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Vita Constantini et Constantini imperatoris oratio ad coetum sanctorum
XII
1. Ἀλλ' ἐρεῖ τις, ᾧ φίλον ἐστὶ βλασφημεῖν, θεὸν ὄντα δεδυνῆσθαι κρείσσονα καὶ ἠπιωτέραν τὴν προαίρεσιν τῶν ἀνθρώπων ἀπεργάσασθαι. τίς οὖν κρείσσων μέθοδος ποία δ' ἐπιχείρησις ἀνυτικωτέρα πρὸς τὸ τοὺς κακοὺς σωφρονισθῆναι τῆς ἑαυτοῦ προσρήσεως; οὐκ αὐτὸς παρὼν καὶ ὁρώμενος ἐδίδασκε τὸν κόσμιον βίον; εἰ οὖν ἡ τοῦ θεοῦ παραγγελία παρόντος οὐδὲν ἤνυσεν, τί ἂν ἀπόντος καὶ μὴ ἀκουομένου ὠφέλησεν;
2. τί οὖν ἐγένετο ἐμπόδιον τῆς μακαριωτάτης διδασκαλίας; ἡ τῶν ἀνθρώπων σκαιότης· ὅταν γὰρ τὰ καλῶς τε καὶ προσηκόντως παραγγελλόμενα πρὸς ὀργὴν λαμβάνωμεν, τηνικάδε τὸ νῆφον τῆς διανοίας ἀμαυροῦται. τί δὲ ὅτι προσφιλὲς ἦν ἐκείνοις ἀμελεῖν τῶν προστάξεων καὶ ἀνορέκτους παρέχειν τὰς ἀκοὰς τῷ τεθέντι νόμῳ; εἰ γὰρ μὴ κατημέλουν, ἔσχον ἂν ἄξια τὰ ἐπίχειρα τῆς ἀκροάσεως οὐ μόνον εἰς τὸ παραχρῆμα ἀλλ' εἰς τὸν μετέπειτα βίον, ὅς ἐστιν ὡς ἀληθῶς βίος· ὁ γάρ τοι μισθὸς τοῦ τῷ θεῷ πείθεσθαι ὁ ἄφθαρτος καὶ ἀίδιος βίος, οὗ δυνατὸν ἀντιποιεῖσθαι τοῖς εἰδόσι τὸν θεὸν καὶ τοῖς τὸν ἑαυτῶν βίον ζηλωτὸν παρεχομένοις καὶ οἷον παράδειγμα αἰώνιον τοῖς πρὸς ἅμιλλαν ζῆν προῃρημένοις.
3. διὰ τοῦτο οὖν ἡ διδασκαλία παρεδόθη τοῖς σοφοῖς, ἵν' ὅπερ ἂν ἐκεῖνοι παραγγέλλωσι, τοῦτο μετ' ἐπιμελείας ὑπὸ τῶν ὑπηκόων παραφυλάσσηται καθαρᾷ ψυχῇ ἀληθής τε ᾖ καὶ βεβαία ἡ φυλακὴ τῆς κελεύσεως τοῦ θεοῦ. ἐκ γάρ τοι αὐτῆς καὶ τὸ πρὸς τὸν θάνατον ἀδεὲς ὑπὸ καθαρᾶς πίστεως καὶ εἰλικρινοῦς περὶ τὸν θεὸν καθοσιώσεως φύεται, ἀνθίσταται δὲ ζάλαις κοσμικαῖς, ἀνανταγωνίστῳ θείας ἀρετῆς ... πεφραγμένη πρὸς τὸ μαρτύριον· νικήσασα γοῦν ὑπὸ μεγαλοψυχίας τοὺς μεγίστους φόβους ἀξιοῦται στεφάνου παρ' αὐτοῦ, ᾧ γενναίως ἐμαρτύρησε.
