120.
1. O wie wahrhaft heilig sind die Mysterien, o wie lauter das Licht! Von Fackellicht werde ich umleuchtet, damit ich den Himmel und Gott schauen kann; ich werde heilig dadurch, daß ich in die Mysterien eingeweiht werde; der Herr enthüllt die heiligen Zeichen [er ist Hierophantes] und drückt dem Eingeweihten durch die Erleuchtung sein Siegel auf und übergibt den, der gläubig geworden ist, der Fürsorge des Vaters, damit er für die Ewigkeit bewahrt werde.
2. Dies sind die Bakchosfeste meiner Mysterien; wenn du willst, so lasse auch du dich einweihen! Und mit den Engeln wirst du den Reigen um den „ungeschaffenen und unvergänglichen“1 und wahrhaft einzigen Gott tanzen, wobei der Logos Gottes in unsere Loblieder miteinstimmt. Dieser ewige Jesus, der eine Hohepriester des einen Gottes, der zugleich auch Vater ist, bittet für die Menschen und ruft ihnen zu: “Hört es, unzählige Scharen!“,2 vielmehr ihr Menschen alle, soweit ihr verständig seid, Barbaren sowohl als Griechen;3 das ganze Geschlecht der Menschen rufe ich, deren Schöpfer ich bin durch den Willen des Vaters.
3. Kommet zu mir, damit ihr unter einen Gott und den einen Logos Gottes eingeordnet werdet, und habt nicht nur vor den unvernünftigen Tieren etwas voraus durch eure Vernunft; vielmehr von allen Sterblichen gewähre ich es euch allein, die Frucht der Unsterblichkeit zu genießen. Denn ich will, ja ich will euch auch dieser Gnade teilhaftig machen und euch die Vollendung der Wohltat schenken, die Unvergänglichkeit; und den Logos schenke ich euch, die Erkenntnis Gottes, völlig schenke ich euch mich selbst.
4. Dies bin ich, dies S. 197 will Gott, dies ist der Einklang, dies die Harmonie des Vaters, dies ist der Sohn, dies Christus, dies der Logos Gottes, der Arm des Herrn, die Gewalt über alle Dinge, der Wille des Vaters. Ihr, die ihr zwar von alters her Abbilder, aber nicht lauter ähnliche seid, ich will euch in Übereinstimmung mit dem Urbild bringen, auf daß ihr mir auch ähnlich werdet.
5. Ich will euch mit dem Öle des Glaubens salben, wodurch ihr von der Vergänglichkeit frei werdet, und will euch unverhüllt die Gestalt der Gerechtigkeit zeigen, in der ihr zu Gott emporsteigt. „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, und ich will euch erquicken! Nehmt mein Joch auf euch und lernet von mir; denn ich bin sanft und von Herzen demütig, und ihr werdet Erquickung für eure Seelen finden; denn mein Joch ist bequem und meine Last ist leicht.“4