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Über das Priestertum (BKV)
KAPITEL IV.
Was soll man also tun? Wenn man gegen denjenigen, der eines weitgehenden Schnittes bedarf, zu glimpflich verfährt und nicht so tief schneidet, als ihm eigentlich nottut, dann hat man wohl einen Teil der Wunde beseitigt, den anderen aber zurückgelassen. Nimmt man dagegen den notwendigen Schnitt ohne Schonung vor, dann gerät der Kranke wegen der Schmerzen oft in Verzweiflung, wirft auf einmal alles hinweg, Salbe und Verband, und stürzt sich ins offene Verderben, nachdem er den Zwang gebrochen und die Fessel zerrissen. Ich könnte viele nennen, die sich zu den äußersten Schlechtigkeiten hinreißen ließen, weil man ihnen eine ihren Vergehen entsprechende Strafe auferlegte. Denn 1 man darf nicht ohne weiteres nach dem Maße der Fehltritte die Strafe verhängen, sondern man muß auch die Gesinnung der Sünder in Betracht ziehen; sonst würde man den Riß, wenn man das Zerrissene zusammennähen will, nur noch schlimmer machen und den Gefallenen, indem man ihn aufzurichten sucht, in einen noch tieferen Fall verwickeln. Die schwachen und oberflächlichen Naturen, die, meistens verstrickt in die irdischen Genüsse, sich dazu noch viel auf ihre Abstammung und ihre einflußreiche Stellung einbilden können, dürften wohl ganz im stillen und allmählich von der Gewohnheit zu sündigen abgezogen und, wenn nicht vollständig, so doch zum Teil von den Lastern, die sie beherrschen, befreit werden. Wenn man aber in der Anwendung des Zuchtmittels schroff vorgehen wollte, würde man auch eine geringere Besserung unmöglich machen. Denn ein Mensch, der nur einmal gezwungen worden ist, nicht schamrot zu werden, wird S. 125 ganz unempfindlich, schenkt fremden Worten fernerhin kein Gehör mehr, läßt sich weder durch Drohungen beugen noch durch Wohltaten lenken, sondern wird viel schlimmer als jene Stadt, zu welcher der Prophet mit tadelnden Worten gesprochen: "Du hast das Aussehen einer Hure bekommen, vor aller Augen hast du schamlos gehandelt"2 . Darum bedarf der Hirte tiefer Einsicht und tausend Augen, um von allen Seiten den Zustand der Seele durchschauen zu können3. Gleichwie nämlich viele ganz verblendet werden und an ihrem eigenen Heile verzweifeln, weil sie bittere Arznei nicht zu ertragen vermögen, so gibt es wieder andere, welche, falls sie nicht die ihren Sünden entsprechende Busse auf sich zu nehmen brauchen, im Leichtsinn versinken, viel schlimmer werden und schließlich in immer größere Sünden hineingeraten. Es darf also der Priester keine dieser Maßnahmen ungeprüft lassen, sondern erst, nachdem er alles genau erforscht, muß er in der entsprechendsten Weise vorgehen, damit seine eifrige Bemühung nicht vergeblich geschehe.
