• Home
  • Works
  • Introduction Guide Collaboration Sponsors / Collaborators Copyrights Contact Imprint
Bibliothek der Kirchenväter
Search
DE EN FR
Works Clement of Alexandria (150-215) Protrepticus
4. Kapitel

47.

1. Daß man also die Steine und das Holz und, um es kurz zu sagen, den Stoff zu menschenähnlichen S. 120 Götterbildern machte, denen ihr unter Verleugnung der Wahrheit fromme Verehrung heuchelt, das ist zwar von selbst klar; wenn indessen der Gegenstand noch einigen Beweises bedürfte, so wollen wir uns der Aufgabe nicht entziehen.

2. Daß nun Pheidias den Zeus zu Olympia und die Polias in Athen aus Gold und Elfenbein verfertigt hat, das ist doch wohl allen bekannt. Daß ferner das Schnitzbild der Hera in Samos von Smilis, dem Sohne des Eukleides, gemacht wurde, erzählt Olympichos in seinen „Geschichten von Samos“.1

3. Zweifelt nun nicht, daß von den sogenannten „Hehren Göttinnen“2 in Athen Skopas3 zwei aus dem sogenannten lychnäischen Stein [parischem Marmor] verfertigte, Kalos4 aber die, welche die Mitte einnimmt: als Beleg dafür kann ich dir Polemon anführen, der es im vierten Buche seines Werkes „an Timaios“ erzählt.5

4. Zweifelt auch nicht daran, daß eben jener Pheidias die Standbilder des Zeus und Apollon in Patara in Lykien gemacht hat, die Standbilder ebenso wie die mit ihnen aufgestellten Löwen. Wenn es aber, wie einige sagen, ein Kunstwerk des Bryaxis6 war, so habe ich auch nichts dagegen einzuwenden; auch an ihm hast du einen Bildhauer; schreib das Werk zu, wem von den beiden du willst!

5. Und sicher sind ein Werk des Atheners Telesias, wie Philochoros sagt, die neun Ellen hohen Bilder des Poseidon und der Amphitrite, die man auf Tenos verehrt.7 Ferner nennt Demetrios im zweiten Buch seiner Argolika von dem Schnitzbild der Hera in Tiryns sowohl den Stoff, nämlich Birnbaumholz, als auch den Künstler, nämlich Argos,8

6. Und viele S. 121 werden sich vielleicht wundern, wenn sie hören, daß das — wie es heißt — vom Himmel gefallene Palladion, das Diomedes und Odysseus heimlich aus Troja mitgenommen und bei Demophon hinterlegt haben sollen, aus den Knochen des Pelops verfertigt war, wie der Zeus von Olympia aus anderen Knochen, denen eines indischen Tieres [d. h. aus Elfenbein]. Und als Gewährsmann führe ich dir Dionysios an, der im fünften Teile seines Kyklos davon erzählt.9

7. Apellas aber sagt in seinen Delphika, es habe zwei Palladia gegeben, aber beide seien von Menschen gemacht gewesen.10 Damit aber niemand meine, daß ich das Folgende aus Unwissenheit übergangen habe, so will ich noch anführen, daß das Bild von Dionysos Morychos in Athen aus dem sogenannten Phellatasstein11 bestand und ein Werk des Sikon, des Sohnes des Eupalamos, war, wie Polemon in einem Briefe sagt.12

8. Dann hat es noch zwei andere, ich glaube kretische, Bildhauer gegeben [Skyllis und Dipoinos13 hießen sie]; diese haben die Bilder der beiden Dioskuren in Argos verfertigt und die Statue des Herakles in Tiryns und das Schnitzbild der Artemis Munychia in Sikyon.


  1. Olympichos Fr. 1 FHG IV p. 466. ↩

  2. Die Semnai oder Eumeniden. ↩

  3. Bildhauer des 4. Jahrhunderts. ↩

  4. Sonst nicht bekannt; vgl. Lippold bei Pauly-Wissowa, Real-Enc. X 1758, 46 ff. ↩

  5. Polemon Fr. 41 FHG III p. 127. ↩

  6. Bildhauer des 4. Jahrhunderts; vgl. unten 48, 5. ↩

  7. Philochoros Fr. 185 FHG I p. 414. ↩

  8. Demetrios von Trozen Fr. 5 Diels [FHG IV p. 383]. ↩

  9. Dionysios [der Kyklograph] FGrHist 15 F 3; vgl. Arnob. Adv. nat. IV 25; Firm. Mat. De err. prof. rel. 15, 1. ↩

  10. Apellas Fr. 1 FHG IV p. 307. ↩

  11. Wahrscheinlich der sogenannte Porosstein. ↩

  12. Polemon Fr. 73 FHG III p. 136. ↩

  13. Beide auch öfters bei Pausanias erwähnt; vgl. z. B. II 15, 1. ↩

pattern
  Print   Report an error
  • Show the text
  • Bibliographic Reference
  • Scans for this version
Download
  • docxDOCX (135.10 kB)
  • epubEPUB (120.67 kB)
  • pdfPDF (436.82 kB)
  • rtfRTF (358.37 kB)
Translations of this Work
Protrepticus
Commentaries for this Work
Introductory Note to Clement of Alexandria

Contents

Faculty of Theology, Patristics and History of the Early Church
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Imprint
Privacy policy