2.
Und deshalb zeigte der Herr sich und den Vater seinen Schülern auf das deutlichste, damit sie keinen anderen Gott suchen sollten außer dem, der den Menschen erschaffen und ihm den Hauch des Lebens geschenkt hat, und damit sie sich nicht zu jenem Unverstand verstiegen, über dem Demiurgen einen anderen Vater zu erdichten. Deswegen heilte er sonst alle, die sich durch ihre Sünden ihre Krankheiten zugezogen hatten, bloß durch das Wort, indem er zu ihnen sprach: „Siehe, du bist gesund geworden, sündige nicht mehr, damit dir nicht etwas Schlimmeres widerfährt!“1 Wodurch er anzeigte, daß den Menschen wegen der Sünde des Ungehorsams die Krankheit folgte. Dem aber, der von Geburt an blind war, gab er nicht durch ein Wort, sondern durch eine Handlung das Gesicht wieder, was keineswegs unbedeutend oder zufällig war, sondern auf die Hand Gottes hinweisen sollte, die im Anfang den Menschen geschaffen hat. Als daher die Schüler ihn fragten, wegen welcher Ursache jener blind geboren sei, ob aus eigener Schuld oder aus Schuld der Eltern, da sagte er: „Weder dieser noch seine Eltern haben gesündigt, sondern damit an ihm die Werke Gottes offenbar werden“2 . Das Werk Gottes aber ist die Erschaffung des Menschen. Diese nämlich geschah durch eine Handlung, wie die Schrift sagt: „Und es nahm Gott Schlamm von der Erde und bildete den Menschen“3 . Deshalb spie auch der Herr auf die Erde und machte einen Kot: und strich ihn über die Augen, indem er auf die Weise hinwies, wie der Mensch ursprünglich gebildet wurde, und die Hand Gottes, durch die aus dem Schlamme der Mensch gemacht war, für die offenbarte, die es verstehen konnten. Was nämlich die Kunst des Wortes im Mutterleibe zu erschaffen unterlassen hatte, das machte er jetzt offenkundig, damit an ihm das Werk Gottes offenbar werde und wir keine andere Hand suchen sollten, durch welche der Mensch erschaffen wäre, noch S. 515einen andern Vater. Wir sollten erkennen, daß die Hand Gottes, welche uns im Anfang erschaffen hat, auch im Mutterleibe schafft, ebenso uns Verlorene in den letzten Zeiten aufgesucht hat, indem sie ihr verlorenes Schaf wiedergewann, auf ihre Schultern auflud und mit Frohlocken uns in die Herde des Lebens zurückführte.