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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Basil of Caesarea (330-379) Epistulae Ausgewählte Briefe (BKV)
VI. (Mauriner-Ausgabe Nr. 8) An Mönche im Sprengel Cäsarea

10.

Damit haben wir, so gut wir es vermochten, für die fraglichen Stellen eine hinreichende Erklärung gegeben. Jetzt erübrigt noch, auch an die ein Wort zu richten, die gegen den Heiligen Geist anrennen, um deren ganzen geistigen Hochmut, der wider die Erkenntnis Gottes sich erhebt1, zu brechen. Ein Geschöpf S. 38 nennst du den Heiligen Geist. Jedes Geschöpf ist aber dem Schöpfer dienstbar. „Denn alles”, heißt es, „ist dir dienstbar2.” Ist er aber „dienstbar”, dann hat er auch eine erworbene Herrlichkeit. Alles aber, was eine erworbene Herrlichkeit hat, ist für die Bosheit nicht unempfänglich. Der Heilige Geist aber, seinem Wesen nach heilig, wird „Quelle der Heiligkeit3” genannt. Der Heilige Geist ist also kein Geschöpf; wenn aber kein Geschöpf, dann ist er wesenseins mit Gott. Sag’ mir, wie magst du den Knecht nennen, der in der Taufe dich von der Knechtschaft befreit? „Denn das Gesetz des Geistes des Lebens”, heißt es, „hat mich befreit vom Gesetze der Sünde4.” Du wirst auch nicht die Behauptung wagen, sein Wesen sei jemals veränderlich — etwa im Hinblick auf die Natur der feindlichen Macht, die wie ein Blitz vom Himmel gefallen ist und des wahren Lebens verlustig ging, weil sie eine erworbene Heiligkeit hatte und dem sündigen Willen die Veränderung nachfolgte. So ward denn diese Macht, aus der Einheit gefallen und der Engelwürde verlustig gegangen, ihrem Verhalten entsprechend „Teufel” genannt, nachdem sein früherer seliger Zustand beendigt war und diese feindliche Macht eingesetzt hatte. Sodann führt man eine begrenzte Natur des Heiligen Geistes ein, wenn man ihn ein Geschöpf nennt. Wie wird dann bestehen bleiben: „Der Geist des Herrn erfüllte den Erdkreis5” und das Wort: „Wohin soll ich gehen vor deinem Geiste6?” Allein, wie es scheint, gibt man nicht einmal zu, daß er einfach in der Natur ist. Man nennt ihn eins der Zahl nach. Alles aber, was der Zahl nach eins ist, das ist, wie ich sagte, nicht einfach. Wenn aber der Heilige Geist nicht einfach ist, dann besteht er aus Wesenheit und Heiligkeit; damit ist er etwas Zusammengesetztes. Wer aber wäre so unvernünftig, den Heiligen Geist zusammengesetzt zu nennen statt einfach und wesenseins mit Vater und Sohn — in Erwägung seiner Einfachheit?


  1. 2 Kor. 10, 5. ↩

  2. Ps. 118, 91 [Hebr. Ps. 119, 91]. ↩

  3. Röm. 1, 4. ↩

  4. Röm. 8, 2. ↩

  5. Weish. 1, 7. ↩

  6. Ps. 138, 7 [Hebr. Ps. 139, 7]. ↩

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Ausgewählte Briefe (BKV)

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