2.
Wenn also der Herr das Gesetz der Toten beobachtet hat, um der Erstgeborene von den Verstorbenen zu werden, und bis zum dritten Tage in den Tiefen der Erde sich aufhielt, dann aber, im Fleische auferstand, um den Jüngern die Male der Nägel zu zeigen1 , ehe er zum Vater aufstieg, dann sind die widerlegt, die da sagen, die Unterwelt, das sei diese irdische Welt, und dieser ihr unterer Mensch lasse hier seinen Leib zurück, um an den überhimmlischen Ort emporzusteigen. Wenn nämlich der Herr „mitten im Todesschatten hinging“2 , wo die Seelen der Verstorbenen waren, dann aber leiblich auferstand und nach der Auferstehung emporgehoben wurde, dann werden offenbar auch die Seelen seiner S. 557Jünger, derentwegen der Herr dies getan hat, an jenen unsichtbaren Ort abgehen, der ihnen von Gott bestimmt ist, und dort bis zur Auferstehung verbleiben, ihre Auferstehung erwartend. Dann aber werden sie, ihre Leiber wieder empfangend und vollkommen, d. h. leiblich auferstehend, wie auch der Herr auferstanden ist, zur Anschauung Gottes gelangen. „Kein Schüler nämlich ist über seinem Lehrer, jeder Vollkommene aber wird wie sein Lehrer sein“3 . Wie also unser Meister sich nicht sogleich auf- und davonmachte, sondern die vom Vater bestimmte Zeit seiner Auferstehung erwartete, und nach drei Tagen, wie es auch durch Jonas angedeutet war, auferstand und emporgehoben wurde, so müssen auch wir erst die vom Vater für unsere Auferstehung bestimmte Zeit, wie es durch die Propheten verkündet ist, erwarten, dann auferstehen und emporgehoben werden, so viele immer der Herr hierfür als würdig erachtet hat.