• Home
  • Works
  • Introduction Guide Collaboration Sponsors / Collaborators Copyrights Contact Imprint
Bibliothek der Kirchenväter
Search
DE EN FR
Works Tatian (120-173) Oratio ad Graecos

Edition Hide
Oratio ad Graecos

18

Φαρμακεία δὲ καὶ πᾶν τὸ ἐν αὐτῇ εἶδος τῆς αὐτῆς ἐστιν ἐπιτεχνήσεως. εἰ γάρ τις ὑπὸ τῆς ὕλης θεραπεύεται πιστεύων αὐτῇ, θεραπευθήσεται μᾶλλον αὐτὸς δυνάμει θεοῦ προσανέχων. ὥσπερ γὰρ τὰ δηλητήρια συνθέσεις εἰσὶν ὑλικαί, τὸν αὐτὸν τρόπον καὶ τὰ ἰώμενα τῆς αὐτῆς ὑποστάσεώς ἐστιν. εἰ δὲ τὴν φαυλοτέραν ὕλην παραιτούμεθα, πολλάκις καὶ διὰ τῆς ἐφ' ἕτερον τῶν κακῶν τινος ἐπιπλοκῆς ἰάσασθαί τινες ἐπιτηδεύουσι καὶ τοῖς κακοῖς κἂν πρὸς τὸ ἀγαθὸν καταχρήσονται. καθάπερ δὲ ὁ τῷ λῃστεύοντι συνδειπνήσας, κἂν μὴ λῃστὴς αὐτὸς ᾖ, ἀλλ' ὅμως διὰ τὸ συνεστιαθῆναι τιμωρίας μεταλαμβάνει, τρόπῳ τῷ αὐτῷ καὶ ὁ μὴ κακὸς τῷ δὲ φαύλῳ ἀναμιγεὶς πρὸς τὸ νομιζόμενον καλὸν συγχρησάμενος διὰ τὴν εἰς αὐτὸν κοινωνίαν ὑπὸ τοῦ κρίνοντος τοῦτον θεοῦ κολασθήσεται. διὰ τί γὰρ ὁ πιστεύων ὕλης οἰκονομίᾳ πιστεύειν οὐ βούλεται τῷ θεῷ; τίνος δὲ χάριν οὐ τῷ δυνατωτέρῳ προσέρχῃ δεσπότῃ, θεραπεύεις δὲ μᾶλλον αὑτὸν ὥσπερ ὁ μὲν κύων διὰ πόας, ὁ δὲ ἔλαφος δι' ἐχίδνης, ὁ δὲ σῦς διὰ τῶν ἐν ποταμοῖς καρκίνων, ὁ δὲ λέων διὰ τῶν πιθήκων; τί δέ μοι θεοποιεῖς τὰ ἐν κόσμῳ; τί δὲ θεραπεύων τὸν πλησίον εὐεργέτης ἀποκαλῇ; λόγου δυνάμει κατακολούθησον· οὐ θεραπεύουσιν οἱ δαίμονες, τέχνῃ δὲ τοὺς ἀνθρώπους αἰχμαλωτεύουσι· καὶ ὁ θαυμασιώτατος Ἰουστῖνος ὀρθῶς ἐξεφώνησεν ἐοικέναι τοὺς προειρημένους λῃσταῖς. ὥσπερ γὰρ ἐκείνοις ἔθος ἐστὶ ζωγρεῖν τινας, εἶτα τοὺς αὐτοὺς μισθοῦ τοῖς οἰκείοις ἀποκαθιστᾶν, οὕτω καὶ οἱ νομιζόμενοι θεοὶ τοῖς τινων ἐπιφοιτῶντες μέλεσιν, ἔπειτα δι' ὀνείρων τὴν εἰς αὑτοὺς πραγματευόμενοι δόξαν δημοσίᾳ τε τοὺς τοιούτους προϊέναι κελεύσαντες πάντων ὁρώντων, ἐπειδὰν τῶν ἐγκωμίων ἀπολαύσωσιν, ἀποπτάμενοι τῶν καμνόντων, ἣν ἐπραγματεύσαντο νόσον περιγράφοντες, τοὺς ἀνθρώπους εἰς τὸ ἀρχαῖον ἀποκαθιστῶσιν.

Translation Hide
Rede an die Bekenner des Griechentums (BKV)

18.

