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Against Heresies
6.
But, beyond reason inflated [with your own wisdom], ye presumptuously maintain that ye are acquainted with the unspeakable mysteries of God; while even the Lord, the very Son of God, allowed that the Father alone knows the very day and hour of judgment, when He plainly declares, "But of that day and that hour knoweth no man, neither the Son, but the Father only." 1 If, then, the Son was not ashamed to ascribe the knowledge of that day to the Father only, but declared what was true regarding the matter, neither let us be ashamed to reserve for God those greater questions which may occur to us. For no man is superior to his master. 2 If any one, therefore, says to us, "How then was the Son produced by the Father?" we reply to him, that no man understands that production, or generation, or calling, or revelation, or by whatever name one may describe His generation, which is in fact altogether indescribable. Neither Valentinus, nor Marcion, nor Saturninus, nor Basilides, nor angels, nor archangels, nor principalities, nor powers [possess this knowledge], but the Father only who begat, and the Son who was begotten. Since therefore His generation is unspeakable, those who strive to set forth generations and productions cannot be in their right mind, inasmuch as they undertake to describe things which are indescribable. For that a word is uttered at the bidding of thought and mind, all men indeed well understand. Those, therefore, who have excogitated [the theory of] emissions have not discovered anything great, or revealed any abstruse mystery, when they have simply transferred what all understand to the only-begotten Word of God; and while they style Him unspeakable and unnameable, they nevertheless set forth the production and formation of His first generation, as if they themselves had assisted at His birth, thus assimilating Him to the word of mankind formed by emissions.
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Gegen die Häresien (BKV)
6.
Ihr behauptet in eurer törichten Aufgeblasenheit ganz frech, daß ihr die unaussprechlichen Geheimnisse Gottes wüßtet, wohingegen der Herr, der der Sohn Gottes selbst ist, die Kenntnis des jüngsten Tages und seiner Stunde nur dem Vater zuschreibt, indem er ausdrücklich sagt: „Den Tag aber und die Stunde weiß niemand, auch nicht der Sohn, sondern nur der Vater“1 . Wenn also der Sohn sich nicht schämte, diese Kenntnis nur dem Vater zuzuschreiben, sondern der Wahrheit Zeugnis gab, dann brauchen auch wir uns nicht zu schämen, was in den tieferen Fragen uns dunkel bleibt, Gott zu überlassen. Niemand nämlich ist über seinem Meister2 . Wenn aber jemand uns fragen sollte: Wie ist also der Sohn vom Vater hervorgebracht? dann antworten wir ihm: Seine Emanation oder Geburt oder Aussprechung oder Eröffnung oder, wie immer man seine unaussprechliche Geburt nennen möge, weiß niemand, weder Markion, noch Valentinus, noch Saturninus, noch Basilides, noch die Engel oder Erzengel oder Fürsten und Herrschaften, sondern nur der Vater, der hervorbrachte, und der Sohn, der gezeugt wurde. Da also seine Geburt unaussprechlich ist, so übernehmen die, welche sich S. 182bemühen, seine Geburt und Hervorbringung zu beschreiben, sich selbst, indem sie versprechen, das Unaussprechliche auszusprechen. Denn wie aus der Denkkraft und dem Verstande das Wort hervorgeht, das wissen ja alle Menschen. Also haben die wahrlich keine großartige Erfindung gemacht, die solch ein Hervorgehen erdachten, noch ein tiefes Geheimnis entdeckt, wenn sie das, was von allen gewußt wird, auf den eingeborenen Sohn Gottes übertrugen. Und den, welchen sie den unaussprechlichen Unnennbaren heißen, den verkünden sie, gleich als ob sie selbst bei seiner Geburt geholfen hätten, als die Hervorbringung und Geburt der ersten Zeugung, indem sie ihn der Aussendung des menschlichen Wortes gleichstellen.