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Über die Menschwerdung des Logos und dessen leibliche Erscheinung unter uns (BKV)
27.
Daß der Tod überwunden und der Sieg über ihn im Kreuze vollendet, und daß er nun keine Gewalt mehr hat, sondern wirklich tot ist, dafür ist kein unwesentlicher Beweis und sichere Bürgschaft die Tatsache, daß er von allen Jüngern Christi verachtet wird, alle ihm trotzen und sich nicht mehr vor ihm fürchten, sondern im Zeichen des Kreuzes und im Glauben an Christus ihn wie einen Toten zu Boden treten. Dereinst vor der göttlichen Ankunft des Heilandes war der Tod selbst für die Heiligen etwas Schreckliches, und alle beweinten die Sterbenden als der Vernichtung verfallen. Seitdem aber der Heiland seinen Leib von den Toten auferweckt hat, ist der Tod nicht mehr schrecklich; vielmehr treten ihn alle, die an Christus glauben, mit Füßen, wie wenn er nichts bedeutete, und wollen lieber sterben als den Glauben an Christus verleugnen. Denn sie sind sich sicher, daß sie sterbend nicht untergehen, sondern fortleben und durch die Auferstehung unverweslich werden. Jener Teufel aber, der vormals böswillig mit dem Tode dräute, ist nach Beseitigung der Todeswehen allein wirklich tot geblieben. Beweisend hierfür ist, daß die Menschen, ehe sie an Christus glauben, den Tod als schrecklich ansehen und ihn fürchten. Sobald sie aber zum Glauben an ihn und seine Lehre übergetreten sind, machen sie sich so wenig aus dem Tode, daß sie sogar hochgemut ihm entgegengehen und Zeugen der Auferstehung werden, die der Heiland im Kampfe gegen ihn errungen hat. Ja selbst solche, die im zarten Kindesalter stehen, eilen in den Tod, und nicht nur Männer, sondern auch Frauen üben sich im S. 637 Kampf gegen ihn. So ohnmächtig ist er geworden, daß selbst das von ihm zuvor getäuschte Frauengeschlecht seiner wie eines Toten und Verblichenen spottet. Denn wie nach einem Sieg des rechtmäßigen Königs über einen Tyrannen und nach dessen Fesselung an Händen und Füßen nunmehr alle, die vorübergehen, ihn verhöhnen, schlagen und an ihm herumzerren, da sie ja seine Wut und Grausamkeit nach dem Siege des Königs nicht mehr zu fürchten haben, so treten auch nach Überwindung des Todes, seiner Bloßstellung im Kreuze des Heilandes und seiner Fesselung an Händen und Füßen auf ihn alle, die in Christus vorübergehen, und sie spotten zum Zeugnis für Christus des Todes und höhnen ihn mit den oben zitierten Worten der Schrift: „Tod, wo ist dein Sieg? Hölle, wo ist dein Stachel?“1
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1 Kor. 15, 55. ↩
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Incarnation of the Word
§27.The change wrought by the Cross in the relation of Death to Man.
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For that death is destroyed, and that the Cross is become the victory over it, and that it has no more power but is verily dead, this is no small proof, or rather an evident warrant, that it is despised by all Christ’s disciples, and that they all take the aggressive against it and no longer fear it; but by the sign of the Cross and by faith in Christ tread P. 51 it down as dead.
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For of old, before the divine sojourn of the Saviour took place, even to the saints death was terrible 1, and all wept for the dead as though they perished. But now that the Saviour has raised His body, death is no longer terrible; for all who believe in Christ tread him under as nought, and choose rather to die than to deny their faith in Christ. For they verily know that when they die they are not destroyed, but actually [begin to] live, and become incorruptible through the Resurrection.
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And that devil that once maliciously exulted in death, now that its 2 pains were loosed, remained the only one truly dead. And a proof of this is, that before men believe Christ, they see in death an object of terror, and play the coward before him. But when they are gone over to Christ’s faith and teaching, their contempt for death is so great that they even eagerly rush upon it, and become witnesses for the Resurrection the Saviour has accomplished against it. For while still tender in years they make haste to die, and not men only, but women also, exercise themselves by bodily discipline against it. So weak has he become, that even women who were formerly deceived by him, now mock at him as dead and paralyzed.
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For as when a tyrant has been defeated by a real king, and bound hand and foot, then all that pass by laugh him to scorn, buffeting and reviling him, no longer fearing his fury and barbarity, because of the king who has conquered him; so also, death having been conquered and exposed by the Saviour on the Cross, and bound hand and foot, all they who are in Christ, as they pass by, trample on him, and witnessing to Christ scoff at death, jesting at him, and saying what has been written against him of old: “O death 3, where is thy victory? O grave, where is thy sting.”