15.
Das ist wenigstens nach meinem schwachen Urteil der Sinn der Stelle. Denn diese Worte des Petrus an die Juden haben einen wahren und guten Grund. Die Juden nämlich irren von der Wahrheit ab und warten auf die Ankunft Christi. Sie glauben aber nicht, daß er auch Leiden auf sich nehme, und sie verstehen die Worte nicht, die sie sagen: „Wir wissen, daß, wenn Christus kommt, er in Ewigkeit bleibt, und wie sagst du, daß er erhöht werden müsse“1. Dann nehmen sie an, daß er nicht das Wort im Fleische, sondern ein bloßer Mensch sei, wie alle Könige gewesen sind. Der Herr tadelte daher Kleophas und dessen Begleiter und belehrte sie, daß Christus zuerst leiden mußte2, und die übrigen Juden, daß er als Gott in die Welt gekommen sei, indem er sagte: „Wenn es [das Gesetz] diejenigen Götter nannte, an die das Wort Gottes ergangen ist, und die Schrift nicht aufgehoben werden kann, wie sagt ihr von dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst Gott, weil ich gesagt habe, ich bin der Sohn Gottes“3?