• Home
  • Works
  • Introduction Guide Collaboration Sponsors / Collaborators Copyrights Contact Imprint
Bibliothek der Kirchenväter
Search
DE EN FR
Works John Chrysostom (344-407) De sacerdotio libri 1-6

Translation Hide
Über das Priestertum (BKV)

KAPITEL XII.

Du siehst also, wie Gott es dir mehr als deutlich dartut, daß er über den Vorgesetzten eine viel schwerere Züchtigung verhängen werde als über die Untergebenen. Denn wenn er sogar die Tochter eines Priesters härter straft als die anderen um eben dieses Priesters willen, so wird er doch wohl von dem Vater, der für jene die Ursache der vermehrten Pein ist, nicht die gleiche, sondern eine weit strengere Genugtuung fordern als von allen übrigen. Und das ganz mit Recht. Betrifft doch der [aus des Priesters Sünde entstehende] Schaden nicht ihn allein, sondern bringt auch die Seelen der Schwächeren und aller derer, die auf ihn schauen, zu Fall. Eben das will auch Ezechiel andeuten, wenn er beim Gerichte die Böcke und die Schafe voneinander sondert1.S. 241. Bist du nun davon überzeugt, daß meine Furcht eine wohlbegründete war? Wenn ich, abgesehen von dem bisher Gesagten, in meinem jetzigen Stande mir zwar auch viele Mühe geben muß, um nicht vollständig von den Leidenschaften meiner Seele überwältigt zu werden, so bin ich doch diesen Anstrengungen gewachsen und fliehe den Kampf nicht. Allerdings werde ich auch jetzt von eitler Ehrsucht niedergehalten; allein oft richte ich mich wieder auf und sehe dann ein, daß ich ein Gefangener war; bisweilen kommt es auch vor, daß ich meine niedergedrückte Seele mit Vorwürfen überhäufe. Unziemliche Begierden fallen mich auch jetzt an; aber die Flamme, die sie entfacht, ist unwirksamer, da meine leiblichen Augen keinen Stoff finden, um Feuer zu fangen. Irgend jemanden zu beschimpfen oder Beschimpfungen anzuhören, davor bin ich vollkommen sichergestellt, weil niemand bei mir ist, mit dem ich mich in Gespräche einlassen könnte; denn diese Wände vermögen doch keinen Laut von sich zu geben. Freilich ist es mir nicht in gleicher Weise möglich, dem Zorne zu entgehen, obwohl niemand da ist, der mich dazu reizt. Oft nämlich kommt mir die Erinnerung an verabscheuungswürdige Leute und ihre Taten und bringt mein Herz in Aufwallung. Indes lasse ich es nicht bis zum äußersten kommen; schnell dämpfe ich seine leidenschaftliche Erregung und suche es zu beruhigen, indem ich mir sage, daß es höchst unheilvoll2 und äußerst erbärmlich sei, seine eigenen Sünden außer acht zu lassen und um die der Nebenmenschen geschäftig sich zu kümmern.

