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Works Tatian (120-173) Oratio ad Graecos

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Oratio ad Graecos

31

Νῦν δὲ προσήκειν μοι νομίζω παραστῆσαι πρεσβυτέραν τὴν ἡμετέραν φιλοσοφίαν τῶν παρ' Ἕλλησιν ἐπιτηδευμάτων· ὅροι δὲ ἡμῖν κείσονται Μωυσῆς καὶ Ὅμηρος. τῷ γὰρ ἑκάτερον αὐτῶν εἶναι παλαίτατον καὶ τὸν μὲν ποιητῶν καὶ ἱστορικῶν εἶναι πρεσβύτατον, τὸν δὲ πάσης βαρβάρου σοφίας ἀρχηγόν, καὶ ὑφ' ἡμῶν νῦν εἰς σύγκρισιν παραλαμβανέσθωσαν· εὑρήσομεν γὰρ οὐ μόνον τῆς Ἑλλήνων παιδείας τὰ παρ' ἡμῖν, ἔτι δὲ καὶ τῆς τῶν γραμμάτων εὑρέσεως ἀνώτερα. μάρτυρας δὲ οὐ τοὺς οἴκοι παραλήψομαι, βοηθοῖς δὲ μᾶλλον Ἕλλησι καταχρήσομαι. τὸ μὲν γὰρ ἄγνωμον, ὅτι μηδὲ ὑφ' ἡμῶν παραδεκτόν, τὸ δ' ἂν ἀποδεικνύηται θαυμαστόν, ὅτ' ἂν ὑμῖν διὰ τῶν ὑμετέρων ὅπλων ἀντερείδων ἀνυπόπτους παρ' ὑμῶν τοὺς ἐλέγχους λαμβάνω. περὶ γὰρ τῆς Ὁμήρου ποιήσεως γένους τε αὐτοῦ καὶ χρόνου καθ' ὃν ἤκμασεν προηρεύνησαν πρεσβύτατοι μὲν Θεαγένης τε ὁ Ῥηγῖνος κατὰ Καμβύσην γεγονὼς καὶ Στησίμβροτος ὁ Θάσιος καὶ Ἀντίμαχος ὁ Κολοφώνιος Ἡρόδοτός τε ὁ Ἁλικαρνασσεὺς καὶ Διονύσιος ὁ Ὀλύνθιος, μετὰ δὲ ἐκείνους Ἔφορος ὁ Κυμαῖος καὶ Φιλόχορος ὁ Ἀθηναῖος Μεγακλείδης τε καὶ Χαμαιλέων οἱ Περιπατητικοί· ἔπειτα γραμματικοὶ Ζηνόδοτος Ἀριστοφάνης Καλλίστρατος Κράτης Ἐρατοσθένης Ἀρίσταρχος