Aber nicht dies allein, auch die Wiedervereinigung der von der Kirche losgerissenen Glieder verursacht ihm viele Arbeit, wie leicht ersichtlich ist. Der Schafhirt hat eine Herde, die ihm überallhin folgt, wohin er sie führt. Und wenn auch eines oder das andere der Schäflein vom richtigen Wege sich entfernt, die gute Weide verläßt und auf magerem und abschüssigem Boden grast, so genügt ein etwas lauterer Ruf, um sie wieder zusammenzutreiben und die getrennten zur gemeinsamen Herde zurückzuführen. Wenn jedoch ein Mensch sich vom rechten Glauben verirrt hat, dann bedarf der Hirte der Aufwendung großer Mühe, Beharrlichkeit und Geduld, Denn es geht nicht an, ihn mit Gewalt herüberzuziehen, auch nicht, ihn durch Furcht zu zwingen; vielmehr ist er durch die Kraft der Überzeugung wieder zur Wahrheit zurückzuführen, die er vorher verlassen hatte. Es ist also für den Priester eine heldenmütige Seele S. 126 nötig, auf daß er nicht verzage und nicht an dem Seelenheile der Verirrten verzweifle, vielmehr beständig jenes Wort bei sich erwäge und immerfort es sich vorsage, "daß einmal Gott ihnen Erkenntnis der Wahrheit gebe und sie von der Schlinge des Teufels befreit werden"4 . Darum hat der Herr auch zu den Jüngern gesprochen: "Wer ist der treue und kluge Knecht?"5 Denn wessen Christentum nur in seiner Person aufgeht, der beschränkt auch den Nutzen seiner Tätigkeit ausschließlich auf sich selbst; die segensreiche Arbeit des Hirtenamtes jedoch soll sich auf das gesamte Volk erstrecken. Wohl nützt auch der einigermaßen 6 seinem Nebenmenschen, der Geld unter die Bedürftigen verteilt oder auf irgendeine andere Art den Notleidenden beisteht, aber um soviel weniger denn der Priester, als der Leib vor der Seele zurücksteht. Mit Recht hat also der Herr erklärt, daß die Sorge um seine Herden ein Zeichen sei seiner Liebe zu ihm selbst.
Du jedoch, unterbrach mich Basilius, liebst du Christus nicht?
Gewiss liebe ich ihn und ich werde nicht aufhören, ihn zu lieben; ich fürchte aber, ich möchte ihn, den ich liebe, erzürnen.
Wie könnte es, erwiderte er, ein dunkleres Rätsel geben als dieses? Christus hat geboten, daß derjenige, der ihn lieb habe, seine Schafe weiden solle; du jedoch erklärst, sie deswegen nicht weiden zu wollen, weil du den liebst, der diesen Befehl gegeben hat?
Ein Rätsel, entgegnete ich, enthalten meine Worte nicht, sondern sie sind überaus klar und einfach. Wenn ich zwar geeignet wäre, dieses Amt so, wie Christus es verlangte, zu verwalten, und würde ich mich demselben dennoch durch die Flucht entziehen, dann müßte allerdings meine Rede Bedenken erregen. Da aber die Schwachheit meines Geistes mich für ein so schwieriges Amt untauglich macht, wo enthalten da meine Worte S. 127 etwas, das einer genaueren Untersuchung bedürfte?7 Ich fürchte nämlich, ich möchte, wenn ich die Herde Christi blühend und wohlgediehen übernähme, sie infolge meiner Unerfahrenheit zugrunde richten und dadurch Gott, welcher sie 8 so sehr geliebt, daß er sich selbst um ihres Seelenheiles und ihres Wertes willen geopfert hat, gegen mich erzürnen.
Das sagst du doch wohl nur im Scherz, wendete Basilius ein. Denn wenn du im Ernste so sprichst, so weiß ich nicht, wie du auf andere Weise besser hättest zeigen können, wie berechtigt mein Schmerz ist, als gerade durch die Worte, mit denen du meine Mutlosigkeit zu bannen dich bemühtest. Wohl wußte ich schon früher, daß ich von dir getäuscht und verraten wurde, jetzt aber, nachdem du die gegen dich erhobenen Vorwürfe von dir abzuwälzen suchtest, sehe ich noch viel mehr ein und bin mir vollkommen klar, in welches Unglück du mich gebracht hast. Wenn du dich nämlich aus dem Grunde einem so hohen Kirchenamte entzogest, weil du dir bewußt warst, daß dein Geist der Schwere dieser Aufgabe nicht gewachsen sei, dann hättest du in allererster Linie mich davon zurückhalten müssen, selbst falls ich große Neigung dazu gehabt hätte, abgesehen