Inhaltsübersicht
S. 326 Einleitung (Kap. 1).
Neben jeder Lehre erheben sich Zweifel und Irrlehren. Daher ist es notwendig, eine Lehre nicht nur darzulegen und zu begründen (dogmatisch-spekulative Methode), sondern auch zu verteidigen (apologetische Methode). Dies gilt auch hier.
1. Der apologetische Teil (Kap. 2-11). Etwaige Einwände gegen die Möglichkeit der Auferstehung werden widerlegt.
Gott, der wußte, wie er die Leiber bilden sollte, weiß auch, wie er sie wieder bilden soll (Kap. 2). Er, der die Macht hatte, die Leiber zu bilden, hat auch die Macht, das Aufgelöste wieder zu einigen (Kap. 3). Auch der Umstand, daß Teile von Menschenleibern in andere Menschenleiber und in Tierleiber gekommen sind, bildet keine Instanz gegen die Möglichkeit der Auferstehung; denn solche Teile haben sich den fremden Leibern nicht assimiliert, sondern sind als naturwidrige Nahrung unverbraucht ausgeschieden worden und wieder zu den Elementen zurückgekehrt (Kap. 4-8). Der Mensch allerdings kann seine Werke, wenn sie zerstört sind, nicht wieder neu machen; doch menschliche und göttliche Tätigkeit, Kunsterzeugnisse und Werke der Natur darf man nicht zusammenstellen (Kap. 9). Die Auferstehung widerspricht auch nicht dem Willen Gottes; denn es liegt darin gegen niemand eine Ungerechtigkeit; auch liegt in ihr für Gott keine Unangemessenheit (Kap. 10). Nach teilweiser Wiederholung und Zusammenfassung des Bisherigen folgt die Ankündigung der positiven Beweise (Kap. 11).
S. 327 2. Der dogmatisch-spekulative Teil (Kap. 12-25). Die Auferstehung ist eine logische Folgerung.
Die Absicht des Schöpfers bei der Erschaffung des Menschen war die, ein vernünftiges Wesen zu schaffen, das die Werke Gottes betrachten und seinem Schöpfer dienen soll. Da aber diese Bestimmung des Menschen nie aufhört, kann auch das Menschenwesen nicht aufhören; daher ist die Auferstehung notwendig, weil es ohne sie eine Fortdauer des menschlichen Lebens nicht geben könnte (Kap. 12 u.13). Die Auferstehung ergibt sich somit aus der menschlichen Natur (Kap. 14). Leib und Seele zusammen konstituieren das Menschenwesen; soll daher der Mensch fortdauern, so muß auch der Leib fortdauern; denn Seele ohne den Leib ist nicht der Mensch (Kap. 15). Die Auferstehung ist das letzte Glied in der Kette der natürlichen Veränderungen, welchen der Menschenleib unterworfen ist (Kap. 16 u.17).
Die göttliche Vorsehung gibt dem Menschen alles, was er bedarf: Nahrung, Nachfolge, Gerechtigkeit. Das unerläßliche Gericht Gottes muß sich aber, um gerecht zu sein, auf den ganzen Menschen erstrecken, nicht auf den Leib allein, nicht auf die Seele allein (Kap. 18). Nun aber findet dieses Gericht weder in diesem Leben statt noch kann es sich in der Zeit vollziehen, wo Leib und Seele getrennt sind (Kap. 19 u. 20). Denn es wäre ungerecht, die Seele allein büßen zu lassen für das, was sie auf Drängen des Leibes hin getan hat (Kap. 21), und ebenso, den Leib nicht für das Gute zu belohnen, das durch seine Mitwirkung zustande gekommen ist (Kap. 22). Auch die göttlichen Gebote wenden sich nicht an die Seele allein, nicht an den Leib allein, sondern an den aus beiden bestehenden Menschen; auch deswegen muß der ganze Mensch zur Rechenschaft gezogen werden (Kap. 23).
Schließlich ist auch das Endziel des Menschen ein Beweis für die Auferstehung. Die S. 328 Seligkeit der Seele wäre nur das Endziel eines Teiles des menschlichen Wesens, aber nicht Endziel des ganzen Menschenwesens. Damit aber das Endziel des Ganzen eintreten kann, muß der Leib mit der Seele vereinigt sein, was nur durch die Auferstehung möglich wird (Kap. 24 u. 25).