Wenn ich mich jedoch mitten in das Getriebe der Menge begebe und von tausendfachen Aufregungen festgehalten werde, so wird es mir nicht möglich sein, derartige Ermahnungen zu meinem Vorteil an mich selbst zu richten und Erwägungen Raum zu geben, die mich, zu solchen hinleiten. Wie vielmehr diejenigen, welche von einer Strömung oder von einem anderen auf sie einstürmenden Verhängnis in die Tiefe hinabgezogen werden, den Untergang, in dem sie ihr Ende finden, voraussehen, S. 242 aber keine Rettung mehr zu ersinnen vermögen, so werde auch ich, wenn ich in den gewaltigen Strudel der Leidenschaften hineingerate, zwar sicher beobachten können, wie die mir drohende Gefahr sich tagtäglich vergrößert, hingegen mich auf mich selbst zurückzuziehen, wie ich das jetzt vermag und die alsdann von allen Seiten auf mich einstürmenden Seelenkämpfe zu bannen, das wird mir nicht so leicht gelingen, als es vorher der Fall gewesen. Denn meine Seele ist schwach und wenig widerstandsfähig. Sie läßt sich leicht überwältigen nicht nur durch die genannten Leidenschaften, sondern auch durch die widerlichste unter allen, durch die Mißgunst. Sie weiß weder übermütige noch ehrenvolle Behandlung in richtigem Maße zu ertragen; während sie durch die eine sich überschwänglich gehoben fühlt, wird sie durch die andere niedergedrückt. Wie wilde Tiere, wenn sie stark gebaut sind und strotzend von Kraft, die gegen sie Kämpfenden leicht niederwerfen, zumal wenn es sich um Schwächlinge und Unerfahrene handelt, wie3 man aber nicht besonders beherzt zu sein braucht, um dann einen Ringkampf mit ihnen aufzunehmen, wenn man vorher sie vor Hunger sich verzehren läßt und infolgedessen ihren Grimm bändigt und ihre Kraft zum größten Teil bricht, so verhält es sich auch mit den Leidenschaften der Seele. Wer sie entkräftet, macht sie den rechten Vernunftgründen untertänig, wer sie aber geflissentlich nährt, hat einen noch schlimmeren Kampf mit ihnen zu bestehen und regt sie gegen sich so furchtbar auf, daß er sein ganzes Leben in Knechtschaft und elender Ohnmacht zubringen muß.

Was ist nun die Nahrung für diese wilden Tiere? Für Ruhmsucht Ehrenbezeigungen und Lobsprüche, für Hochmut großer Reichtum und einflußreiche Machtstellung, für Neid der hoch geachtete Name der Nebenmenschen, für Geldgier der Ehrgeiz der Geber, für Zügellosigkeit ein weichliches Leben und der beständige Umgang mit Frauen, kurz für das eine [Tier] diese, für das andere jene Nahrung. Alle die genannten wilden S. 243 Tiere werden mich, wenn ich in die Öffentlichkeit trete, mit Ungestüm angreifen und mir die Seele zerfleischen; sie werden mir Furcht einflößen und dadurch den Kampf gegen sie nur noch gefährlicher machen. Bleibe ich hingegen hier sitzen, so werde ich sie freilich auch dann nur mit großer Anstrengung bezwingen; aber bezwingen werde ich sie doch mit Hilfe der göttlichen Gnade und es wird ihnen nichts weiter übrig bleiben, als mich anzubellen. Deshalb hüte ich dieses Häuschen, ohne auszugehen, ohne Umgang und Verkehr zu pflegen, und tausend andere derartige Vorwürfe höre ich an und nehme sie ruhig hin. Gerne allerdings würde ich sie von mir fernhalten; es betrübt und schmerzt mich, daß ich dazu nicht imstande bin. Denn es wäre nicht leicht durchführbar für mich, zugleich den Verkehr mit anderen aufzunehmen und in der jetzigen Sicherheit zu verharren. Darum bitte ich auch dich, du mögest in der so peinlichen Verlegenheit, in der ich mich befinde, mich mehr bemitleiden als anklagen.

