2.
Paulus erklärt aber selbst, daß er, was er wußte, ohne Vorbehalt nicht bloß diejenigen lehrte, welche mit ihm waren, sondern alle, die ihn hörten. Als er nach Milet die Bischöfe und Priester von Ephesus und den übrigen Nachbarstädten zusammenberufen hatte, da es ihn drängte, in Jerusalem das Pfingstfest zu feiern, gab er ihnen noch viele Lehren, sagte ihnen, was S. 267ihm in Jerusalem widerfahren sollte, und fügte hinzu: „Ich weiß, daß ihr mein Angesicht schon nicht mehr sehen werdet... Darum bezeuge ich euch an dem heutigen Tage, daß ich rein bin von dem Blute aller. Denn ich habe mich nicht entzogen, euch den ganzen Ratschluß Gottes zu verkünden. Habet daher acht auf euch und die gesamte Herde, über welche der Heilige Geist euch gesetzt hat, die Kirche des Herrn zu lenken, die er sich durch sein Blut gegründet hat“1 . Dann wies er hin auf die zukünftigen Irrlehrer, indem er sprach: „Ich weiß, daß nach meinem Fortgang reißende Wölfe zu euch kommen werden, welche die Herde nicht schonen. Auch aus euch selbst werden Männer aufstehen, die Verkehrtes reden, um die Jünger an sich zu ziehen“2 . „Ich habe mich nicht entzogen“, so sprach er, „den ganzen Ratschluß Gottes euch zu verkünden.“ So teilten die Apostel einfach und ohne Neid das, was sie selbst vom Herrn erlernt hatten, allen mit. So hat also auch Lukas neidlos, was er von ihnen gelernt hatte, uns übergeben, wie er selber mit den Worten bezeugt: „Wie uns die überliefert haben, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes gewesen sind“3 .