77.
1. Tryphon entgegnete: „Solche Beweise in solcher Zahl müssen nun überzeugen. Ich stimme dir bei. Doch sollst du wissen, daß ich von dir noch den Beweis für den Satz1 fordere, welchen du schon wiederholt aufgestellt hast. Führe uns nun auch dieses Thema zu Ende, damit wir sehen, wie du beweisest, daß jenes Wort2 auf diesen euren Christus gesagt ist! Wir behaupten nämlich, es enthalte eine Prophezeiung auf Ezechias.“
2. Ich antwortete: „Ich will es tun, da ihr es wünschet. Zuvor aber gebet ihr mir den Beweis, daß auf S. 126 Ezechias die Worte gesprochen sind: ‚Ehe er versteht, Vater oder Mutter zu rufen, erhielt er die Macht von Damaskus und die Beute von Samaria vor dem König der Assyrer’3. Nicht wird man nämlich der von euch gewünschten Auslegung beistimmen, Ezechias habe mit den Bewohnern von Damaskus oder Samaria vor dem König der Assyrer Krieg geführt. Der prophetische Logos sagte nämlich: ‚Ehe der Knabe versteht, Vater oder Mutter zu rufen, wird er die Macht von Damaskus und die Beute von Samaria vor dem König der Assyrer empfangen.’ 3. Wenn nämlich der prophetische Geist in den Worten ‚Ehe der Knabe versteht, Vater oder Mutter zu rufen, wird er die Macht von Damaskus und die Beute von Samaria empfangen’ den Vordersatz weggelassen hätte, wenn er nur erklärt hätte: ‚Und sie wird einen Sohn gebären und er wird die Macht von Damaskus und die Beute von Samaria empfangen’, dann hättet ihr sagen können: da Gott von ihm4 vorherwußte, daß er dieses empfangen wird, hatte er es vorhergesagt. Nun aber ist das Prophetenwort mit dem erwähnten Vordersatz verbunden: ‚Ehe der Knabe versteht, Vater oder Mutter zu rufen, wird er die Macht von Damaskus und die Beute von Samaria empfangen.’ Ihr könnt nicht beweisen, daß dies bei irgendeinem Juden je zugetroffen ist, wir aber können es an unserem Christus nachweisen. 4. Denn schon bei seiner Geburt kamen zu ihm Magier aus Arabien5 und beteten ihn an; zuvor aber waren sie zu Herodes gegangen, der damals in eurem Lande König war, und den der Logos als König der Assyrer bezeichnet wegen seiner gottlosen und gesetzwidrigen Gesinnung. Ihr wißt ja doch“ fuhr ich fort, „daß der Heilige Geist oftmals so in Parabeln und Gleichnissen sich ausdrückt. So hat er es auch dem ganzen jerusalemischen Volke gegenüber gemacht, wenn er wiederholt ihm zurief6 : ‚Dein Vater ist ein Amorrhäer und deine Mutter eine Chettäerin.’