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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Clement of Alexandria (150-215) Protrepticus
12. Kapitel

119.

S. 195 1. Komm, du Betörter, nicht auf den Thyrsos1 gestützt, nicht mit Efeu bekränzt! Wirf weg die Stirnbinde, wirf weg das Hirschfell, werde wieder nüchtern! Ich will dir den Logos und die Mysterien des Logos zeigen und sie dir mit den Bildern erklären, die dir vertraut sind. Hier ist der von Gott geliebte Berg, nicht wie der Kithairon der Schauplatz von Tragödien,2 sondern den Dramen der Wahrheit geweiht, ein nüchterner Berg, beschattet von heiligen Wäldern; und auf ihm schwärmen nicht die Schwestern der „vom Blitz getroffenen“ Semele3 umher, die Mainaden,4 die in die unheilige Fleischverteilung eingeweiht werden, sondern die Töchter Gottes, die schönen Lämmer, die die heiligen Weihen des Logos verkünden und einen nüchternen Chorreigen versammeln.

2.5 Den Chorreigen bilden die Gerechten; das Lied, das sie singen, ist der Preis des Königs der Welt. Die Mädchen schlagen die Saiten der Leier, Engel verkünden den Ruhm, Propheten reden, Klang von Musik erschallt; in raschem Laufe schließen sie sich dem Festzuge an; es eilen die Berufenen, voll Sehnsucht, den Vater zu empfangen.

3. Komme auch du, Greis,6 zu mir! Verlasse Theben und wirf Wahrsagekunst und Bakchosdienst von dir und laß dich zur Wahrheit führen! Siehe, ich reiche dir das Holz [des Kreuzes], dich darauf zu stützen.7 Eile, Teiresias, komme zum Glauben! Du wirst S. 196 sehend werden. Christus, durch den die Augen der Blinden wieder sehen,8 leuchtet auf, heller als die Sonne. Die Nacht wird von dir weichen, das Feuer sich vor dir fürchten, der Tod von dir scheiden. Den Himmel wirst du schauen, Greis, der du Theben nicht sehen kannst.


  1. Der mit Efeu oder Weinlaub umwundene, oben mit einem Fichtenzapfen versehene Stab des Bakchos und seiner Verehrer. ↩

  2. Es ist an die Bakchen des Euripides zu denken. ↩

  3. Vgl. Euripides, Bakchen 6. 26; Semele, die Mutter des Dionysos von Zeus, stirbt, vom Blitz getroffen, als ihr Zeus auf ihre Bitte in dem vollen Glanz seiner göttlichen Macht erscheint. ↩

  4. Die Mainaden [Rasenden], Begleiterinnen des Bakchos, mit Hirschfellen angetan, zerreißen ihre Beute mit den Zähnen; vgl. Eurip. Bakch. 735 ff. ↩

  5. Zum Folgenden vgl. Methodios, De autex. 3 p. 146, 7. 11 f. Bonwetsch. ↩

  6. Gemeint ist der blinde Seher Teiresias. ↩

  7. Vgl. Kallimachos, Bad der Pallas 127. ↩

  8. Vgl. Is. 42, 18 u. ö. ↩

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