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Le Discours aux Grecs de Tatien
XXI.
Car nous ne délirons pas, ô Grecs, et ce ne sont pas des sottises que nous prêchons, quand nous annonçons que Dieu a pris la forme humaine. Vous qui nous insultez, comparez vos fables à nos récits. Athéné, dit-on, se métamorphosa à cause d’Hector en la personne de Déiphobe1 à cause d’Admète, Phébos à la longue chevelure, fit, paître les bœufs; l’épouse de Zeus alla trouver Sémélé, sous la forme d’une vieille femme. Quand vous répétez de tels contes, comment pouvez-vous nous railler? Votre Asclépios est mort, et celui qui dans une seule nuit, à Thespies, déflora les cinquante vierges, a péri par la flamme du bûcher à laquelle il se livra lui-même. Prométhée, enchaîné au Caucase, a été châtié en récompense du bienfait qu’il avait rendu aux hommes. Zeus est envieux selon vous, et, voulant causer la perte des hommes, il cache le sens du songe qu’il envoie.2 Aussi rappelez-vous vos propres histoires, et acceptez les nôtres, ne fût-ce qu’à titre de fables pareilles aux vôtres.3 Mais nous n’avons point perdu le sens; ce sont vos légendes qui sont vaines. Si vous parlez de la naissance des dieux, vous prouvez par là qu’ils sont mortels. Et pourquoi Héra n’enfante-t-elle plus? A-t-elle vieilli, ou bien n’a-t-elle plus personne pour vous le faire savoir? Croyez-moi donc, ô Grecs, et ne voyez pas dans vos dieux des allégories. Si vous tentez de le faire, la divinité telle que vous la concevez s’évanouit pour vous comme pour nous. Car ou bien les démons étant tels qu’on le dit sont mauvais par leur nature, ou bien ramenés à une interprétation physique, ils ne sont pas tels qu’on le dit. Mais adorer la substance des éléments matériels, je ne me laisserai pas persuader et je ne persuaderai pas autrui de le faire. Métrodore de Lampsaque4 dans son livre sur Homère raisonne bien naïvement, quand il ramène tout à l’allégorie. Car il dit que ni Héra, ni Athéna, ni Zeus ne sont ce que croient ceux qui leur ont consacré des enceintes et des temples, mais sont des substances de la nature et des forces organisatrices des éléments. Et de même pour Hector, Achille, Agamemnon, tous les Grecs ou Troyens en un mot, avec Hélène et Pâris, vous direz qu’ils sont de même nature, qu’ils ont été imaginés par le poète et qu’aucun d’eux n’a réellement vécu. Mais nous n’avons avancé cela que sous forme d’hypothèse ; car il ne serait pas respectueux de mettre en comparaison notre conception de la divinité avec celle qu’en ont ceux qui se roulent dans la matière et le bourbier.
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Iliade, XXII, 226. ↩
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Allusion au songe du second livre de l’Iliade. Il n’est pas impossible qu’il y ait une lacune. Ce n’est pas sûr cependant et la conjecture de Wilamowitz, bien que fort ingénieuse, n’est pas certaine, parce que la phrase sur Prométhée offre un sens complet. ↩
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Ici je crois qu’on peut être plus affirmatif en rejetant l’hypothèse d’une lacune. ↩
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Le disciple d’Epicure. Cf. Diog., L. II, 3, 7. ↩
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Rede an die Bekenner des Griechentums (BKV)
21.