Ἀπολλόδωρος. τούτων δὲ οἱ μὲν περὶ Κράτητα πρὸ τῆς Ἡρακλειδῶν καθόδου φασὶν αὐτὸν ἠκμακέναι, μετὰ τὰ Τρωϊκὰ ἐνδοτέρω τῶν ὀγδοήκοντα ἐτῶν· οἱ δὲ περὶ Ἐρατοσθένη μετὰ ἑκατοστὸν ἔτος τῆς Ἰλίου ἁλώσεως· οἱ δὲ περὶ Ἀρίσταρχον κατὰ τὴν Ἰωνικὴν ἀποικίαν, ἥ ἐστι μετὰ ἑκατὸν τεσσαράκοντα ἔτη τῶν Ἰλιακῶν· Φιλόχορος δὲ μετὰ τὴν Ἰωνικὴν ἀποικίαν, ἐπὶ ἄρχοντος Ἀθήνησιν Ἀρχίππου, τῶν Ἰλιακῶν ὕστερον ἔτεσιν ἑκατὸν ὀγδοήκοντα· οἱ δὲ περὶ Ἀπολλόδωρον μετὰ τὴν Ἰωνικὴν ἀποικίαν ἔτεσιν ἑκατόν, ὃ γένοιτ' ἂν ὕστερον τῶν Ἰλιακῶν ἔτεσι διακοσίοις τεσσαράκοντα. τινὲς δὲ πρὸ τῶν Ὀλυμπιάδων ἔφασαν αὐτὸν γεγονέναι, τοῦτ' ἔστι μετὰ τὴν Ἰλίου ἅλωσιν ἔτεσι τετρακοσίοις. ἕτεροι δὲ κάτω τὸν χρόνον ὑπήγαγον, σὺν Ἀρχιλόχῳ γεγονέναι τὸν Ὅμηρον εἰπόντες· ὁ δὲ Ἀρχίλοχος ἤκμασε περὶ Ὀλυμπιάδα τρίτην καὶ εἰκοστήν, κατὰ Γύγην τὸν Λυδόν, ὕστερον τῶν Ἰλιακῶν ἔτεσι πεντακοσίοις. καὶ περὶ μὲν τῶν χρόνων τοῦ προειρημένου ποιητοῦ, λέγω δὲ Ὁμήρου, στάσεώς τε τῶν εἰπόντων τὰ περὶ αὐτὸν καὶ ἀσυμφωνίας τοῖς ἐπ' ἀκριβὲς ἐξετάζειν δυναμένοις αὐτάρκως ἡμῖν ὡς ἐπὶ κεφαλαίων εἰρήσθω. δυνατὸν γὰρ παντὶ ψευδεῖς ἀποφήνασθαι καὶ τὰς περὶ τοὺς λόγους δόξας· παρ' οἷς γὰρ ἀσυνάρτητός ἐστιν ἡ τῶν χρόνων ἀναγραφή, παρὰ τούτοις οὐδὲ τὰ τῆς ἱστορίας ἀληθεύειν δυνατόν. τί γὰρ τὸ αἴτιον τῆς ἐν τῷ γράφειν πλάνης, εἰ μὴ τὸ συντάττειν τὰ μὴ ἀληθῆ;