Jedoch, ich überzeuge dich immer noch nicht? So ist es denn nunmehr Zeit, daß ich dir auch noch das einzige Geheimnis preisgebe, welches ich noch auf dem Herzen hatte. Vielleicht wird es manchen unglaublich erscheinen; ich will mich aber trotzdem nicht schämen, es offen zu bekennen. Wenn meine Aussage auch ein Beweis eines bösen Gewissens und von zahllosen Sünden sein mag, was wird es mir nützen können, falls die Menschen darüber in Unkenntnis bleiben, da doch Gott, der alles genau weiß, mich einstens richten wird? Nun, was ist denn das für ein Geheimnis? Seit jenem Tage, an dem du mir diesen Verdacht4 beigebracht hast, war mein Leib wiederholt in Gefahr, in völlige Auflösung zu verfallen; eine so große Furcht, eine so große Verzagtheit hielt meine Seele gefangen. Indem ich nämlich die Herrlichkeit der Braut Christi bedachte, ihre Heiligkeit, ihre geistige Schönheit, ihre Weisheit, die in ihr herrschende Ordnung, und daneben vergleichsweise meine eigene Erbärmlichkeit stellte, da konnte ich nicht auf-S. 244 hören, sie und mich selbst zu betrauern5. Fortwährend seufzend und von Verzweiflung erfaßt, sagte ich zu mir selber: Wer hat denn dazu geraten? Wie, sollte die Kirche Gottes sich so sehr versündigt haben? Sollte sie ihren Herrn so sehr aufgebracht haben, daß sie mir, dem Allerunwürdigsten, ausgeliefert werden und solche Schmach erleiden soll? Während ich des öfteren derartige Erwägungen bei mir anstellte und mich außerstande fühlte, auch nur den Gedanken an eine solche allzu starke Ungereimtheit zu ertragen, da lag ich da wie ein Wahnsinniger mit offenem Munde und vermochte weder etwas zu sehen noch zu hören. Wenn mich aber diese völlige Hilflosigkeit verließ — denn bisweilen verschwand sie auch wieder —, wurde sie gleich von Tränen und Niedergeschlagenheit abgelöst. Hatte ich mich dann sattgeweint, kam die Furcht wieder über mich und beunruhigte, verwirrte und erschütterte mein ganzes Gemüt. In solchem Sturmgewitter habe ich die jüngst verflossene Zeit zugebracht; du aber wußtest das nicht, sondern meintest, daß ich in stiller Ruhe dahinlebe.

Nun will ich versuchen, den Sturm, der über meine Seele gekommen, dir näher zu schildern. Vielleicht wirst du alsdann deine Vorwürfe aufgeben und mir Verzeihung angedeihen lassen. Wie soll ich dir jedoch, ja wie soll ich dir diesen Leidenssturm beschreiben? Wolltest du einen genauen Einblick gewinnen, so wäre das nicht anders möglich, als indem ich dir mein Herz bloßlege. Da dies aber undurchführbar ist, so will ich versuchen, soweit ich dazu imstande bin, dir vermittelst eines wenn auch nur schwachen Gleichnisses wenigstens den Rauch meiner bisherigen Niedergeschlagenheit anzudeuten. Du jedoch sollst aus dem Gleichnisse lediglich meine Verzagtheit verstehen lernen. Nehmen wir an, die Tochter eines Königs, der über die ganze Erde, soweit sie die Sonne bescheint, herrscht, sei mit jemandem verlobt; diese Jungfrau besitze eine unaussprechliche Schönheit, dergleichen selbst die menschliche Na- S. 245 tur überrage, durch welche sie über das gesamte weibliche Geschlecht in gewaltigem Abstande den Preis davontrage; die Vollkommenheit ihrer Seele sei derart, daß sie hierin auch das Geschlecht der Männer, der früheren sowohl wie der zukünftigen, in weitem Maße hinter sich zurücklasse; an trefflicher Charakterbildung habe sie sogar noch jegliches Ideal der Philosophie übertroffen; durch die Anmut ihrer eigenen Erscheinung stelle sie jede leibliche Schönheit in den Schatten. Nehmen wir ferner an, ihr Bräutigam sei nicht nur wegen dieser Vorzüge für die Jungfrau entbrannt, sondern auch abgesehen davon von leidenschaftlicher Liebe für sie erfüllt und verdunkele durch seine Leidenschaft die der rasendsten Liebhaber, welche jemals gelebt haben. Da erfahre er nun mitten in der Glut seines Liebeszaubers irgendwoher, daß ein gemeiner und verworfener Mensch, ein nichtswürdiges, körperlich verstümmeltes und allererbärmlichstes Geschöpf, seine bewunderungswürdige, zärtlich geliebte Braut zur Ehe nehmen wolle. Habe ich dir nicht hiermit einen kleinen Teil meines Schmerzes vor Augen gestellt? Oder genügt es nicht, das Gleichnis bloß bis hierher durchzuführen? Allerdings glaube ich, daß das hinreichen dürfte, soweit es sich dabei um die Kennzeichnung meiner Niedergeschlagenheit handelt. Denn um dessentwillen allein habe ich ja das Gleichnis vorgebracht.