(1) Wir sind ja keine Narren, ihr Anhänger der Griechenehre, und wir reden keine Possen, wenn wir S. 228 verkündigen, daß Gott in Menschengestalt erschienen ist. Die ihr uns verspottet, vergleicht doch euere Märchen mit unseren Darlegungen1! Hektors wegen soll Athene die Gestalt des Deiphobos angenommen haben2 und um Admetos’ willen weidete der ungeschorene Phoibos die schleppfüßigen Rinder und als altes Weib kam zu Semele die Gattin des Zeus. (3) Als Leute, die solches Zeug aushecken, wollt ihr uns verlachen? Gestorben ist euer Heilgott Asklepios und der Mann, der zu Thespiae in einer Nacht fünfzig Mädchen entjungferte, hat sich selbst den Flammen zum Fraß überliefert und ist gleichfalls tot3. Prometheus wurde an den Kaukasus angeschmiedet und erduldete Strafe für die Wohltat, die er den Menschen erwiesen hat. Neidisch ist Zeus auf euch und schickt dunkle Träume, wenn er die Menschen verderben will4. (4) Daher blickt auf euere eigenen Denkwürdigkeiten und hört uns wenigstens an, wenn auch nur als ob wir mit euch um die Wette fabulierten. Und wir sind ja gar nicht töricht: albern ist euer Geschwätz. (5) Laßt ihr die Götter S. 229 geboren werden, so erklärt ihr sie damit auch für sterblich. Warum ist denn Hera jetzt nicht mehr schwanger? Ist sie alt geworden5 oder habt ihr niemanden der es euch verraten könnte? (6) Laßt euch endlich von mir überzeugen, ihr Bekenner des Griechentums, und erklärt euere Mythen und Götter doch nicht für Allegorien6: selbst wenn ihr nämlich zu diesem Auskunftsmittel greifen solltet, ist euer Gottesbegriff schon umgebracht, nicht bloß von uns, sondern auch von euch selber. Denn entweder sind euere Dämonen, falls sie so sind, wie sie geschildert werden, sittlich schlecht oder man wandelt sie in Naturkräfte und dann sind sie erst recht nicht, was sie sein sollen. Die göttliche Wesenheit der Gestirne7 zu verehren, dazu würde ich weder mich überreden lassen noch meinen Nächsten überreden wollen. (7) Metrodoros von Lampsakos8 hat in seinem Buch über Homer gar zu einfältiges Zeug behauptet, indem er alles in Allegorien verwandelte. Er meint nämlich, weder Hera noch Athene noch Zeus seien das, wofür sie diejenigen hielten, die ihnen Tempel und Haine geweiht haben, sondern sie seien Naturkräfte und an den Himmelskörpern haftende Dispositionen9. (8) Auch S. 230 Hektor und Achilles natürlich, ferner Agamemnon und mit einem Worte alle Griechen und Barbaren mitsamt der Helena und dem Paris seien gleicher Herkunft, werdet ihr sagen, und bloße Phantasiegestalten, die der Dichter für seinen Zweck auf die Szene brachte, ohne daß eine der erwähnten Personen wirklich existiert hätte. (9) Doch dies alles habe ich nur mit Vorbehalt gesagt; denn schon das wäre sündhaft, unseren Gottesbegriff mit Götzen, die sich in Materie und Schmutz wälzen10, auch nur in Vergleich zu ziehen.
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S. Orig. I 37, vgl. Geffcken ZgrA. S. 180 zu Athenagoras X. Tatian bekämpft die von den Heiden behauptete Unglaubwürdigkeit der Menschwerdung Gottes durch den Hinweis auf hellenische Mythen, weist aber zugleich nach einer Kritik dieser Mythen jede Analogie derselben mit dem christlichen Mysterium zurück (§9). ↩
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Hom. Il. XXII 226. ↩
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Nach Apollodor gab der König der Thespier zum Danke für die Erlegung des Löwen, der auf dem Kithäron hauste, dem jungen Herakles seine fünfzig Töchter zum Liebesgenusse, aus dem fünfzig Söhne entsprossen. Zu bekannten Erzählung über den Selbstmord des Herakles s. s. Diod. IV 38; Apollod. II 7,7 u.a. ↩
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*Vgl. Hom. Il. II 6 sqq.; κρύπτει τὸν ὄνειρον (vgl. Kap. XVIII 7) scheint verderbt: vielleicht κoρύσσει τὸν ὄνειρον? ↩
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Geffcken ZgrA. S. 112, Anm. 3 vergleicht Seneca fr. 119: „Quid ergo est … quare apud poetas salacissimus Juppiter desierit liberos tollere? utrum sexagenarius factus est?“ ↩
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Schon sehr früh wurde an Stelle der historischen Erklärung Homers die allegorische gesetzt; sie war ein Steckenpferd der stoischen Homertheologen, fand aber auch bei Grammatikern Eingang und wurde zur Zeit des Augustus in ein förmliches System gebracht. Das uns erhaltene Buch Ἀλληγορίαι Ὁμηρικαί (richtiger Ὁμηρικὰ προβλήματα) eines gewissen Herkleitos aus dem 1. nachchristlichen Jahrhundert ist daraus hervorgegangen. Zweck dieser allegorischen Deutung war, gegenüber Spöttern und Leugnern ein letztes Mittel zur Rettung der hellenischen Götterlehre zu versuchen; vgl. Wendland, Hellenist.-römische Kultur, 2./3. Aufl. S. 112 ff. ↩
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τῶν στοιχείων τὴν ὑπόστασιν, nicht „die Elemente“, wie Harnack mit Gröne übersetzt, oder la substance des éléments matériels *, wie Puech interpretiert; s. die Anmerkungen zu Kap. V i und IX 1. ↩
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Vgl. Diog. Laert. II 3,7. ↩
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*So ist διακοσμήσεις zu verstehen. ↩
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Vgl. Kap. III 5. ↩