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Works Tatian (120-173) Oratio ad Graecos

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Oratio ad Graecos

32

Παρ' ἡμῖν δὲ τῆς μὲν κενοδοξίας ὁ ἵμερος οὐκ ἔστιν, δογμάτων δὲ ποικιλίαις οὐ καταχρώμεθα. λόγου γὰρ τοῦ δημοσίου καὶ ἐπιγείου κεχωρισμένοι καὶ πειθόμενοι θεοῦ παραγγέλμασι καὶ νόμῳ πατρὸς ἀφθαρσίας ἑπόμενοι, πᾶν τὸ ἐν δόξῃ κείμενον ἀνθρωπίνῃ παραιτούμεθα, φιλοσοφοῦσί τε οὐ μόνον οἱ πλουτοῦντες, ἀλλὰ καὶ οἱ πένητες προῖκα τῆς διδασκαλίας ἀπολαύουσιν· τὰ γὰρ παρὰ θεοῦ τῆς ἐν κόσμῳ δωρεᾶς ὑπερ-

παίει τὴν ἀμοιβήν. τοὺς δὲ ἀκροᾶσθαι βουλομένους πάντας οὕτως προσιέμεθα κἂν πρεσβύτιδες ὦσι κἂν μειράκια, πᾶσά τε ἁπαξαπλῶς ἡλικία παρ' ἡμῖν τυγχάνει τιμῆς· τὰ δὲ τῆς ἀσελγείας πόρρω κεχώρισται. καὶ ἡμεῖς μὲν λέγοντες οὐ ψευδόμεθα· τὰ δὲ τῆς ὑμετέρας περὶ τὴν ἀπιστίαν ἐπιμονῆς καλὸν μὲν εἰ λαμβάνοι περιγραφήν· εἰ δ' οὖν, τὰ ἡμέτερα <μὲν> ἔστω θεοῦ γνώμῃ βεβαιούμενα, γελᾶτε δὲ ὑμεῖς, ὡς καὶ κλαύσοντες. πῶς γὰρ οὐκ ἄτοπον Νέστορα μὲν καθ' ὑμᾶς τῶν ἵππων τὰς παρηορίας βραδέως ἀποτέμνοντα διὰ τὸ ἄτονον καὶ νωθὲς τῆς ἡλικίας θαυμάζεσθαι πειρώμενον ἐπ' ἴσης τοῖς νέοις πολεμεῖν, τοὺς δὲ παρ' ἡμῖν τῷ γήρᾳ παλαίοντας καὶ τὰ περὶ θεοῦ πραγματευομένους γελᾶσθαι; τίς δὲ οὐκ ἂν γελάσειεν Ἀμαζόνας μὲν καὶ Σεμίραμιν καί τινας ἄλλας πολεμικὰς φασκόντων ὑμῶν γεγονέναι, τὰς δὲ παρ' ἡμῖν παρθένους λοιδορούντων; μειράκιον ἦν ὁ Ἀχιλλεὺς καὶ γενναῖος εἶναι πεπίστευται σφόδρα· καὶ ὁ Νεοπτόλεμος νεώτερος, ἀλλὰ ἰσχυρὸς ἦν· Φιλοκτήτης ἀσθενής, ἀλλ' ἔχρῃζεν αὐτοῦ κατὰ Τροίας τὸ δαιμόνιον. ὁ Θερσίτης ὁποῖος ἦν; ἀλλ' ἐστρατήγει· τὸ δὲ ἀμετροεπὲς εἰ μὴ προσῆν αὐτῷ διὰ τὴν ἀμαθίαν, οὐκ ἂν ὡς <φοξὸς> καὶ ψεδνὸς διεβάλλετο. πάντες οἱ βουλόμενοι φιλοσοφεῖν (***) παρ' ἡμῖν οἳ οὐ τὸ ὁρώμενον δοκιμάζομεν οὐδὲ τοὺς προσιόντας ἡμῖν ἀπὸ σχήματος κρίνομεν· τὸ γὰρ τῆς γνώμης ἐρρωμένον παρὰ πᾶσιν εἶναι δύνασθαι λελογίσμεθα κἂν ἀσθενεῖς ὦσι τοῖς σώμασι. τὰ δὲ ὑμέτερα φθόνου μεστὰ καὶ βλακείας πολλῆς.