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Rede an die Bekenner des Griechentums (BKV)

31.

(1) Für diesmal glaube ich nur noch erweisen zu sollen, S. 243 daß unsere Philosophie älter ist als die griechischen Lehrgebäude1. (2) Ausgangspunkte sollen uns Moses und Homer sein. Denn da beide ins graue Altertum gehören, Homer als ältester Dichter und Geschichtsschreiber, Moses als Begründer aller barbarischen Weisheit, so sollen sie auch von uns in Vergleich gezogen werden, zumal sich hierbei ergeben wird, daß unsere Lehren nicht nur älter sind als die griechische Kultur, sondern sogar älter als die Erfindung der Buchstaben. (3) Zu Zeugen werde ich nicht unsere Gewährsmänner nehmen, sondern mich vielmehr auf Anhänger der griechischen Götterlehre zum Beweise berufen; denn das erstere wäre töricht, weil nicht einmal wir2 solche Beweisführung annehmbar fänden, das letztere aber dürfte doch wohl verblüffend wirken, wenn ich euch nämlich mit eueren eigenen Waffen bekämpfe und Beweise vorbringe, die euererseits nicht beargwöhnt werden können3.

(4) Über die Dichtung Homers nun, seine Abkunft und die Zeit, in der er blühte, haben schon in sehr alten Zeiten Nachforschungen angestellt Theagenes aus Rhegion, der zur Zeit des Kambyses lebte, Stesimbrotos von Thasos und Antimachos von Kolophon, ferner Herodot aus Halikarnass und Dionysios aus Olynth; nach ihnen Ephoros aus Kumä und Philochoros aus Athen, sodann die Peripatetiker Megaklides und Chamäleon; hierauf die Grammatiker Zenodotos, Aristophanes, Kallistratos, Krates, Eratosthenes, S. 244 Aristarchos und Apollodoros. (5) Unter ihnen sagen die Anhänger des Krates, Homer habe vor der Rückkehr der Herakliden geblüht, spätestens achtzig Jahre nach dem trojanischen Kriege; die Anhänger des Eratosthenes, hundert Jahre nach der Einnahme von Ilion; die Anhänger des Aristarchos, zur Zeit der ionischen Wanderung, die hundertvierzig Jahre nach den Ereignissen von Ilion stattfand; Philochoros, nach der ionischen Wanderung zur Zeit des Archonten Archippos von Athen, hundertachtzig Jahre nach Ilions Fall; die Anhänger des Apollodoros, hundert Jahre nach der ionischen Wanderung, was etwa zweihundertvierzig Jahre nach dem trojanischen Krieg ergäbe. (6) Einige haben behauptet, Homer sei vor dem Beginn der Olympiadenrechnung geboren, das wäre vierhundert Jahre nach der Einnahme von Ilion. Andere sind noch weiter abwärts gegangen und sagten, Homer sei Zeitgenosse des Archilochos gewesen; Archilochos aber blühte um die 23. Olympiade zur Zeit des Lydiers Gyges, fünfhundert Jahre nach den Kämpfen um Ilion.

(7)4 [Was ich hier über die Lebenszeit des S. 245 genannten Dichters, ich meine Homers, und über die unvereinbaren Widersprüche seiner Erforscher summarisch hervorhob, mag für diejenigen genügen, die meine Angaben ins einzelne zu überprüfen imstande sind; nun vermag nämlich jeder von ihnen auch die Ansichten der Homerforscher über die vom Dichter erzählten Ereignisse als falsch zu erklären, zumal Leute, die ungereimte Zeitansätze aufstellen, doch unmöglich die geschichtlichen Vorgänge selbst wahrheitsgemäß beurteilen können: denn worin anders liegt die Ursache der Fehler in der Geschichtsschreibung als darin, daß unrichtige Voraussetzungen kombiniert werden?]


  1. Über diesen „Altersbeweis“ s. besonders Dembowski, Die Quellen der christl. Apologetik, T. I, Leipz. 1878, S. 78 ff.; Harnack, Texte und Untersuichungen I 1/2 S. 223 ff.; Kalkmann, Tatians Nachrichten über Kunstwerke, Rhein. Mus. XLII (1887), S. 508 ff.; Ponschab, Gymn.-Progr. Metten 1894/5, S. 3 ff.; Puech, Recherches S. 39 und 82 ff.; Gabrielson, Über die Quellen des Clemens Alexandrinus II, Upsala 1909, S. 381 ff. ↩

  2. Puech, Recherches S. 147, Anm. 3 hat ἡμῶν nicht verstanden und will mit Eusebius ὑμῶν lesen. ↩

  3. Zur Chronologie in den folgenden §§ 4-6 und Kap. XXXVI-XLI vgl. Cem. Alex. strom. I 21 p. 378 sqq. und hierüber W. Christ, Philol. Stud. zu Clem. Alex. (Abh. d. k. bayer. Akad. d. Wiss. I. KL. XXI. Bd., III. Abt.) 1900, S. 40-50. ↩

  4. Über die Angaben und Quellen dieses in den „Altersbeweis“ eingeschobenen Exkurses s. besonders Blümner, Über die Glaubwürdigkeit der kunsthistorischen Nachrichten des Tatian, Archäol. Zeitg. XXVIII (1871), S. 86 ff.; Kalkmann a.O. S. 489 ff.; Kukula, Progr. d. Sophiengymn. Wien II, 1900; Puech Recherches S. 47 ff. und 150 ff.; vgl. oben Einleitung S. 11 f. und 16 f. ↩

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Einleitung zu Tatians Rede an die Bekenner des Griechentums
Introductory Note to Tatian the Assyrian

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