4. καὶ οὐδὲν σεμνύνεται· ἐπίσταται γὰρ οἶμαι καὶ τοῦτο θεόθεν δεδόσθαι πρὸς τὸ ὑποστῆναι καὶ πληρῶσαι προθύμως τὰ θεῖα προστάγματα. διαδέχεται δὴ τόνδε τὸν βίον μνήμη διαρκὴς καὶ αἰώνιος δόξα μάλα εἰκότως, εἴπερ ὅ τε βίος σώφρων τοῦ μάρτυρος καὶ τῶν παραγγελμάτων μνήμων, ἥ τε τελευτὴ πλήρης εὑρίσκεται μεγαλοψυχίας τε καὶ εὐγενείας. ὕμνοι δὴ μετὰ ταῦτα καὶ ψαλτήρια καὶ εὐφημίαι καὶ πρὸς τὸν πάντων ἐπόπτην ἔπαινος.
5. καὶ τοιαύτη τις εὐχαριστίας θυσία τοῖς ἀνδράσιν ἀποτελεῖται, ἁγνὴ μὲν αἵματος ἁγνὴ δὲ πάσης βίας, οὐδὲ μὴν ὀσμὴ λιβάνων ἐπιποθεῖται οὐδὲ πυρκαϊά, καθαρὸν δὲ φῶς ὅσον ἐξαρκέσαι τοῖς εὐχομένοις πρὸς ἔκλαμψιν, σωφρονέστατα δὲ πολλῶν καὶ τὰ συμπόσια πρὸς ἔλεον καὶ ἀνάκτησιν τῶν δεομένων ποιούμενα καὶ πρὸς βοήθειαν τῶν ἐκπεσόντων. ἅπερ ἄν τις φορτικὰ εἶναι νομίζῃ, οὐ κατὰ τὴν θείαν καὶ μακαρίαν διδασκαλίαν φρονεῖ.
Translation
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Vier Bücher über das Leben des Kaisers Konstantin und des Kaisers Konstantin Rede an die Versammlung der Heiligen (BKV)
XII. Kapitel: Manche haben dieses Geheimnis nicht erkannt; sie haben es aber aus eigener Schuld nicht erkannt; große Güter warten jener, die es erkannt haben, besonders aber derer, die als Bekenner gestorben sind.
Inhaltsangabe:
1. „Christus hätte als Gott so auf die Menschen einwirken können, daß ihre Entscheidung besser und nicht so hart ausfiel.“ 2. Sein persönliches Wort war die beste Art, die Menschen zu belehren. 3. Ein Hindernis für die Annahme seiner Lehre bildete nur die Torheit der Menschen, ihre Abneigung und Gleichgültigkeit; ganz gewiß hätten sie sonst den Lohn erhalten, das ewige Leben, das denen bereitet ist, die Christi Lehren hören und befolgen. 4. So wurde die von den Toren zurückgewiesene Lehre S. 229den Weisen, den Aposteln, übergeben, daß sie auf ihr Wort hin angenommen und treu befolgt werde; denn sie verleiht in der Tat Stärke selbst zum Martyrium und damit den ewigen Siegeslohn, ohne sich indessen zu rühmen, da sie wohl weiß, daß es einzig Gottes Geschenk sei. 5. Schon auf Erden werden den Märtyrern große Ehren zuteil, die gewiß nicht für ungebührlich gehalten werden können. Doch wird einer, der gern Lästerworte spricht, sagen, als Gott hätte Christus eine bessere und gütigere Gesinnung der Menschen erzielen können1 . Welcher Weg wäre aber besser und welches Verfahren erfolgreicher gewesen, um die Schlechten zur Besonnenheit zu bringen, als sein eigenes Wort? Hat er nicht persönlich und sichtbar ein wohlgeordnetes Leben gelehrt? Wenn nun die Lehre des gegenwärtigen Gottes nichts ausgerichtet hat, was hätte sie dann genützt, wenn er nicht selber gekommen und gehört worden wäre? Was war dann also das Hindernis für die so beseligende Lehre? Der Unverstand der Menschen; denn wenn wir über das, was uns schön und entsprechend verkündet wird, nur zornig werden, dann wird die Besonnenheit unseres Geistes verdunkelt. Ja, sie haben sogar ihre Freude daran gefunden, seine Aufträge nicht zu beachten und dem gegebenen Gesetz ihr Ohr zu verschließen. Hätten sie aber dieses nicht mißachtet, dann würden sie gewiß für ihr Hören den entsprechenden Lohn nicht nur für die Gegenwart, sondern auch im zukünftigen Leben erhalten haben, das das wahre Leben ist; denn der Lohn für den