3.
Wir können nämlich von einer Harmonie sprechen, wenn wir von dem ausgehen, was bereits erschaffen ist; sie aber vermögen in dem, was vorher war und aus sich selbst erschaffen wurde, keinen besonderen Grund1 anzugeben und geraten somit notwendigerweise in die höchste Verlegenheit. Sie befragen uns, als ob wir Ignoranten wären, über die Schöpfung — und wenn sie über ihr Pleroma befragt werden, dann erzählen sie uns von menschlichen Affekten oder steigen zu einem Gerede hinab, das die Gründe in der Schöpfung sucht. Nicht in Betreff ihres Urgrundes geben sie uns Antwort, sondern über S. 137das, was darauf folgte. Und doch fragen wir sie nicht über die Harmonie in der Schöpfung noch über irgend welche menschlichen Affekte. Soll also ihr Pleroma, dessen Abbild die Schöpfung ist, acht und zehn und zwölf Gestalten haben, dann müssen sie zugeben, daß ihr Vater töricht und unklug diese Gestalten gemacht habe, und so ihren Vater verunehren, wenn er etwas ohne Grund gemacht hat. Wenn sie hingegen behaupten, daß wegen der Voraussicht des Vaters behufs guter Übereinstimmung mit der Schöpfung ihr Pleroma so gestaltet worden sei, dann ist ja das Pleroma nicht mehr seiner selbst willen gemacht, sondern wegen des Bildes, das nach seiner Ähnlichkeit gemacht werden sollte, wie das Tonbild nicht seiner selbst wegen hergestellt wird, sondern wegen des ehernen oder goldenen oder silbernen Standbildes, Dann aber ist die mehr wert als das Pleroma, wenn dieses ihretwegen erschaffen wurde.
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für dieses Zahlenverhältnis ↩