davon, daß ich die letzte Entscheidung in der ganzen Frage dir überlassen hatte. Nun hast du aber bloß auf deinen Vorteil geachtet, den meinigen außer acht gelassen. O, wenn du ihn doch nur wirklich übersehen hättest! Ich wäre damit zufrieden gewesen. Du hast es jedoch hinterlistig angezettelt, auf daß ich umso leichter denen, die mir nachstellen, in die Hände fallen würde. Du kannst nicht die Ausflucht gebrauchen, daß dich die Meinung der Leute getäuscht und dir die Überzeugung beigebracht habe, großes und Wunderbares von mir erwarten zu dürfen. Denn ich gehöre nicht zu denen, wel- S. 128 che bewundert werden und in besonderem Ansehen stehen, und selbst wenn dies der Fall wäre, dann hättest du die Meinung der Menge nicht höher schätzen sollen als die Wahrheit. Freilich, wenn ich dir niemals Gelegenheit gegeben hätte, mit mir vertrauten Umgang zu pflegen, so wäre mit einem gewissen Schein von Berechtigung ein vernünftiger Grund für dich vorgelegen, dein Urteil nach der Stimme der Menge zu richten. Wenn aber niemand um meine Angelegenheiten so genau Bescheid weiß wie du, ja du mein Inneres besser kennst als selbst meine Eltern und Erzieher, wie kannst du da noch glaubwürdige Worte finden, um jene, die davon hören, zu überzeugen, daß du mich nicht mit Vorbedacht in diese Gefahr gestürzt hast. Doch, lassen wir das jetzt! Ich will dich nicht nötigen, dich darob zu verteidigen. Sage mir vielmehr: Was sollen wir denen antworten, die uns Vorwürfe machen? 9
Ich jedoch, erwiderte ich, werde nicht eher auf deine Frage eingehen, als bis ich deine eigenen Beschwerden erledigt habe, auch wenn du selbst mich tausendmal von diesen Anklagen freizusprechen bereit bist. Du behauptetest nämlich, Unkenntnis würde mir Verzeihung erwirken und mich von jeder Beschuldigung frei machen unter der Voraussetzung, daß ich, ohne irgendwelche Kenntnis von deinen Angelegenheiten zu haben, dich in die gegenwärtige Lage gebracht hätte. Da ich dich aber in der Tat verraten hätte, nicht aus Unkenntnis, sondern mit vollem Einblick in deine Verhältnisse, so sei mir jeder vernünftige Vorwand und jede ehrliche Rechtfertigung abgeschnitten. Ich jedoch behaupte gerade das Gegenteil, Und warum dies? Weil für eine solche Sache 10 gründliche Untersuchung notwendig ist und weil, wenn man einen zum Priestertum geeigneten Mann dazu befördern will, man sich nicht mit der Meinung der Menge zufrieden geben darf, sondern daneben ganz besonders auch seine Persönlichkeit und vor allem seine Eigenschaften geprüft haben muß. Denn obwohl der selige Paulus erklärt hat: "Er muß auch ein gutes Zeug- S. 129 nis haben von denen, die draußen sind"11, so soll damit eine genaue und sorgfältige Untersuchung nicht ausgeschlossen werden. Auch will Paulus ein solches Zeugnis12 keineswegs der strengen Prüfung der zu Wählenden vorangestellt wissen. Denn erst nachdem er zuvor viele andere Bedingungen vorausgeschickt hat13, fügt er schließlich noch diese hinzu, um anzudeuten, daß man bei so wichtigen Wahlen sich nicht mit ihr allein begnügen dürfe, wohl aber daß in Verbindung mit den übrigen Erfordernissen auch noch das Zeugnis [der Menge] beigebracht werden solle. Es kommt nämlich oft vor, daß die Stimme der großen Menge sich täuscht. Aber wenn eine genaue Prüfung vorangegangen ist, so ist von deren Meinung14 weiters keine Gefahr zu befürchten, Darum stellte der Apostel das Zeugnis von denen, die draußen sind, hinter die übrigen Erfordernisse. Denn er sagte nicht einfach: "Er muß ein gutes Zeugnis haben", sondern er schaltete das Wörtchen "auch"15 ein, um anzudeuten, daß man, bevor man die Meinung der Draußenstehenden berücksichtige, zunächst die Persönlichkeit [des zu Wählenden] einer gründlichen Prüfung unterziehen müsse. Da ich nun dich und deine Eigenschaften besser kannte als deine Eltern, wie du selber zugestanden hast, so dürfte ich wohl mit Recht von jeder Schuld freizusprechen sein.
