11. Die apostolische Predigt.
Aber wir, Kinder Gottes und Söhne des Friedens, die wir das hl. und rechte Wort der Gottseligkeit verkünden, wir predigen einen alleinigen Gott, den Herrn des Gesetzes und der Propheten, den Schöpfer des Seienden, den Vater Christi; nicht seiner selbst Schöpfer und Vater, wie Einige meinen, sondern ewig und ohne Anfang und in unzugänglichem Lichte wohnend;1 nicht zwei oder drei oder mehr seiend, allein ewig, nicht unerkennbar oder unaussprechlich, sondern durch Gesetz und Propheten verkündigt, den allmächtigen um allbeherrschenden, allregierenden; Gott und Vater des Eingebornen und Erstgebornen vor aller Schöpfung;2 einen Gott, Vater des einen Sohnes, nicht mehrerer, eines Trösters durch Christum, den Gründer aller Ordnungen, einen Schöpfer, der durch Jesus Alles geschaffen und durch ihn Alles vorhersieht und ordnet: den Urheber der Auferstehung und des Gerichtes und der Wiedervergeltmg, so durch ihn geschehen. Eben Diesem hat es auch gefallen, Mensch zu werden, er hat ohne Sünde gelebt und hat gelitten, ist von den Todten auferstanden und zu Dem emporgestiegen, der ihn gesandt hat. Auch sagen wir, daß die ganze Schöpfung gut und nicht verwerflich sei; daß Alles, was wir zu unserm Unterhalte S. 189 rechtmäßig genießen, ganz gut sei; denn nach der Schrift ist Alles sehr gut. Wir glauben, daß die Ehe erlaubt und die Erzeugung von Kindern ehrenvoll und ohne Befleckung sei; denn zur Vermehrung des Menschengeschlechtes ist die Verschiedenheit des Geschlechtes in Adam und Eva gebildet worden. Wir bekennen eine unkörperliche Seele in uns und unsterblich, nicht der Vergänglichkeit unterworfen wie die Leiber, sondern unsterblich, weil vernünftig und frei. Jede ungesetzliche Geschlechts–Gemeinschaft, auch die von Einigen gegen die Natur gepflogene, verabscheuen wir als frevelhaft und unsittlich. Wir bekennen eine künftige Auferstehung der Gerechten und Ungerechten und Vergeltung des verdienten Lohns. Christum bekennen wir nicht als bloßen Menschen, sondern als Gott-Wort und Menschen, als Mittler Gottes und der Menschen,3 als Hohenpriester des Vaters; auch werden wir nicht mit den Juden beschnitten, wissend, daß Derjenige gekommen, welchem hinterlegt war (das Reich),4 und um dessen willen die Abstammung gehütet wurde, die Verheissung der Völker — Jesus Christus, der aus Juda entsprossen, der Sohn aus dem Stamme, die Blume aus Jesse, auf dessen Schulter die Herrschaft ruht.5