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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Basil of Caesarea (330-379) Asceticon I (parvum) / Regulae fusius tractatae Fünfundfünfzig ausführliche Regeln in Frage und Antworten (BKV)
Die fünfundfünfzig ausführlichen Regeln in Form von Frage und Antwort
VII.

1. Antwort

Da unser Herr Jesus Christus nach öfterer und durch mehrere Thaten bekräftigter Hinweisung zu Allen sagt: „Wenn Jemand zu mir kommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach;“1 und wiederum: „Also nun kann Keiner von euch, welcher nicht Allem, was ihm eigen ist, entsagt, mein Jünger sein;“2 so glauben wir, daß sich dieses Gebot auf Mehreres erstreckt, dem man entsagen muß. Freilich vor Allem entsagen wir dem Teufel und den Begierden des Fleisches, die wir den verborgenen Schändlichkeiten, den leiblichen Verwandtschaften, den menschlichen Freundschaften und dem gewöhnlichen Leben entsagt haben, welches der Vollkommenheit des Evangeliums des Heils widerstreitet. Aber nothwendiger als S. 74 Dieses ist, sich selbst zu entsagen und den alten Menschen, der da verderbt ist durch die Begierden des Irrthums, mit seinen Werken auszuziehen. Aber auch allen weltlichen wird er entsagen, welche dem Zwecke der Frömmigkeit hinderlich sein können. Für seine wahren Eltern wird ein Solcher Diejenigen ansehen, die in Jesus Christus ihn durch das Evangelium geboren haben, für seine Brüder Diejenigen, welche denselben Geist der Kindschaft empfangen haben, alle Besitzungen aber wird er für fremdes Gut halten, was sie wirklich sind. Mit einem Worte, wie kann Derjenige, dem um Christi willen die ganze Welt und der selbst der Welt gekreuzigt ist, an den Sorgen der Welt Theil nehmen? zumal unser Herr Jesus Christus sowohl den Haß der Seele als auch die Selbstverleugnung unverbrüchlich fordert, wenn er sagt: „Wenn Jemand mir nachfolgen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich“3 und dann hinzufügt: „und folge mir nach,“ und wiederum: „Wenn Jemand zu mir kommt und hasset nicht seinen Vater, seine Mutter, sein Weib, seine Kinder, seine Brüder und Schwestern, ja auch sogar seine eigene Seele, der kann mein Jünger nicht sein.“4 Daher besteht die vollkommene Entsagung darin, auch gegen das Leben selbst gleichgiltig zu sein, ihm abzusterben, so daß man nicht mehr auf sich selbst vertraut. Man beginnt aber damit, sich von den äusserlichen Gütern loszusagen, wie Besitzungen, eitlem Ruhm, Umgang, Anhänglichkeit an unnütze Dinge, wovon die heiligen Jünger des Herrn, Jakobus und Johannes, ein Beispiel gegeben haben, die ihren Vater Zebedäus und selbst das Schiff, ihre einzige Nahrungsquelle, verließen, ferner Matthäus, der sich von dem Zolltische erhob und dem Herrn folgte und nicht allein den Gewinn des Zöllneramtes verließ, sondern auch die Gefahren verachtete, welche sowohl ihm als seinen Verwandten von Seiten der Obrigkeit drohten, weil er die S. 75 Rechnungen unvollendet gelassen. Dem Paulus ward sogar die ganze Welt gekreuzigt und er der Welt.


  1. Matth. 16, 24. ↩

  2. Luk. 14, 33. ↩

  3. Matth. 16, 24. ↩

  4. Luk. 14, 26. ↩

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Fünfundfünfzig ausführliche Regeln in Frage und Antworten (BKV)

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