Gerade damit, entgegnete jener, würdest du nicht durchkommen, wenn jemand eine förmliche Anklage wider dich erheben wollte. Oder erinnerst du dich nicht, oft von mir gehört zu haben und auch durch Tatsachen selbst belehrt worden zu sein, wie geringwertig meine geistigen Fähigkeiten sind? Hast du nicht deshalb beständig über meinen Kleinmut gespottet, weil ich mich durch die alltäglichen Sorgen so leicht zu Boden werfen ließ? S. 130
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Der folgende Abschnitt ist seit Kaiser Peter I. in das Regelbuch der russisch-griechischen Kirche aufgenommen worden. ↩
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Jerem. 3, 3. ↩
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Chrysostomus zeigt in den vorausgegangenen Ausführungen in der Tat eine staunenswerte Menschen- und Seelenkenntnis. ↩
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Freie Zitation von 2 Tim, 2, 25, 26. ↩
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Matth. 24, 45. ↩
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„μέν τι“ ↩
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„ποῦ ζητήσεως ἄξιον τὸ λεγόμενον“; der griechische Text ist im Deutschen schwer kurz wiederzugeben. Mitterrutzner übersetzt ziemlich frei: „Was klügelst du noch über die Worte?“ Wohlenbergs Übersetzung trifft jedoch den genauen Sinn nicht: „Wo ist in meiner Rede etwas, das des Streitens wert wäre? ↩
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„αὐτὴν ἀγαπήσαντα Θεόν“. Wohleuberg übersetzt trotzdem: „Gott, der mich so sehr geliebt hat.“ ↩
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Dieselbe Frage hatte Basilius schon Buch I, 7 gestellt. ↩
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Gemeint ist die Empfehlung zum Priestertum, bzw. zum Bischofsamte. ↩
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1 Tim. 3, 7. ↩
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nämlich der Menge. ↩
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1 Tim. 3, 1—6. ↩
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nämlich der großen Menge. ↩
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„καί“. In manchen Handschriften und Ausgaben ist zu lesen: „καὶ παρὰ τῶν ἔξωθεν“. ↩
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Traité du Sacerdoce
4.
Que faire donc? Si tu uses de trop d’indulgence là où il faudrait une grande sévérité, et que tu aies peur d’enfoncer le fer dans la plaie qui demande une profonde incision, tu ne traites le mal qu’à demi; mais aussi que tu coupes sans ménagement parce que l’opération est nécessaire, il peut arriver que le malade rebuté par la violence de la douleur perde patience, qu’il rejette brusquement remèdes et appareils, enfin qu’il aille se jeter dans quelque précipice, après avoir brisé le joug et rompu les liens.
J’en pourrais citer beaucoup qui se sont portés aux plus fâcheuses extrémités parce qu’on voulait les soumettre à toute la rigueur des peines que méritaient leurs péchés. Il ne faut pas toujours exiger dans le châtiment une mesure proportionnée à la faute; mais après un mûr examen, s’assurer des dispositions de celui par qui elle a été commise, de peur qu’en voulant réunir ce qui est déchiré tu ne fasses une rupture pire que la première, et qu’avec l’intention louable de relever ce qui est à terre, tu ne le précipites encore plus bas. Les âmes faibles et languissantes, plus particulièrement celles qui sont enlacées dans les plaisirs du siècle, celles que l’orgueil de la naissance ou du pouvoir entretient dans une humeur altière, pourraient, ménagées avec douceur et ramenées peu à peu à faire quelque pieux retour sur elles-mêmes, se corriger sinon totalement du moins en partie, et se dégager ainsi de cette chaîne de maux qui les enveloppe. Vouloir les soumettre brusquement à une discipline sévère, ce serait les priver de ce commencement de conversion. L’âme qu’on a une fois forcée de braver la honte, tombe bientôt dans l’insensibilité; plus de pathétiques exhortations qui la touchent, plus de menaces qui l’ébranlent, plus de bienfaits qui l’attendrissent. Son état est pire que celui de -cette cité que le Prophète maudissait en disant:
Tu t’es fait un front de prostituée, tu regardes effrontément tout le monde. (Jerem., III, 8.)
