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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Basil of Caesarea (330-379) Epistulae Ausgewählte Briefe (BKV)
LXI. (Mauriner-Ausgabe Nr. 204) An die Neocäsareenser

7.

Es wäre aber billiger, unsere Sache nicht nach dem Urteil eines oder zweier Menschen, die nicht den geraden Weg zur Wahrheit wandeln, zu beurteilen, sondern vom Standpunkt der vielen Bischöfe aus, die durch die Gnade des Herrn auf dem ganzen Erdkreise mit uns verbunden sind. Man befrage die Pisidier, Lykaonier, Isaurier, die beiden Phrygien, alle Euch benachbarten Armenier, Makedonier, Achäer, Illyrier, Gallier, Spanier, ganz Italien, die Sizilianer, Afrikaner, den gesunden Teil Ägyptens und das noch übrige Syrien. Alle diese schicken uns Briefe, und empfangen wieder solche von uns. Aus dieser gegenseitigen Korrespondenz könnt Ihr Euch belehren lassen, daß wir alle einmütig sind, alle eines Sinnes. Wer also die Verbindung mit uns löst — das soll Eurem Scharfsinn nicht entgehen —, der trennt sich von der Gesamtkirche. Seht euch um, Brüder, mit wem Ihr Gemeinschaft habt! Sobald Ihr die Gemeinschaft mit uns nicht annehmt, wer wird Euch dann noch anerkennen? Versetzt uns nicht in die Notwendigkeit, gegen die uns so teure Gemeinde etwas Betrübliches verfügen zu müssen! Gebt mir nicht Veranlassung, das, was ich jetzt in meiner Brust verberge, meine Betrübnis und Klage über die böse Zeit, wo ohne Ursache die größten und seit alters in geschwisterlichem S. 228 Verhältnis zueinander stehenden Kirchen nunmehr sich entzweit haben, gebt nicht Veranlassung, dies bei allen zu beklagen, die mit mir in Verbindung stehen. Zwingt mich nicht, Worte auszusprechen, die ich bis jetzt mit dem Zügel der Vernunft bei mir verhohlen halte! Besser, wir scheiden aus dem Leben und lassen die Gemeinden in Eintracht beieinander sein, als wir fügen schuld unserer kindischen Engherzigkeit den Völkern Gottes so großen Schaden zu. Fragt Eure Väter, und sie werden Euch erzählen, daß die Sprengel trotz ihrer gegenseitigen räumlichen Distanz in der Gesinnung eins waren und unter der Herrschaft einer Anschauung standen. Häufig waren die Zusammenkünfte des Volkes, häufig die gegenseitigen Besuche des Klerus. Die Hirten selbst beseelte eine so große Liebe, daß durchgängig bei ihnen einer den andern zum Lehrer und Führer in geistlichen Anliegen1 nahm.


  1. εἰς τὰ πϱὸς Κύϱιον [eis ta pros Kyrion]. ↩

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Ausgewählte Briefe (BKV)

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