, stellen auch wir nicht in Abrede. Jedoch halten wir, wenn einigen hiedurch genutzt, andern geschadet wurde, jene Wesen, die nach zwei so verschiedenen Seiten bin wirksam waren, nicht für Götter. Wir haben vielmehr genau untersucht, wie Ihr Euch die Kraft der Götterbilder erklären sollt und wer eigentlich die S. 306 Wirkenden sind, die sich hinter den Namen der Götterbilder verbergen. Bei dem Nachweise, wer die in den Bildern Wirkenden sind und daß sie keine Götter sind, muß ich auch den einen oder andern Philosophen als Zeugen anführen. Zuerst unterscheidet Thales, wie die Kenner desselben hervorheben, Gott, Dämonen und Heroen. Der Weltverstand gilt ihm als Gott; unter Dämonen versteht er seelische Substanzen, unter Heroen die abgeschiedenen Menschenseelen, und zwar unter guten Heroen die guten Seelen, unter schlechten Heroen die bösen. Plato, der sich im übrigen sehr zurückhaltend zeigt, unterscheidet ebenfalls den ungewordenen Gott, die vom Ungewordenen zur Zier des Himmels geschaffenen Wesen, nämlich die Planeten und die Fixsterne, und Dämonen. Er selbst will sich über diese Dämonen nicht äußern und verweist deshalb auf die Lehre der Vorzeit. „Von den andern, nämlich den Dämonen, zu sprechen und ihren Ursprung zu ergründen geht über unsere Kraft; man muß denen glauben, die früher darüber gesprochen haben; denn diese waren nach ihrer eigenen Versicherung den Göttern verwandt; daher mußten sie doch wohl ihre Ahnen genau kennen. Göttersöhnen also muß man glauben, ohne daß sie wahrscheinliche und zwingende Beweisgründe angeben; sie geben ja nach ihrer eigenen Aussage Aufschlüsse über Dinge, die sie selbst angehen; daher müssen wir ihnen dem Gesetze folgend glauben. So mag sich denn, was diese Götter betrifft, ihr Ursprung auch für uns so verhalten, wie jene es lehrten, und so weiter erzählt werden. Von Ge und Uranos kamen Okeanos und Tethys, von diesen Phorkos, Kronos, Rhea und alle mit diesen Zusammengehörigen; von Kronos und Rhea stammen Zeus und Hera und alle, die samt und sonders als Geschwister oder weiterhin als Nachkommen von ihnen bekannt sind“ 2. Soll nun der Mann, der den ewigen, mit Verstand und Vernunft erfaßbaren Gott geahnt und seine Eigenschaften ausgesprochen hat, nämlich das wahrhaftige Sein, die Wesenseinheit, die von ihm ausströmende Güte, d. h. die Wahrheit, soll S. 307 der Mann, der von einer ersten Kraft gesprochen hat: „Ihn, den König aller Wesen, umgibt alles; um seinetwillen ist alles; er ist der Urgrund von allem“ - und von einem Zweiten und Dritten: „Das Zweite herrscht im zweiten Reiche, das Dritte im dritten“ 3 soll der Mann, frage ich, wirklich geglaubt haben, es übersteige seine Kraft über das, was aus dem sinnlich Wahrnehmbaren nämlich aus Ge und Uranos, entstanden sein soll, eine wahre Erkenntnis zu gewinnen? Das kann man sicherlich nicht behaupten; sondern nur deswegen, weil er überzeugt war, daß bei Göttern ein Erzeugen und Gebären unmöglich ist, da allem Werdenden ein Ende bevorsteht, und daß eine Belehrung des Volkes, das die Mythen ungeprüft hinnimmt, noch unmöglicher ist als jenes, nur deswegen hat er gesagt, es gehe über seine Kraft, über den Ursprung der andern, der Dämonen, Erkenntnisse zu gewinnen und Aussagen zu machen; denn Göttererzeugung kam ihm widersinnig vor und er brachte es nicht über sich, solches zu lehren. Auch jene Stelle: „Er also, der große Heerführer im Himmel, Zeus, einherfahrend auf seinem geflügelten Wagen, zieht voran, alles ordnend, für alles sorgend; ihm folgt die Heerschar der Götter und Dämonen“ 4 bezieht sich nicht auf jenen Zeus, der für den Sohn des Kronos gilt; denn Plato nennt seinen Zeus den Bildner des Alls. Nur deswegen, weil er ihm einen anderen treffenden Namen nicht geben konnte, hat Plato, wie er selbst gesteht, den volkstümlichen Namen gebraucht, nicht als ob dies der eigentliche Name Gottes wäre, sondern nur, um sich verständlich zu machen; er konnte ja nicht anders; denn dem Volke den Begriff der Gottheit beizubringen, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Er hat ihm aber das Attribut „groß“ gegeben, um so den himmlischen Zeus vom irdischen zu unterscheiden, den ungewordenen vom gewordenen, der jünger ist als Uranos und Ge, sogar jünger als die Kreter, die ihn verstecken mußten, daß sein Vater ihn nicht töte.