Cela étant, quelle prudence ne faut-il pas au (575) pasteur, et aussi quelle clairvoyance pour sonder une âme en tous sens et discerner son état. S’il en est qui se retranchent obstinément dans un désespoir furieux et perdent toute confiance de se sauver à cause de l’amertume des remèdes qu’ils ne peuvent souffrir; il en est aussi, qui, parce qu’on n’a pas exigé d’eux une satisfaction eu rapport avec leurs fautes, se laissent aller au relâchement, deviennent beaucoup plus mauvais, et s’enhardissent à pécher toujours plus gravement.
De tout cela, le prêtre ne doit rien laisser inexploré; il faut qu’il recherche tout exactement, et qu’il applique en conséquence le remède dont il dispose, s’il ne veut pas perdre le fruit de ses peines.
Ce n’est pas tout; il faut encore réunir au corps de l’Eglise les membres qui en sont séparés, et que de soins et de peines ne doit-il pas prendre pour cela! Le pasteur de brebis a son troupeau qui le suit partout où il le guide; que des brebis s’écartent du droit chemin, et que, quittant le bon pâturage elles s’en aillent brouter en des endroits stériles et escarpés; il suffit d’un cri plus fort pour ramener et réunir au troupeau la portion qui s’en était séparée: mais cet homme qui a quitté le droit chemin de la foi, qu’il faut de soins au pasteur pour le ramener! que de persévérance! que de patience! Il ne faut pas songer à l’entraîner par la force, à le contraindre par la peur. La persuasion seule peut le ramener à la vérité qu’il a quittée d’abord. Il faut donc au pasteur une âme généreuse qui ne défaille jamais à la peine, qui jamais ne désespère du salut des égarés, qui ne se lasse jamais de penser et de dire : Peut-être que Dieu leur fera connaître un jour la vérité, et les délivrera des filets du démon. (II Timoth. XI, 25.) C’est pourquoi le Seigneur parlant à ses disciples leur dit : Quel est le serviteur prudent et fidèle? (Matth. XXIV, 43.) Qui ne travaille qu’à sa propre perfection ne sert que lui seul. Mais le bien du ministère pastoral s’étend à tout le peuple. Quelqu’un distribue de l’argent aux pauvres, ou bien il vient en aide d’une manière quelconque aux opprimés; c’est là sans doute se rendre utile au prochain; mais il y a entre ce genre de service et ceux qu’il faut attendre du prêtre, autant de différence qu’il en existe entre le corps et l’âme. C’est la raison pour laquelle le divin Maître disait que les soins donnés à son troupeau sont une marque de l’amour qu’on lui porte à lui-même?
BASILE. Tu n’aimes donc pas Jésus-Christ.
CHRYSOSTOME. Si, je l’aime, et je ne cesserai jamais de l’aimer, mais j’ai peur d’offenser celui que j’aime.
BASILE. Voilà une énigme à laquelle je n’entends rien. Jésus-Christ, dis-tu, commande à celui qui l’aime de paître ses brebis; foi, tu refuses de le faire, et pour t’en dispenser tu allègues l’amour que tu portes à Jésus-Christ?
CHRYSOSTOME. Il n’y a pas d’énigme dans mes paroles, elles sont très-claires et très-simples. Sans doute, si j’étais capable d’administrer cette charge comme le veut Jésus-Christ, et que je refusasse de le faire, on devrait se demander ce que signifie mon langage. Mais puisque la faiblesse de mon âme me rend tout à fait inapte à cette administration, qu’y a-t-il d’inexplicable dans ce que je dis? Oui, ce troupeau bien-aimé du Christ, je craindrais, après l’avoir reçu florissant et bien nourri, de le laisser dépérir par mon incurie, et d’irriter ainsi contre moi le Dieu qui l’a aimé jusqu’à se livrer lui-même pour son salut et sa rédemption.
