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Works Athanasius of Alexandria (295-373) Orationes contra Arianos Vier Reden gegen die Arianer (BKV)
Dritte Rede

49.

Es weiß also der Sohn als Wort. Denn das gab er zu verstehen mit den Worten: Ich weiß es, aber euch steht es nicht zu, zu wissen. Denn euertwegen sagte ich, als ich auf dem Berge saß1, nach Art des Fleisches: „Auch der Sohn weiß nicht“, euch und allen zum Nutzen. Denn es nützte euch, auch von den Engeln und dem Sohne so zu hören wegen der Verführer, die nachher auftreten werden, damit, wenn auch die Dämonen Engelsgestalt annehmen und über die Vollendung zu reden versuchen, ihr ihnen nicht glaubt, da sie es nicht wissen. Und wenn auch der Antichrist eine andere Gestalt annimmt und sagt: „Ich bin Christus“ und auch Er über den Tag und die Vollendung zu sprechen versucht, um die zu täuschen, die auf ihn hören, so möget ihr im Besitze meines Wortes: „auch der Sohn nicht“, auch ihm nicht glauben. Außerdem nützt es auch den S. 308 Menschen, nicht zu wissen, wann das Ende sein wird oder der Tag des Endes, damit sie nicht in dieser Erkenntnis Verabsäumer der dazwischenliegenden Zeit werden und die dem Ende nahen Tage abwarten; denn sie werden die Ausrede nehmen, erst dann für sich sorgen zu wollen. Deshalb hat er auch den Todestag eines jeden geheim gehalten, damit nicht die Menschen, auf diese Kenntnis gestützt, übermütig werden und dazukommen, die meiste Zeit hindurch sich zu vernachlässigen. Beides also, das allgemeine Ende wie den Ausgang des einzelnen, hat uns das Wort geheim gehalten — denn im allgemeinen Ende ist das des einzelnen und im Ende des einzelnen das allgemeine enthalten —, damit wir bei seiner Unsicherheit und in steter Erwartung täglich Fortschritte machen, wie wenn wir gerufen würden, indem wir nach dem, was vor uns liegt, uns ausstrecken und das, was hinter uns liegt, vergessen2. Denn wo wäre einer, der den Tag seines Endes wüßte und dabei die Zwischenzeit nicht unbeachtet ließe, falls er ihn aber nicht weiß, nicht täglich bereit steht? Deshalb fügte der Heiland die Worte hinzu: „Wachet also, weil auch ihr nicht wißt, zu welcher Stunde der Herr kommt“3, und: „Zu der Stunde, da ihr nicht glaubt, kommt der Menschensohn“4. Also des Vorteils wegen, der aus der Unkenntnis entspringt, hat er dies gesagt. Wenn er nämlich dies sagt, will er, daß wir jederzeit bereit stehen. Denn ihr wißt nicht, sagt er, ich, der Herr aber, weiß, wann ich komme, wenn auch die Arianer mich, das Wort des Vaters, nicht erwarten.


  1. Vgl. Mark. 13,3. ↩

  2. Phil. 3, 13. ↩

  3. Matth. 24,42. ↩

  4. Luk. 12,40. ↩

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Translations of this Work
Four Discourses against the Arians Compare
Vier Reden gegen die Arianer (BKV)
Commentaries for this Work
Einleitung zu den Reden gegen die Arianer (BKV)
Introduction to Four Discourses against the Arians

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