2.
Die Häretiker hingegen hielten es für unwürdig, daß Gott straft und richtet, und glaubten, daß sie einen guten Gott ohne Zorn gefunden hätten. Deswegen lehrten sie, daß ein anderer richte und ein anderer erlöse, ohne dabei zu bedenken, daß sie dadurch Verstand und Gerechtigkeit beider aufhoben. Wenn nämlich der Richtergott nicht zugleich gut ist und je nach Verdienst belohnt und bestraft, so wird er weder als ein gerechter noch weiser Richter erscheinen. Wiederum wird der gute Gott, wenn er nur gut ist und nicht prüft, wem er seine Güte zuwenden soll, außerhalb der Gerechtigkeit und Güte stehen, und seine Güte wird als Schwäche erscheinen, wenn er nicht alle erlöst ohne Rücksicht auf das Gericht.