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Rede an die Bekenner des Griechentums (BKV)

32.

(1) [Wir aber lehnen, da für uns kein Verlangen nach eitlem Ruhme maßgebend ist, ein kunterbuntes Vielerlei von Hypothesen ab1. Geschieden von der gemeinen, irdischen Lehre, gehorsam den Vorschriften Gottes und dem Gesetze des Vaters der Unvergänglichkeit folgend verwerfen wir alles, was bloß auf menschlicher Meinung beruht. (2) Es philosophieren bei uns nicht nur die Reichen, sondern auch die Armen genießen umsonst den Unterricht; denn was von Gott kommt, ist zu erhaben, als daß es durch eine irdische Gabe vergolten werden könnte. (3) Alle, die hören wollen, lassen wir also zu, selbst alte Weiblein und unreife Knaben, mit einem Wort: jegliches Alter kommt bei uns zu Ehren, nur alles, was unzüchtig ist, halten wir uns fern2 und wir lügen nicht bei unseren Erklärungen, schön aber wäre es, wenn euere S. 246 Beharrlichkeit im Unglauben ein Ende nähme - wenn nicht3, nun, so mögen unsere Lehren durch Gottes Zustimmung Kraft erhalten, ihr aber lacht nur, ihr werdet schon noch weinen müssen4! (4) Ist es denn nicht abgeschmackt, eueren Nestor, der ob seiner Altersschwäche und Steifheit den Pferden nur langsam die Stränge abschneiden konnte5, deshalb zu bewundern, weil er es im Kampfe den Jünglingen gleichtun wollte, dagegen die Menschen, die bei uns mit dem Alter ringen und sich mit göttlichen Dingen beschäftigen, zu verlachen? (5) Wer sollte nicht lachen, wenn ihr erzählt, daß die Amazonen und Semiramis und andere Weiber streitbar gewesen seien, dabei aber unsere Jungfrauen verhöhnt? (6) Ein grüner Junge war Achilles und doch ist man überzeugt, daß er besonders „edelsinnig“ war; noch jünger war Neoptolemos, aber trotzdem „großartig“. Philoktetes war ein armer Kerl, dennoch bedurfte die „Gottheit“ seiner gegen Troja. Was für ein Mensch war Thersites? Aber er zog ins Feld und wäre er nicht in seinem Unverstande ein so maßloser Schwätzer gewesen, so hätte ihn niemand einen Spitz und Kahlkopf gescholten6. (7) Alle Menschen, die sich für Weltweisheit interessieren, nehmen teil an unseren Versammlungen, da wir7 nicht ihr Aussehen prüfen noch diejenigen, die zu uns kommen, nach ihrem Auftreten beurteilen. Denn Stärke der Gesinnung, meinen wir, kann in jedermann wohnen, mag er auch schwach am Leibe sein. Bei euch dagegen ist alles voll Mißgunst und vielfältiger Torheit!]


  1. Vgl. Kap. XXVII 7-9. ↩

  2. Im Zusammenhang mit Kap. XXXIII 1 f. und 6; XXXIV 1 und 7 (vgl. XXV 7) beweist diese Stelle, daß die Absicht des sog. „Künstlerkatalogs“ hauptsächlich auf eine Widerlegung des Vorwurfs ödipodischer und thyesteischer Versündigungen gerichtet ist; vgl. Athenagoras 3: Τρία ἐπιφημίζουσιν ἡμῖν ἐγκλήματα, ἀθεότητα, Θυέστεια 2 δεῖπνα, Οἰδιποδείους μίξεις, ferner Justin. apol. I 21,; Theophil. I 13,2 u.a. ↩

  3. Lies εἰ δ’ οὐ, s. TsgA. S. 10. ↩

  4. Luc. 6,25, vgl. Kap XVII 2. ↩

  5. Hom. Il. VIII 87 ff. ↩

  6. Hom. Il. II 212 und 219; vgl. Kap. XXVII 6. ↩

  7. *Lies: … φιλοσοφεῖν (πάρεισι) παρ’ ἡμῖν ἄνθρωποι (οἳ) οὐ …, s. TsgA S. 36, dagegen Puech, Recherches S. 149, Anm. 5. ↩

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Einleitung zu Tatians Rede an die Bekenner des Griechentums
Introductory Note to Tatian the Assyrian

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