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Gegen die Heiden (BKV)
45.
Wie man durch den Aufblick zum Himmel und durch den Anblick seiner Pracht und des Sternenlichtes auf den Logos kommen kann, der das alles so wohl ordnet, so muß man, wenn man einmal einen Logos Gottes erkennt, auch dessen Vater erkennen, von dem er ausgeht und deshalb mit Recht Herold und Bote seines Vaters heißt. Um das einzusehen, könnte man von unseren Verhältnissen ausgehen. Wenn wir uns nämlich sagen, daß für das Wort, das vom Menschen ausgeht, der Geist die Quelle ist, und sehen und denken wir anderseits im Wort, um darauf den Nachdruck zu legen, das Gepräge des Geistes, so gewinnen wir noch weit mehr, wenn wir in einem höheren Geistesflug und in unvergleichlicher Erhabenheit die Kraft des Logos schauen, auch eine Vorstellung von seinem gütigen Vater. So sagt der Heiland selbst: „Wer mich sieht, sieht auch den Vater“1. Noch deutlicher und eingehender verkündet dies auch die inspirierte Schrift, auf die ja auch wir uns stützen, wenn wir dir das schreiben, und worauf du den Glauben an unsere Worte wirst bauen können. Denn eine Rede, die von höheren bestätigt wird, hat eine unwiderlegliche Beweiskraft. So warnte schon vor Zeiten der göttliche Logos das jüdische Volk vor der Einführung der Götzen mit den Worten: „Du sollst dir kein Götzenbild machen noch sonst ein Abbild von all dem, was oben am Himmel und unten auf der Erde ist“2. S. 597 Den Grund für deren Verwerfung gibt er anderswo an mit den Worten: „Die Götzen der Heiden sind Silber und Gold, Werke von Menschenhänden. Sie haben einen Mund und reden nicht, haben Augen und sehen nicht, Ohren und hören nicht, eine Nase und riechen nicht, haben Hände und tasten nicht, Füße haben sie und gehen nicht“3. Auch hat er es nicht vergessen, bezüglich der Kreatur eine Lehre zu erteilen, sondern weil er ihre reizende Schönheit gar wohl auch kennt, warnt er die Menschen, daß sie nicht mit trunkenem Blick für ihre Geilheit die geschaffenen Dinge als Götter verehrten statt als Gottes Werke und sagt: „Und wenn du dein Auge erhebst und aufblickst zu Sonne und Mond und zu der ganzen Pracht, so laß dich nicht irreführen und bete sie nicht an, was der Herr, dein Gott, allen Völkern zugeteilt hat, die unter dem Himmel sind“4. Er teilte ihnen aber diese Dinge nicht zu als Götter, sondern damit die Heiden aus ihrer Wirksamkeit, wie gesagt, Gott, den Schöpfer des Weltalls, erkannten. Das alte Judenvolk hatte ja eine eingehendere Belehrung, insofern sie nicht bloß aus den Werken der Schöpfung, sondern auch aus den göttlichen Schriften ihre Gotteserkenntnis schöpften. Und um überhaupt die Menschen vom Irrtum und dem unvernünftigen Wahne der Abgötterei abzuhalten, mahnt er: „Du wirst keine fremden Götter neben mir haben“5. Nicht als ob es andere Götter gäbe, wehrt er ihnen, solche zu haben, sondern damit niemand vom wahren Gott sich abwende und dazu komme, sich das Nichtseiende zum Gott zu erheben, wie dergleichen sind die sogenannten Götter der Dichter und Schriftsteller, die, wie bewiesen, nicht existieren. Ja, schon der Wortlaut beweist, daß sie keine Götter sind, insofern es heißt: „Du wirst keine fremden Götter haben“, was sich ja auf die Zukunft bezieht. Was aber in der Zukunft eintritt, besteht nicht in dem Augenblick, da von ihm die Rede ist.
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Against the Heathen
§45. Conclusion . Doctrine of Scripture on the subject of Part I.
For just as by looking up to the heaven and seeing its order and the light of the stars, it is possible to infer the Word Who ordered these things, so by beholding the Word of God, one needs must behold also God His Father, proceeding from Whom He is rightly called His Father’s Interpreter and Messenger. 2. And this one may see from our own experience; for if when a word proceeds from men 1 we infer that the mind is its source, and, by thinking about the word, see with our reason the mind which it reveals, by far greater evidence and incomparably more, seeing the power of the Word, we receive a knowledge also of His good Father, as the Saviour Himself says, “He that hath seen Me hath seen the Father 2.” But this all inspired Scripture also teaches more plainly and with more authority, so that we in our turn write boldly to you as we do, and you, if you refer to them, will be able to verify what we say. 3. For an argument when confirmed by higher authority is irresistibly proved. From the first then the divine Word firmly taught the Jewish people about the abolition of idols when it said 3: “Thou shalt not make to thyself a graven image, nor the likeness of anything that is in the heaven above or in the earth beneath.” But the cause of their abolition another writer declares 4, saying: “The idols of the heathen are silver and gold, the works of men’s hands: a mouth have they and will not speak, eyes have they and will not see, ears have they and will not hear, noses have they and will not smell, hands have they and will not handle, feet have they and will not walk.” Nor has it passed over in silence the doctrine of creation; but, knowing well its beauty, lest any attending solely to this beauty should worship things as if they were gods, instead of God’s works, it teaches men firmly beforehand when it says 5: “And do not when thou lookest up with thine eyes and seest the sun and moon and all the host of heaven, go astray and worship them, which the Lord thy God hath given to all nations under heaven.” But He gave them, not to be their gods, but that by their agency the Gentiles should know, as we have said, God the Maker of them all. 4. For the people of the Jews of old had abundant teaching, in that they had the knowledge of God not only from the works of Creation, but also from the divine Scriptures. And in general to draw men away from the error and irrational imagination of idols, He saith 6: “Thou shalt have none other gods but Me.” Not as if there were other gods does He forbid them to have them, but lest any, turning from the true God, should begin to make himself gods of what were not, such as those who in the poets and writers are called gods, though they are none. And the language itself shews that they are no Gods, when it says, “Thou shalt have none other gods,” which refers only to the future. But what is referred to the future does not exist at the time of speaking.