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Works Athanasius of Alexandria (295-373) Orationes contra Arianos Vier Reden gegen die Arianer (BKV)
Zweite Rede

80.

Es darf darum wieder nicht befremden, wenn der Sohn von seinem in uns befindlichen Abdruck wie von sich selbst redet, wie er ja — denn man braucht sich nicht zu scheuen, das Nämliche zu wiederholen — damals, als Saulus die Kirche verfolgte, in der seine Gestalt und sein Bild war, so redete, als wäre er selbst der Verfolgte: „Saulus, warum verfolgst du mich?“1 Wie es also, wie gesagt, niemand auffallend gefunden hätte, wenn die Gestalt der Weisheit selbst, die in den Werken ist, gesagt hätte: „Der Herr schuf mich für die Werke“, so soll, wenn auch die wahre und schöpferische S. 232 Weisheit, das eingeborene Wort Gottes, das, was seinem Bilde zukommt, wie von sich selbst aussagt in den Worten: „Der Herr schuf mich für die Werke“, niemand die der Welt und den Werken anerschaffene Weisheit außer acht lassen und glauben, das Wort „er schuf“ beziehe sich auf die Substanz der selbsteigenen Weisheit, „damit er nicht Wein mit Wasser mische“2 und die Wahrheit zu unterschlagen scheine. Denn sie ist Schöpferin und Bildnerin, der Abdruck von ihr aber wird den Werken anerschaffen, wie vom Bild das Ebenbild. „Anfang der Wege“ aber heißt es, weil diese Weisheit gewissermaßen Anfang und Grundlage für die Erkenntnis Gottes wird. Denn wer sie gleichsam als ersten Weg betritt, und in der Furcht Gottes bewahrt, wie Salomo gesagt hat: „Der Anfang der Weisheit ist die Furcht des Herrn“3, und dadurch an Einsicht gewinnt und die schöpferische Weisheit in der Schöpfung erkennt, der wird in ihr auch ihren Vater erkennen, wie der Herr selbst gesagt hat: „Wer mich gesehen, hat den Vater gesehen“4, und wie Johannes schreibt: „Wer den Sohn bekennt, hat auch den Vater“5. Er aber sagt: „Vor der Zeit gründete er mich“6, da in ihrer Gestalt die Werke beständig und immer bleiben. Und damit niemand, der von der so in den Werken geschaffenen Weisheit hört, auf die Meinung komme, die wahre Weisheit, der Sohn Gottes, sei von Natur ein Geschöpf, fügte er notwendig bei: „Vor den Bergen“ und „vor der Erde“ und „vor den Wassern“ und „vor allen Hügeln zeugt er mich“, um in dem Ausdruck „vor der ganzen Schöpfung“ — denn mit diesen Ausdrücken wollte er die ganze Schöpfung bezeichnen — anzuzeigen, daß sie nicht der Substanz nach mit den Werken geschaffen wurde. Denn wenn sie für die Werke geschaffen wurde, jedoch vor den Werken existiert, so ist sie offenbar, auch bevor sie geschaffen wurde. Sie ist also nicht der Natur und Substanz nach ein Geschöpf, sondern, wie er selbst S. 233 hinzufügte, eine Zeugung. Welcher Unterschied und Abstand aber der Natur nach zwischen Geschöpf und Zeugung besteht, ist im Vorausgehenden gezeigt worden.


  1. Apg. 9,4. ↩

  2. Is. 1,22. ↩

  3. Sprichw. 1,7. ↩

  4. Joh. 14,9. ↩

  5. 1 Joh. 2,23. ↩

  6. Sprichw. 8,22. ↩

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Translations of this Work
Four Discourses against the Arians Compare
Vier Reden gegen die Arianer (BKV)
Commentaries for this Work
Einleitung zu den Reden gegen die Arianer (BKV)
Introduction to Four Discourses against the Arians

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