BASILE. Tu plaisantes en parlant de la sorte. Car, situ parlais sérieusement, je ne vois pas comment tu pourrais mieux prouver que j’ai raison de me plaindre, tout en cherchant à calmer mon chagrin. Je savais bien déjà que tu m’avais trompé, trahi; mais la justification que tu as entrepris de faire de ta conduite me l’apprend bien mieux encore, et je comprends parfaitement toute la gravité de la situation où tu m’as engagé. Si tu t’es dérobé à ce grand ministère, bien convaincu que les forces de ton âme ne suffisaient pas pour une si lourde charge, c’était moi qu’il fallait premièrement en éloigner, quand même j’aurais eu le plus grand désir d’y arriver et sans attendre que ma confiance t’eût laissé arbitre de mes intérêts. Mais tu n’as pensé qu’à toi seul; pour moi, tu m’as oublié. Que dis-je? plût à Dieu que tu m’eusses oublié : ce serait à souhaiter; mais tu as toi-même tendu le piége qui m’a fait tomber dans les mains de ceux qui cherchaient à me prendre. Tu n’as pas même la ressource de dire que la voix publique t’a trompé; que c’est elle qui t’a induit à soupçonner en moi quelque grand et rare mérite. Il s’en faut bien que je sois du nombre de ces hommes qui excitent l’admiration et attirent les regards du monde! Et quand on se serait livré à quelque semblable illusion en ma faveur, c’était à toi à faire plus de cas (576) de la vérité, que de l’opinion de la multitude. A la bonne heure, si nos rapports habituels ne t’avaient mis à même de me connaître, tu pourrais dire avec un semblant de raison, qu’en me donnant ton suffrage, tu n’as fait que céder à l’entraînement populaire. Mais s’il n’est personne au monde qui me connaisse plus à fond, pas même ceux à qui je dois le jour et l’éducation, quel discours assez persuasif trouveras-tu pour faire croire à tous ceux qui t’entendront que c’est bien malgré toi que tu m’as poussé dans cette situation périlleuse? Mais brisons là-dessus : je ne te ferai pas de procès pour cela: dis-moi seulement ce que nous pourrons répondre à ceux qui nous accusent tous deux.
CHRYSOSTOME. Je ne m’engagerai pas dans cette question, que je n’aie réfuté pleinement les reproches que tu me fais pour ton propre compte, quand tu me répéterais mille fois que tu me pardonnes. Tu disais tout à l’heure que l’ignorance me ferait trouver moins coupable, que je cesserais même de le paraître, si, te connaissant moins, je t’avais engagé dans la carrière où tu es; au lieu que, t’ayant livré non par ignorance, mais avec une parfaite connaissance de ce qui te concerne, toute excuse raisonnable, toute justification légitime m’est enlevée. Eh bien! moi je dis tout le contraire. Je soutiens que dans une matière aussi grave l’examen ne saurait être trop sérieux : que celui qui veut élever un sujet au sacerdoce ne doit pas s’en rapporter uniquement à la voix publique, mais que, non content de la consulter, il doit encore, il doit, avant tout et par-dessus tout, avoir sondé lui-même les dispositions du candidat. Quand l’Apôtre écrit à Timothée: Il faut encore qu’il ait bon témoignage de ceux qui sont hors de l’Eglise (I Tim. III, 7), il n’entend pas exclure la nécessité d’un examen sévère et rigoureux, et ne donne pas la réputation comme une marque décisive dans l’épreuve qu’il s’agit de faire. Car après avoir énuméré beaucoup d’autres conditions, il ajoute la bonne renommée en dernier lieu, pour montrer non qu’elle doit être considérée seule dans les élections, mais qu’elle ne doit venir qu’après les autres, rien n’étant plus ordinaire que les erreurs de la multitude à cet égard. Quand cet examen scrupuleux a eu lieu préalablement, c’est alors que l’on peut sans danger se fier au suffrage public. C’est pourquoi l’Apôtre fait suivre les autres conditions de l’assentiment des gens du dehors. Car prenons-y garde, il ne dit pas simplement que le sujet doit avoir un bon témoignage, mais il ajoute le mot encore, pour montrer qu’il faut, avant de consulter la renommée, soumettre le sujet à un sévère examen. Donc, puisque je te connaissais plus à fond, même que tes père et mère, comme tu en conviens, la justice exige que je sois renvoyé absous de toute accusation.
BASILE. C’est précisément ce qui te ferait condamner infailliblement, si l’on voulait t’accuser. Est-ce que tu ne te souviens plus d’une chose dont je t’ai parlé souvent, que les faits t’ont mieux apprise encore, je veux dire la faiblesse de mon caractère? Est-ce que tu n’avais pas coutume de me railler sur mon peu d’énergie, et sur la facilité avec laquelle les plus ordinaires difficultés me jettent dans l’abattement?