Um dir aber deutlicher zu zeigen, welches Maß von Furcht und Bestürzung mich erfasst hat, will ich noch zu einem anderen Gemälde übergehen. Stelle dir ein Kriegsheer vor, das aus Fußvolk, Reiterei und Seesoldaten zusammengesetzt ist. Die Zahl der Kriegsschiffe verberge das Wasser des Meeres; die weiten Gefilde und die Bergeshöhen seien mit den Schlachtreihen der Fußsoldaten und Reiter bedeckt. Das Erz der Waffen funkele wider im Glänze der Sonne, und in den von ihr herabgesandten Strahlen leuchte auf der helle Schein der Helme und Schilde. Das Krachen der Speere und das Wiehern der Pferde schalle bis zum Himmel empor. Weder das Meer noch die Erde sei zu sehen, sondern überall nur Erz und Stahl, Diesem Heere treten nun Feinde gegenüber, rohe und wilde Gesellen; der Augen- S. 246 blick des Zusammenstoßes stehe nahe bevor. Da bemächtige man sich jählings eines jungen Mannes, der, auf dem Lande aufgewachsen, nichts anderes als die Hirtenflöte und den Hirtenstab kennt, wappne ihn mit einer ehernen Rüstung, führe ihn durch das ganze Kriegslager und zeige ihm die einzelnen Abteilungen und ihre Anführer, die Bogenschützen, die Schleuderer, die Hauptleute, die Oberbefehlshaber, die Schwerbewaffneten, die Reiter, die Lanzenwerfer, sodann die Kriegsschiffe, die Flottenführer, die Mannschaft, die sich auf den Schiffen verschanzt hat, und die große Menge der dort befindlichen Kriegsmaschinen; man lasse ihn ferner die ganze Schlachtlinie der Feinde sehen, darunter manche abscheuliche Gestalten, ihre seltsame Waffenrüstung, ihre ungeheure Anzahl, die tiefen Gräben und Abhänge und das schwierige6 bergige Terrain; man zeige ihm schließlich, wie auf Seiten der Gegner infolge einer Zauberkraft Pferde dahinfliegen, schwerbewaffnete Krieger durch die Luft schweben und welche Macht und Mittel jeder Art von Zauberei diesen zur Verfügung stehen. Man schildere ihm auch all das Unheil, das der Krieg mit sich bringt: die Wolke der Speere, die dichte Maße der Geschosse, die daraus entstehende starke Finsternis, die alles undurchdringlich macht, die völlig dunkle Nacht, hervorgerufen durch die Menge der Pfeile, die infolge ihrer Dichtigkeit nicht mehr die Sonnenstrahlen durchdringen lassen, die Staubwolken, die nicht weniger als die Finsternis die Augen des Lichtes berauben, die Ströme von Blut, das Wehklagen der Fallenden, das Kriegsgeschrei der Kämpfenden, die Haufen, der Gefallenen, die mit Blut bespritzten Wagenräder, die Rosse, wie sie mitsamt den Reitern über die Menge der daliegenden Toten kopfüber dahinstürzen, den Erdboden, den ein völliges Durcheinander bedeckt. Es sind da zu sehen Blutlachen, Bogen und Geschosse, Hufe von Pferden und Köpfe von Menschen unmittelbar nebeneinander, desgleichen Menschenarme und Wagenräder7, da- S. 247 neben eine Beinschiene und ein durchstochener Oberkörper, Gehirnteile, noch am Schwerte klebend, und eine abgebrochene Lanzenspitze mit einem aufgespießten Auge. Man schildere ihm ferner die Gräuel der Seeschlacht, wie die Kriegsschiffe teils mitten im Meere verbrennen, teils mitsamt der Mannschaft untergehen, wie die Wasser brausen, die Seeleute lärmen, die Soldaten schreien, wie die Schaumblasen, ein Gemisch von Wellen und Blut, sich in alle Fahrzeuge hineinstürzen, wie die Toten auf dem Verdeck liegen, aber dann teils in die Tiefe des Meeres versinken, teils oben auf dem Wasser schwimmen und entweder an den Strand getrieben oder mitten in den Wogen hin- und hergeschleudert werden, um schließlich den Schiffen den Weg zu versperren. Nachdem man so [jenem jungen Manne] das Trauerspiel des Krieges genau vor Augen geführt hat, füge man noch die Leiden der Kriegsgefangenschaft hinzu und die Sklaverei, die schlimmer ist als jeglicher Tod, Ist man sodann mit der Schilderung zu Ende, so gebe man ihm die Weisung, sofort das Pferd zu besteigen und den Oberbefehl über das gesamte Heer zu übernehmen. Glaubst du wohl, jener Jüngling werde auch nur die bloße Beschreibung8 auszuhalten vermögen und nicht vielmehr gleich beim ersten Anblick seine Seele aushauchen?