Gehorsam gegen Gott ist das unvergängliche und ewige Leben, auf das alle Anspruch erheben können, die Gott kennen und ein Leben führen, das S. 230nachahmenswert und gleichsam ein ewiges Beispiel für die ist, welche sich entschlossen haben, in ihrem Leben um die Siegespalme zu ringen2 . Darum wurde also die Lehre den Weisen übergeben, damit, was jene verkünden, mit Sorgfalt und mit reinem Herzen von den Schülern beobachtet und dem Befehle Gottes wahrhaftig und bestimmt nachgekommen werde; denn aus ihr entsteht unter dem Einfluß reinen Glaubens und aufrichtiger Hingabe an Gott sogar Furchtlosigkeit vor dem Tode, und, durch den unüberwindlichen Panzer der Gotteskraft selbst zum Martyrium gerüstet, kann sie den Stürmen dieser Welt entgegentreten3 . Wenn sie dann hochherzig die größten Schrecknisse überwunden hat, wird sie von Gott, für den sie so heldenmütig ihr Zeugnis abgelegt hat, des Siegeskranzes gewürdigt. Doch rühmt sie sich dessen durchaus nicht; denn sie weiß, glaube ich, gar wohl, daß auch das von Gott verliehen ist, daß man ausharren und bereitwillig die Gebote Gottes erfüllen könne4 . Es folgt nun vollends einem solchen Leben ganz mit Recht ein unsterbliches Andenken und ewiger Ruhm, da sich ja sowohl das Leben des Märtyrers besonnen und der Gebote eingedenk, als auch sein Ende voll hochherzigen Edelmutes zeigt. Deshalb erklingen danach Hymnen und Psalmen, Preisgesänge und das Lob Gottes, des allschauenden Herrschers. Und ein solches Dankopfer wird diesen Helden zu Ehren dargebracht, rein von Blut, rein von jeder Gewalttätigkeit; nicht verlangt man da nach dem Duft des Weihrauches noch nach Feuerbrand; es findet sich nur ein reines Licht, genügend, denen zu leuchten, die ihre Gebete verrichten; S. 231voll der Mäßigkeit sind aber auch die Gastmähler, die viele halten, um mitleidig die Dürftigen zu erquicken oder den Verarmten Hilfe zu bringen. Wollte einer dies5 für unziemlich halten, der hätte nicht den Geist der göttlichen und beseligenden Lehre.
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Im vorausgehenden Kapitel ist gezeigt, was Christus für die Menschen alles getan hat; daran schließt sich leicht der Einwand, er hätte es ganz anders machen können, um die Menschen sicher zu gewinnen. Es handelt sich zunächst um die Menschen, die ihn persönlich verworfen und ans Kreuz gebracht haben, dann aber auch um alle, die durch die Predigt der Apostel bekehrt werden sollten. ↩
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Neben der persönlichen Unterweisung Christi hätte namentlich der in Aussicht gestellte Lohn die Menschen zur Annahme seiner Lehre veranlassen sollen, mag er selbst nur durch das Martyrium errungen werden. ↩
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Es liegt wohl eine Textverderbnis vor; zum Gedanken vgl. K. 22. — Daß Gott sogar das Martyrium verlangen kann, ist gewiß eine harte Forderung, aber er selbst gibt die Kraft dazu und groß ist schon der Ruhm, der dem Märtyrer dafür auf Erden zu teil wird. ↩
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Gottes Geschenk ist die furchtlose Kraft, die er eben verleiht, damit der Mensoh auszuharren vermöge ↩
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Was den Märtyrern zu Ehren geschieht. ↩