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Leben des heiligen Antonius (BKV)
5. Kapitel. Er wird von Dämonen heimgesucht.
Der Teufel aber, voll Haß und Neid gegen das Gute, konnte es nicht ertragen, einen so standhaften Vorsatz in einem so jungen Menschen zu sehen. Was er schon früher ausgeführt hatte, das versuchte er auch gegen diesen. Zuerst machte er sich daran, ihn von der Askese abspenstig zu machen, indem er die Erinnerung an seinen Besitz in ihm wachrief, die Sorge für seine Schwester, den Verkehr mit seiner Verwandtschaft, Geldgier und Ehrgeiz, die mannigfache Lust des Gaumens und all die anderen Freuden des Lebens, indem er ihm endlich vorstellte, wie rauh die Tugendübung sei und wie groß die Anstrengung dabei; er wies ihn hin auf die Schwachheit des Leibes und die Länge der Zeit. Mit einem Worte, er erregte einen gewaltigen Sturm von Gedanken in seinem Innern, da er ihn von seinem guten Vorsatz abbringen wollte. Als aber der böse Feind seine Schwäche gegenüber dem festen Entschluß des Antonius sah, ja als er merkte, wie er niedergerungen wurde durch seine Festigkeit, zur Flucht gezwungen durch seinen starken Glauben und niedergeworfen durch sein beständiges Gebet, da setzte er sein Vertrauen auf die Waffen "am Nabel seines Bauches",1 und voll Stolz darauf - denn es sind seine ersten Fallstricke für Jünglinge -, stürmte er heran gegen ihn, den Jüngling; er bedrängte ihn nachts und setzte ihm am Tage so zu, daß S. 695 auch die, welche den Antonius sahen, den Zweikampf zwischen ihm und dem Teufel bemerkten. Der Teufel gab ihm schmutzige Gedanken ein, Antonius verscheuchte sie durch sein Gebet; jener stachelte ihn an, er aber, gleichsam errötend, schirmte seinen Leib durch den Glauben, durch Gebet und Fasten. Der arme Teufel ließ sich sogar herbei, ihm nachts als Weib zu erscheinen und alles mögliche nachzumachen, nur um den Antonius zu verführen. Dieser aber dachte an Christus und den durch ihn erlangten Adel der Seele, an ihre geistige Art, und erstickte die glühende Kohle seines Wahnes. Dann wieder stellte ihm der böse Feind die Annehmlichkeit der Lust vor, er aber, voll Zorn und Schmerz, erwog bei sich die Drohung des ewigen Feuers und die Plage des Wurmes; dies hielt er ihm entgegen und ging aus den Versuchungen unversehrt hervor. So lief das alles zur Schande für den schlimmen Feind ab. Denn er, der sich vermessen hatte, Gott gleich zu werden, wurde nun zum Spott durch einen jungen Mann, und er, der voll Prahlerei Fleisch und Blut verachtete, wurde überwunden von einem Menschen, der im Fleische lebte. Denn diesem half der Herr, der für uns Fleisch geworden ist und der dem Leibe den Sieg gegen den Teufel gegeben, so daß jeder, der in Wahrheit kämpft, sagen kann: "Nicht ich, sondern die Gnade Gottes mit mir".2
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The Life of Antony
5.
But the devil, who hates and envies what is good, could not endure to see such a resolution in a youth, but endeavoured to carry out against him what he had been wont to effect against others. First of all he tried to lead him away from the discipline, whispering to him the remembrance of P. 197 his wealth, care for his sister, claims of kindred, love of money, love of glory, the various pleasures of the table and the other relaxations of life, and at last the difficulty of virtue and the labour of it; he suggested also the infirmity of the body and the length of the time. In a word he raised in his mind a great dust of debate, wishing to debar him from his settled purpose. But when the enemy saw himself to be too weak for Antony’s determination, and that he rather was conquered by the other’s firmness, overthrown by his great faith and falling through his constant prayers, then at length putting his trust in the weapons which are 1‘in the navel of his belly’ and boasting in them—for they are his first snare for the young—he attacked the young man, disturbing him by night and harassing him by day, so that even the onlookers saw the struggle which was going on between them. The one would suggest foul thoughts and the other counter them with prayers: the one fire him with lust, the other, as one who seemed to blush, fortify his body with faith, prayers, and fasting. And the devil, unhappy wight, one night even took upon him the shape of a woman and imitated all her acts simply to beguile Antony. But he, his mind filled with Christ and the nobility inspired by Him, and considering the spirituality of the soul, quenched the coal of the other’s deceit. Again the enemy suggested the ease of pleasure. But he like a man filled with rage and grief turned his thoughts to the threatened fire and the gnawing worm, and setting these in array against his adversary, passed through the temptation unscathed. All this was a source of shame to his foe. For he, deeming himself like God, was now mocked by a young man; and he who boasted himself against flesh and blood was being put to flight by a man in the flesh. For the Lord was working with Antony—the Lord who for our sake took flesh 2 and gave the body victory over the devil, so that all who truly fight can say 3, ‘not I but the grace of God which was with me.’