  1. Ezech. 34, 17. ↩

  2. „ἀσύμφορον“. In manchen Ausgaben, so auch bei Migne, steht „ἀσύμφωνον“. ↩

  3. Es ist hier das zu Beginn des Vergleiches stehende „ὥσπερ“ zu ergänzen; das später folgende „ὡς“ bedeutet „ὥστε“ = „um zu". ↩

  4. Gemeint ist das in Buch I, 6 gemeldete Gerücht, daß Chrysostomus und Basilius zu Bischöfen erhoben werden sollten. ↩

  5. Manche Ausgaben fügen noch „ταλανὶξων, bejammern“ hinzu. ↩

  6. „δυσχωρείας“; in manchen Ausgaben ist „δυσχερείας“ zu lesen. ↩

  7. Statt „τροχόν“ lesen manche Ausgaben, so auch Migne, τράχηλον, Hals, Nacken“, was jedoch gar nicht in das von Chrysostomus beabsichtigte bunte und wirre Schlachtbild paßt. ↩

  8. "Nairn liest hier im Unterschiede von fast allen anderen Ausgaben „διοἰκησιν“ statt „διἠγησιν“. ↩

Translation Hide
Traité du Sacerdoce

12.

Dieu peut-il nous montrer d’une manière plus frappante, qu’il exige une peine plus sévère de celui qui gouverne que de ceux qui sont gouvernés?

Assurément Dieu qui, à cause du père, punit la fille plus sévèrement que les autres, ne traitera point comme un simple particulier ce père lui-même qui cause à sa fille un surcroît de tourments. Non; son châtiment sera beaucoup plus terrible. Et rien de plus juste; car le préjudice de son péché ne retombe pas seulement sur lui, mais encore sur les âmes faibles qui sont témoins de sa mauvaise conduite. C’est ce qu’Ezéchiel veut nous apprendre lorsqu’il sépare le jugement des béliers du jugement des brebis. (Ezech. XXXIV, 17.)

Penses-tu maintenant que mes plaintes aient eu quelque chose d’exagéré?

Après tout ce que j’ai déjà dit, il me reste encore à t’ouvrir mon coeur; tu seras témoin des efforts que je suis obligé de faire pour ne pas me laisser vaincre entièrement par mes passions. J’avoue, toutefois, que ce travail n’est pas au-dessus de mes forces, et que je ne songe nullement à fuir devant l’ennemi que je combats.

