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S. 179 1. Daß auch Moses bildlich auf zwei Parusien unseres Christus hinwies, habe ich bereits gesagt1 bei der Darlegung des Symboles der zur Fastenzeit geopferten Böcke. Auch in den Taten des Moses und Jesus (= Josua) war die gleiche Wahrheit bildlich vorherverkündet und ausgesprochen. Der eine von ihnen streckte nämlich auf dem Hügel die ihm gestützten Hände bis zum Abend aus, wodurch nur der Typus des Kreuzes dargestellt ist; der andere aber, welcher den Beinamen Jesus hatte, befehligte die Schlacht und führte Israel zum Siege. 2. An jenen beiden Heiligen und Propheten Gottes konnte man aber auch das beobachten, daß nicht einer von ihnen allein (zugleich) beider Geheimnisse, nämlich des Kreuzes-Typus und der geheimnisvollen Benennung, gewürdigt wurde. Denn einer allein ist dazu befähigt2, war es und wird es sein, er nämlich, vor dessen Namen jede Macht erbebt aus Angst, durch ihn einmal vernichtet zu werden.
Wenn also unser Christus gelitten hat und gekreuzigt worden ist, so wurde er nicht vom Gesetze verflucht; er einzig und allein wird vielmehr, wie er offenbarte, diejenigen selig machen, welche von dem Glauben an ihn nicht abfallen.
3. Auch verdankten die, welche in Ägypten damals, als die Erstgeburt der Ägypter getötet wurde, heil davonkamen, ihre Rettung dem Blute des Pascha, womit die beiden Türpfosten und die Oberschwelle der Türe bestrichen worden waren3. Das Pascha war nämlich der später geopferte Christus4, wie auch Isaias5 sagte: ‚Wie ein Lamm wurde er zur Schlachtbank geführt.’ Daß ihr am Ostertage ihn ergriffen und auch an Ostern ihn gekreuzigt habt, das steht geschrieben. Gleichwie aber das Blut des Pascha jene in Ägypten rettete, ebenso wird auch das Blut Christi diejenigen vom Tode erlösen, welche glauben.
S. 180 4. Wenn nun dieses Zeichen (des Blutes) nicht auf die Türen angebracht worden wäre, hätte sich dann Gott getäuscht?6. Nicht das behaupte ich, sondern ich erkläre, Gott habe das Heil vorausverkündet, welches dem Menschengeschlechte durch Christi Blut zuteil werden soll.
Auch das Symbol der roten Binde, welche die von Jesus, dem Sohne des Nave, ausgesandten Spione in Jericho der Buhlerin Raab gegeben haben mit der Forderung, sie solle dieselbe außen an dem Fenster anbinden, durch welches sie von ihr entlassen wurden, um vor den Feinden verborgen zu sein7, offenbarte das Geheimnis des Blutes Christi, welches alle Heiden, die einst der Unzucht und dem Unrecht dienten, erlöst, wenn sie Nachlassung der Sünden erhalten haben und nicht mehr sündigen.8