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Works John Chrysostom (344-407) De sacerdotio libri 1-6

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Treatise concerning the christian priesthood

9.

And first of all is that most terrible rock of vainglory, more dangerous than that of the Sirens, of which the fable-mongers tell such marvellous tales: for many were able to sail past that and escape unscathed; but this is to me so dangerous that even now, when no necessity of any kind impels me into that abyss, I am unable to keep clear of the snare: but if any one were to commit this charge to me, it would be all the same as if he tied my hands behind my back, and delivered me to the wild beasts dwelling on that rock to rend me in pieces day by day. Do you ask what those wild beasts are? They are wrath, despondency, envy, strife, slanders, accusations, falsehood, hypocrisy, intrigues, anger against those who have done no harm, pleasure at the indecorous acts of fellow ministers, sorrow at their prosperity, love of praise, desire of honor (which indeed most of all drives the human soul headlong to perdition), doctrines devised to please, servile flatteries, ignoble fawning, contempt of the poor, paying court to the rich, senseless and mischievous honors, favors attended with danger both to those who offer and those who accept them, sordid fear suited only to the basest of slaves, the abolition of plain speaking, a great affectation of humility, but banishment of truth, the suppression of convictions and reproofs, or rather the excessive use of them against the poor, while against those who are invested with power no one dare open his lips.

For all these wild beasts, and more than these, are bred upon that rock of which I have spoken, and those whom they have once captured are inevitably dragged down into such a depth of servitude that even to please women they often do many things which it is well not to mention. The divine law indeed has excluded women from the ministry, but they endeavor to thrust themselves into it; and since they can effect nothing of themselves, they do all through the agency of others; and they have become invested with so much power that they can appoint or eject priests at their will: 1 things in fact are turned upside down, and the proverbial saying may be seen realized--"The ruled lead the rulers:" and would that it were men who do this instead of women, who have not received a commission to teach. Why do I say teach? for the blessed Paul did not suffer them even to speak in the Church. 2 But I have heard some one say that they have obtained such a large privilege of free speech, as even to rebuke the prelates of the Churches, and censure them more severely than masters do their own domestics.


  1. Chrysostom himself experienced the truth of this, for it was through the influence of Eudoxia, the wife of the Emperor Arcadius, that he was deposed from the See of Constantinople and banished. ↩

  2. 1 Cor. xiv. 34; 1 Tim. ii. 12. ↩

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Über das Priestertum (BKV)

KAPITEL IX.

In erster Linie ist zu nennen als die gefährlichste von allen die Klippe der Ehrsucht, verderbenbringender als die Klippen1, von denen die Sagendichter2 zu fabulieren wissen. Viele haben allerdings die Kraft besessen, an dieser Klippe glücklich vorbeizuschiffen und unversehrt zu entrinnen; für mich aber ist die Ehrsucht etwas so Gefährliches, daß nicht einmal jetzt, wo doch nicht die geringste Notwendigkeit mich jenem Abgrunde zutreibt, ich mich von dieser unseligen Leidenschaft rein zu halten vermag. Wenn man nun mir gar dieses hohe Amt anvertrauen würde, so bedeutete das ungefähr ebensoviel, als man bände mir beide Hände auf den Rücken und lieferte mich den auf jener Klippe hausenden wilden Tieren aus, um mich täglich von ihnen zerfleischen zu lassen. Was sind das jedoch für Tiere? S. 150

Zorn, Mutlosigkeit, Neid, Zank, Verleumdungen und andere Beschuldigungen, Lüge, Heuchelei, hinterlistige Nachstellungen, Verwünschungen3 gegen Menschen, die uns gar kein Unrecht zugefügt haben, Schadenfreude über das ungebührliche Benehmen der Mitpriester, Trauer über glückliche Tage des Nebenmenschen, Ruhmbegierde, Ehrsucht — und diese ist es, die vor allem die menschliche Seele sich direkt ins Verderben stürzen läßt —, Unterweisungen, die bloß gerichtet sind auf irdisches Vergnügen, sklavische Schmeicheleien, unwürdige Lobhudeleien, Verachtung der Armen, Wohldienerei gegen die Reichen, unvernünftige Ehrenbezeigungen und schädliche Gunsterweisungen, die in gleicher Weise Gefahr bringen sowohl ihren Urhebern wie ihren Empfängern, knechtische Furcht, wie sie nur den gemeinsten Sklaven eignet, Unterdrückung der Freimütigkeit, auffallend außerer Schein von Demut, die in Wirklichkeit nirgends vorhanden ist. Gänzlich unterläßt man es einzuschreiten und zurechtzuweisen, oder vielmehr man wendet dergleichen nur gegen die niedrigen Volksklassen an, und zwar über das gerechte Maß hinaus, während man denen gegenüber, die mit Macht bekleidet sind, nicht einmal die Lippen zu öffnen wagt. Alle diese Tiere, ja noch mehr der Art nährt jene Klippe, und wer einmal in ihre Klauen geraten ist, der wird unfehlbar in solche Knechtschaft hinabgezogen, daß er sogar den Frauen zu gefallen oftmals vieles tut, was sich nicht einmal schickt, genannt zu werden. Zwar hat das göttliche Gesetz die Frauen von dem Kirchendienst ausgeschlossen 4, aber sie suchen sich gewaltsam einzudrängen, und da sie von sich selbst aus nichts auszurichten vermögen, so setzen sie alles durch andere ins Werk. Ja sie besitzen eine solche Macht, daß sie nach eigenem Gutdünken Priester aufnehmen und absetzen, so daß das Obere nach unten gekehrt wird und deutlich sich hier das Sprichwort bewahrheitet: Die Untergebenen führen ihre Gebieter. Und wenn doch es noch Männer wären! Aber Weiber sind S. 151 es, denen es nicht einmal gestattet ist, zu lehren 5. Was sage ich, zu lehren? Nicht einmal zu reden 6 in der Versammlung, hat ihnen der selige Paulus erlaubt. Ich habe jedoch jemanden erzählen hören, man habe den Frauen eine solche Redefreiheit gewährt, daß sie den Kirchenvorstehern gar mit Vorwürfen begegnen und sie heftiger anlassen als die Herren ihre eigenen Sklaven.


  1. In manchen Ausgaben ist „τῶν Σειρὴνων“ beigefügt. ↩

  2. Vgl. Homers Odyssee, XII. Gesang. ↩

  3. „εἐχαὶ“. In manchen Ausgaben steht dafür „ὀργαί“. ↩

  4. 1 Kor. 14, 34: „Die "Weiber sollen in den Versammlungen schweigen; denn es ist ihnen nicht gestattet, zu reden. ↩

  5. 1 Tim. 2, 12: „διδάσκειν“. ↩

  6. 1 Kor. 14, 34: „λαλεῖν“. ↩

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Traité du Sacerdoce Compare
Treatise concerning the christian priesthood
Über das Priestertum (BKV)
Commentaries for this Work
Einleitung Über das Priestertum
Introduction to the treatise on the priesthood

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