15.
Wie konnte also der Herr sagen: „Ich bin im Vater und der Vater ist in mir."'1 wenn ein Anderer im Vater ist, in dem auch der Herr selbst geworden ist? Und wie kann Johannes, indem er von Jenem schweigt, über Diesen die Worte sprechen: „Alles ist durch dasselbe geworden, und ohne dasselbe ist Nichts geworden"? 2 Wenn also Alles, was durch den Willen geworden, durch ihn geworden ist, wie ist er selbst Einer aus den gewordenen Dingen? Und wie können sie, während der Apostel sagt: „um dessen willen Alles und durch den Alles."3 behaupten: „Nicht wir sind um seinetwillen, sondern er ist um unsertwillen geworden"? Denn er hätte, wenn es sich so verhielte, S. 31 sagen müssen: „um deren willen das Wort geworden ist." Da er aber nun nicht Dieß sagt, sondern : „um dessen willen Alles und durch den Alles." beweist er, daß sie Häretiker und Ränkeschmiede sind. Uebrigens mögen sie, wenn sie so fest behaupten, daß ein anderes Wort in Gott sei, da ihnen offene Beweise aus der Schrift mangeln, ein einziges Werk von ihm nachweisen oder ein Werk des Vaters, das ohne dieses Wort geschehen ist, damit sie doch einen Scheingrund für ihre Erdichtung haben. Denn die Werke des wahren Wortes liegen für Alle offen da, so daß es in ihnen in entsprechender Weise wahrgenommen wird. Wie wir nämlich beim Anblick der Schöpfung Gott ihren Schöpfer erkennen, so kommen wir auch, wenn wir sehen, daß in den gewordenen Dingen Nichts ungeordnet ist, sondern Alles durch Anordnung und Fürsorge in Bewegung gesetzt werde und verharre, auf den Schluß, daß es das Wort Gottes sei, das über Alles gesetzt ist und herrscht. Das bezeugt auch die göttliche Schrift, welche sagt, daß er das Wort Gottes sei, und daß Alles durch dasselbe geworden und ohne dasselbe Nichts geworden sei. Von dem aber, von welchem sie reden, geben sie weder ein Wort noch ein Werk an. Denn der Vater selbst gibt mit den Worten: „Dieser ist mein geliebter Sohn"4 zu erkennen, daß es kein anderes außer ihm gebe.