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Über die Menschwerdung des Logos und dessen leibliche Erscheinung unter uns (BKV)
13.
Wenn nun die Menschen so den vernunftlosen Tieren gleichgeworden waren, wenn der teuflische Trug überallhin seinen Schatten geworfen und die Erkenntnis des wahren Gottes verfinstert hatte, was hätte da Gott tun sollen? Hätte er zu solch schrecklichem Zustand schweigen, die Menschen der Verführungskunst der Dämonen überlassen und ihnen die Erkenntnis Gottes entziehen sollen? Wozu wäre aber dann der Mensch im Anfange nach dem Bilde Gottes erschaffen worden? Er hätte ja dann einfach als unvernünftiges Geschöpf erschaffen werden sollen, oder aber, wenn vernünftig geschaffen, durfte er nicht leben wie das unvernünftige Tier. Was hätte es ihm überhaupt genützt, im Anfang eine Vorstellung von Gott gehabt zu haben? Wenn er nämlich auch jetzt einer solchen nicht gewürdigt werden kann, dann hätte sie ihm auch im Anfang nicht gegeben werden sollen. Was aber würde es Gott dem Schöpfer an Nutzen oder Ehre eintragen, wenn die von ihm erschaffenen Menschen nicht ihn anbeten, sondern andere als ihre Schöpfer wähnen? Gott scheint dann für andere, nicht für sich die Menschen erschaffen zu haben. Sodann läßt auch ein König, wenn schon nur ein Mensch, die von ihm gegründeten Städte nicht in fremde Hand und Herrschaft kommen noch auch zu anderen übergehen, vielmehr gibt er ihnen brieflich Mahnungen, nicht selten stellt er sie auch durch Freunde zu und erscheint, wenn nötig, persönlich, um sie dann durch seine Gegenwart anders zu stimmen, damit sie ja nicht unter die Herrschaft anderer geraten und so sein Werk vereitelt S. 619 würde. Wird nicht noch viel mehr Gott seine Geschöpfe davor bewahren, daß sie nicht von ihm abirren und nichtseienden Dingen dienen, zumal da eine solche Verirrung ihr Verderben und ihr Ende wäre? Es sollte aber das, was einmal mit dem Bilde Gottes in Gemeinschaft stand, nicht verloren gehen. Was hatte nun Gott zu tun? Oder was anders hatte zu geschehen, als wieder eine Erneuerung nach dem Ebenbilde vorzunehmen, damit die Menschen ihn darin wieder erkennen könnten? Wie hätte aber dies geschehen können, wenn nicht das Ebenbild Gottes selbst, unser Heiland Jesus Christus, erschien? Durch Menschen war dies unmöglich, da ja auch sie nach dem Bilde geschaffen sind, aber auch nicht durch Engel, - sie sind ja keine Ebenbilder. Deshalb kam der Logos persönlich zu uns, um als Bild des Vaters den ebenbildlich erschaffenen Menschen wiederherzustellen. Dies hätte aber wieder nicht anders vor sich gehen können, wenn nicht Tod und Verwesung beseitigt wurden. Daher nahm er natürlich einen sterblichen Leib an, damit nunmehr der Tod in ihm vernichtet werden könnte und die ebenbildlich erschaffenen Menschen wieder erneuert würden. So war also niemand anders dieser Aufgabe gewachsen als nur das Bild des Vaters.
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Incarnation of the Word
§13. Here again, was God to keep silence? to allow to false gods the worship He made us to render to Himself? A king whose subjects had revolted would, after sending letters and messages, go to them in person. How much more shall God restore in us the grace of His image. This men, themselves but copies, could not do. Hence the Word Himself must come (1) to recreate, (2) to destroy death in the Body.
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So then, men having thus become brutalized, and demoniacal deceit thus clouding every place, and hiding the knowledge of the true God, what was God to do? To keep still silence at so great a thing, and suffer men to be led astray by demons and not to know God?
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And what was the use of man having been originally made in God’s image? For it had been better for him to have been made simply like a brute animal, than, once made rational, for him to live 1 the life of the brutes.
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Or where was any necessity at all for his receiving the idea of God to begin with? For if he be not fit to receive it even now, it were better it had not been given him at first.
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Or what profit to God Who has made them, or what glory to Him could it be, if men, made by Him, do not worship Him, but think that others are their makers? For God thus proves to have made these for others instead of for Himself.
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Once again, a merely human king does not let the lands he has colonized pass to others to serve them, nor go over to other men; but he warns them by letters, and often sends to them by friends, or, if need be, he comes in person, to put them to rebuke in the last resort by his presence, only that they may not serve others and his own work be spent for naught.
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Shall not God much more spare His own creatures, that they be not led astray from Him and serve things of nought? especially since such going astray proves the cause of their ruin and undoing, and since it was unfitting that they should perish which had once been partakers of God’s image.
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What then was God to do? or what was to be done save the renewing of that which was in God’s image, so that by it men might once more be able to know Him? But how could this have come to pass save by the presence of the very Image of God, our Lord Jesus Christ? For by men’s means it was impossible, since they are but made after an image; nor by angels either, for not even they are (God’s) images. Whence the Word of God came in His own person, that, as He was the Image of the Father, He might be able to create afresh the man after the image.
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But, again, it could not else have taken place had not death and corruption been done away.
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Whence He took, in natural fitness, a mortal body, that while death might in it be once for all done away, men made after His Image might once more be renewed. None other then was sufficient for this need, save the Image of the Father.
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The Bened. text is corrected here on the ground (1) of ms. evidence, (2) of construction (for which see 6, 7, andc. Gent.20. 3). ↩