(1) Die Arzneikunde und alles, was dazu gehört, kommt aus der gleichen Schwindlerwerkstatt. Denn wenn jemand schon durch die Materie geheilt wird, sobald er ihr vertraut, um wie viel eher wird er Heilung finden, wenn er sich auf die Kraft Gottes verläßt1! (2) Wie nämlich die Giftarten materielle Mischungen sind, genau so stammen auch die Heilmittel aus dem gleichen Urstoff2. Wenn wir also die Materie von mehr oder weniger schlechter Beschaffenheit verwerfen, so werden wohl nicht wenige in der Art Heilversuche unternehmen wollen, daß sie mit dem Guten doch auch ein bißchen Schlechtes verquicken: das wäre aber trotz des guten Zweckes nur ein Unfug, den man mit dem Schlechten triebe3. (3) Denn wie einer, der sich mit einem Räuber an den gleichen Tisch setzt, auch wenn er selbst kein Räuber ist, doch schon um der Tischgemeinschaft willen der Strafe verfällt, ebenso wird auch der Nichtböse, wenn er sich mit Bösem einläßt, um es zu vermeintlich Gutem zu gebrauchen, von Gott, seinem Richter, um dieser Gemeinschaft willen gestraft werden4. (5) Weshalb wollen die Leute, die ihr Vertrauen auf die Wirksamkeit der Materie S. 224 setzen, nicht auf Gott vertrauen? Warum gehst du nicht zu dem mächtigeren Herrn und ziehst vor, dich wie der Hund durch Kräuter, der Hirsch durch Schlangen, das Schwein durch Flußkrebse, der Löwe durch Affen zu heilen5? (5) Warum vergöttlichst du das Irdische? Warum läßt du dich einen Wohltäter nennen, wenn du deinen Nächsten heilst? (6) Folge der Macht des Logos! Heilen können die Dämonen nicht, sondern durch betrügerische Kunst nehmen sie die Menschen gefangen und der bewunderungswürdige Justinus hat mit Recht gesagt, daß sie Räubern gleichen. (7) Wie nämlich Räuber Menschen einzufangen und dann um Lösegeld den Ihrigen wieder auszuliefern pflegen, so schleichen sich die vermeintlichen Götter in die Gliedmassen mancher Menschen ein, schaffen sich hierauf durch Träume ein Ansehen und nötigen die Besessenen, an die Öffentlichkeit zu gehen und sich vor aller Augen zu zeigen: haben sie sich endlich an Lobpreisungen gesättigt, dann fliegen sie von den Kranken fort, gebieten der von ihnen bewirkten Krankheit Einhalt und versetzen die Menschen wieder in den früheren Zustand zurück6.


  1. D.i. den Logos, s. Kap. V 1. ↩

  2. *S. Anm. zu V 1 (ὑπόστασις). ↩

  3. Tatian meint, die Heilung eines Menschen sei gewiß etwas Gutes, aber sie dürfe nur durch Anrufung Gottes bewirkt werden: Gott anrufen und zugleich Heilmittel anwenden, sei schon sündhaft und strafbar. In dieser völligen Ablehnung der Heilkunst (vgl. übrigens Kap XX 1) tritt, wie Puech z.d. St. (vgl. auch Recherches S. 46) treffend bemerkt, der heutige Christian Scientist an die Seite des alten Apologeten. ↩

  4. *S. TsgA. S. 28 ff. ↩

  5. Vgl. Plin. h. n. XXV 8; Aelian, h. ver. I 9; Plut. sympos. II 7. ↩

  6. Das Lösegeld, das der Räuber fordert, entspricht der Anbetung, die der Dämon verlangt: beide lassen sich für die Freilassung ihrer Opfer bezahlen. ↩

  Print   Report an error
  • Show the text
  • Bibliographic Reference
  • Scans for this version
Editions of this Work
Oratio ad Graecos
Translations of this Work
Address of Tatian to the Greeks Compare
Le Discours aux Grecs de Tatien Compare
Rede an die Bekenner des Griechentums (BKV)
Commentaries for this Work
Einleitung zu Tatians Rede an die Bekenner des Griechentums
Introductory Note to Tatian the Assyrian

Contents

Faculty of Theology, Patristics and History of the Early Church
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Imprint
Privacy policy