5.
Daß aber das Gesetz im voraus die Menschen lehrte, Christus zu folgen, hat er selbst kundgetan. Als einer ihn fragte, was er tun müsse, um das ewige Leben zu erwerben, antwortete er ihm: „Wenn du in das Leben S. 357eingehen willst, so beobachte die Gebote!“ Und als jener fragte: Welche? antwortete er ihm wiederum: „Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst kein falsches Zeugnis geben, ehre deinen Vater und deine Mutter und liebe deinen Nächsten wie dich selbst!“1 Damit legte er denen, die ihm folgen wollten, die Gebote gleichsam als Stufen zu dem Eingang ins Leben vor; denn was er damals einem sagte, gilt für alle. Als jener dann sagte: „Alles habe ich getan“ — vermutlich hatte er es nicht getan, sonst hätte der Herr ihm nicht gesagt: Halte die Gebote — da legte der Herr den Finger auf seine Habsucht, indem er sprach: „Wenn du vollkommen sein willst, dann gehe hin, verkaufe alles, was du hast und verteile es unter die Armen, und komme und folge mir nach!“ Der Apostel Erbe verhieß er denen, die so tun wurden; aber keinen anderen Gott verkündete er denen, die ihm folgten, außer dem, der von Anfang an von dem Gesetze verkündet war, noch einen anderen Sohn, noch eine Mutter, noch die Enthymesis eines Äonen, der in Leidenschaft geriet oder ins Unglück, noch ein Pleroma von dreißig Äonen, das, wie wir gezeigt haben, leer und unbeständig ist, noch die anderen häretischen Fabeln. Vielmehr lehrte er, daß man die Gebote beobachten müsse, die Gott von Anfang an gegeben hat, die alte Begierlichkeit durch gute Werke ertöten und Christus folgen. Daß aber die Verteilung des Besitzes die alte Begierlichkeit ertöte, das tat Zachäus kund mit den Worten: „Siehe, die Hälfte von meinen Gütern gebe ich den Armen, und wenn ich wen um etwas betrogen habe, erstatte ich es vierfach“2 .