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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Basil of Caesarea (330-379) Epistulae Ausgewählte Briefe (BKV)
LXXII. (Mauriner-Ausgabe Nr. 234) An denselben auf eine andere Frage

3.

Doch wir wollen folgende Gegenfragen stellen: „Niemand hat Gott je gesehen; der eingeborne Sohn der im Schoße des Vaters ist, der hat es verkündigt1.” Was hat der Eingeborne vom Vater verkündigt, die Wesenheit oder die Macht? Hat er die Macht verkündigt, dann wissen wir so viel, als er uns verkündigt hat. Wenn S. 284 die Wesenheit, dann sag, wo er gesagt hat, die Agennesie2 (das Ungezeugtsein) sei die Wesenheit! Wann hat Abraham angebetet? Nicht als er glaubte? Wann aber glaubte er? Nicht als er berufen wurde? Wo ward nun ihm da von der Schrift das Begriffenhaben bezeugt? Und wann haben seine Jünger ihn angebetet? Nicht als sie sahen, daß ihm die Schöpfung Untertan sei? Denn daraus, daß ihm Meer und Winde gehorchten, erkannten sie seine Gottheit. Folglich kommt man zur Erkenntnis auf Grund der Wirkungen und zur Anbetung auf Grund der Erkenntnis. „Glaubst du, daß ich das tun kann? Ich glaube, o Herr, und er betete ihn an3.” So folgt die Anbetung auf den Glauben; der Glaube aber bekommt seine Stütze von der (Wunder-) Macht. Sagst du aber, daß der, welcher glaubt, auch erkenne, so geht sein Erkennen auf dieselbe Quelle zurück wie sein Glauben. Oder umgekehrt: Sein Glauben baut auf denselben Grund wie sein Erkennen. Wir erkennen aber Gott aus seiner Macht; darum glauben wir an den, den wir erkannt haben, und beten den an, an den wir glauben.


  1. Joh. 1, 18. ↩

  2. ἀγεννησία [agennēsia]. ↩

  3. Matth. 9, 28; Joh. 9, 38. ↩

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Ausgewählte Briefe (BKV)

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