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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Clement of Alexandria (150-215) Protrepticus
10. Kapitel

109.

1. Wie viel besser also ist es für die Menschen, überhaupt nicht begehren zu wollen, was man nicht begehren soll, als das Begehrte zu erlangen! Aber ihr wollt die Herbigkeit des Heils nicht ertragen. Jedoch wie wir die süßen Speisen lieben und sie wegen ihres angenehmen Geschmacks vorziehen, die bitteren aber, die unangenehm schmecken, uns heilen und gesund machen, ja sogar die Herbigkeit der Arzneien die Magenkranken kräftigt, so ergötzt und kitzelt uns die Gewohnheit [während die Wahrheit uns Schmerzen und unangenehme Gefühle verursacht],1 aber die eine von den beiden, die Gewohnheit, stürzt uns in den Abgrund, die andere aber, die Wahrheit, führt zum Himmel empor und ist zwar zuerst „rauh, aber eine treffliche Pflegerin der Jugend“.2

2. Und keusch ist hier das Frauengemach, weise aber der Greisenrat. Und die Wahrheit ist nicht schwer zugänglich; und es ist nicht unmöglich, sie zu fassen, sondern sie ist ganz nahe bei uns und wohnt in uns selbst,3 da sie, wie andeutend der allweise Moses sagt, in den drei Bestandteilen unseres Wesens lebt, „in den Händen und im Munde und im Herzen“.4

3. Das ist S. 185 ein echtes Sinnbild der Wahrheit, die durch dreierlei im ganzen vollkommen wird, durch Rat und Tat und Wort. Fürchte auch dies nicht, daß dich die Vorstellung der vielen Vergnügungen von der Weisheit abziehen könnte; du wirst selbst den leeren Tand der Gewohnheit gern unbeachtet lassen, wie auch die Knaben das Spielzeug, wenn sie Männer geworden sind, wegwerfen.


  1. Die in Klammern stehenden Worte fehlen im Text und sind ein Zusatz von J. Jackson. ↩

  2. Vgl. Hom. Od. 9, 27. ↩

  3. Vgl. Deut. 30, 11—13. ↩

  4. Ebd. 30, 14. – Zur folgenden Erklärung vgl. Strom. II 98, 1; Philon, De post. Caini 85; De mutat. nom. 237; De somniis II 180; De virtut. 183. ↩

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