La vaine gloire s’empare de moi au moment même où je te parle; puis tout à coup j’échappe à ses prises, et, redevenu sage, je me reproche de m’être laissé prendre, je réprimande mon âme un instant asservie. Des désirs déréglés assaillent mon âme; mais ils n’allument qu’un feu languissant et facile à s’éteindre, parce que les yeux du corps, en s’ouvrant, ne trouvent pour l’alimenter aucune matière inflammable. Pour ce qui est de médire ou de prêter l’oreille à la médisance, j’en suis entièrement préservé, puisque je n’ai personne avec qui m’entretenir : ces murs peuvent-ils parler?

Il n’en est pas de même de la colère, je ne puis l’éviter, bien qu’il n’y ait personne ici pour me fâcher. Un souvenir qui me revient et me rappelle certains personnages aussi absurdes que leurs oeuvres, suffit pour me faire gonfler le coeur, sans toutefois qu’il aille jusqu’à éclater:

vite je m’efforce de le ramener de cette effervescence à son calme ordinaire, je lui persuade de s’apaiser, en disant en moi-même qu’il est par trop déraisonnable et que c’est se rendre malheureux à plaisir, d’oublier ses propres maux pour prendre de ceux du prochain un souci inutile; mais si j’étais dans le monde, occupé de mille tracas, je n’entendrais plus les avis de cette voix intime, je ne jouirais plus (620) de ses conseils qui m’instruisent et me guident. Semblable à ceux que la violence d’un torrent ou bien une force quelconque a poussés dans un précipice, et qui peuvent prévoir la fin terrible à laquelle aboutira leur chute, sans toutefois apercevoir de secours nulle part, si j’étais une fois tombé dans le tumulte des passions, je pourrais voir tous les jours croître la somme des supplices qui m’attendent; mais, rentrer en moi-même, comme je le fais maintenant, et repousser de toutes parts les attaques furieuses des passions, je ne le pourrais plus aussi facilement qu’auparavant. En effet, j’ai l’âme faible, étroite, presque sans défense non-seulement contre les passions dont je viens de parler, mais surtout contre la plus amère de toutes, l’envie; ni les injures, ni les distinctions, je ne sais rien prendre avec modération, les unes m’élèvent, les autres me rabaissent outre mesure. Les bêtes féroces bien nourries et fringantes terrassent aisément ceux qui combattent contre elles, surtout lorsqu’ils ne sont ni forts ni adroits; mais affaiblissez-les par le défaut de nourriture, bientôt leur ardeur s’éteint, bientôt leur vigueur languit, et, sans être bien robuste, un homme pourra les combattre et les vaincre : la même chose a lieu pour les passions de l’âme; exténuez ces bêtes par le défaut d’aliment, vous les tiendrez facilement courbées sous le joug de la raison : si, au contraire, vous les nourrissez trop bien, difficilement pourrez-vous soutenir leur impétuosité; vous les rendrez si terribles contre vous-même que vous passerez toute votre vie dans la servitude et dans la crainte.

Quel est donc l’aliment de ces monstres? La vaine gloire se repaît de distinction et de louanges; l’orgueil, de pouvoir et de hautes dignités; l’envie, de la réputation d’autrui; l’avarice, de libéralités et de largesses; la luxure, de mollesse et de rencontres continuelles avec les femmes; ainsi des autres. Que je m’engage dans le monde, voilà ces animaux féroces déchaînés contre moi, ils déchirent mon coeur devenu leur proie, je suis jeté dans une situation terrible, et engagé dans une guerre bien trop formidable pour moi. Je sais qu’en. restant dans ma solitude, il me faudra encore de grands efforts pour les dompter; pourtant je les dompterai, avec la grâce de Dieu, et il ne leur restera que la liberté de hurler.

Voilà pourquoi je garde ma cellule, n’en permettant l’entrée à personne, ne vivant, ne communiquant avec personne, résolu à souffrir tous les reproches que cette conduite peut m’attirer; je serais heureux de faire cesser ces reproches, mais la chose étant impossible, tout ce que je puis faire, c’est de m’en affliger et d’en gémir. Le moyen d’être à la fois répandu dans les sociétés, et de conserver la sûre retraite dont je jouis présentement? Ainsi, mon ami, au lieu de me blâmer, plains-moi plutôt dans la situation critique où je me trouve.

Pourtant je vois que tu n’es pas encore persuadé. C’est donc le moment de te communiquer le seul secret qui me reste. Ce que je vais dire pourra paraître incroyable à plusieurs; quoi qu’il en soit, je ne rougirai pas de le publier hautement, dût cet aveu être pris pour la marque d’une mauvaise conscience et le signe d’une âme chargée de nombreux péchés. Dieu qui doit me juger étant instruit exactement de tout, quel profit retirerai-je de l’ignorance des hommes?

Quel est donc ce secret? Depuis le jour où, informé par toi des vues que l’on avait sur nous, je commençai à craindre d’être élevé au sacerdoce, plusieurs fois j’ai senti mon corps sur le point de défaillir complètement: tels étaient la frayeur et l’abattement qui dominaient mon âme! Je me représentais, d’un côté la gloire de l’Epouse de Jésus-Christ, sa sainteté, sa beauté spirituelle, son admirable sagesse et l’éclat de sa parure divine; de l’autre, je voyais ma misère, et cette comparaison m’arrachait des larmes sur son malheur et sur le mien; je soupirais sans cesse, et, en proie à une perplexité cruelle, je disais: Qui donc a pu conseiller pareille chose ? Quel si grand crime l’Eglise de Dieu a-t-elle commis? En quoi a-t-elle donc offensé si grièvement son Seigneur, qu’il la condamne à la honte d’être livrée au plus indigne des hommes? Préoccupé de ces réflexions, ne pouvant même supporter la pensée d’une chose si étrange, j’étais comme un homme frappé d’une paralysie soudaine, la bouche béante, ne pouvant ni voir ni entendre. Je ne sortais de cet étourdissement, qui passait par intervalles, que pour me noyer de nouveau dans la tristesse et dans les larmes; quand j’étais rassasié de pleurs, revenait la frayeur, agitant, troublant, bouleversant mon âme. J’essuyais les coups de cette horrible tempête et tu n’en savais rien! et tu me croyais dans le calme le plus profond! C’est (621) pourquoi j’essaierai de te découvrir entièrement les orages de mon coeur, peut-être seras-tu plus disposé à me pardonner qu’à m’accuser. Mais comment te les découvrir? Pour les montrer tels qu’ils sont, il n’y aurait qu’un moyen:

ce serait de dépouiller ce coeur lui-même de toute enveloppe et de le mettre sous tes yeux. Commue cela n’est pas possible, je tâcherai, selon mon pouvoir, de te montrer, à travers le voile obscur d’une comparaison, la fumée de ce foyer de tristesse qui est en moi; à l’aide de cette allégorie, tu chercheras à te faire une idée de ma tristesse, seulement de ma tristesse.

Supposons qu’on destine à quelqu’un, pour épouse, la fille d’un monarque maître de toutes les terres qu’éclairent les rayons du soleil qu’elle soit d’une beauté incomparable, supérieure à ce que l’humaine nature peut produire de plus accompli, et l’emportant de beaucoup par ses attraits, sur tout ce qu’il y a de femmes au monde; qu’elle ait d’ailleurs une âme infiniment plus parfaite que celle d’aucun homme des temps passés, présents et à venir; en un mot, que par ses moeurs elle surpasse toutes les perfections morales rêvées par les sages, en même temps que l’éclat de sa figure éclipsera toute beauté corporelle imaginable; que le prince qui doit l’épouser brûle d’amour pour elle, que même il ait conçu une telle passion, que les amants les plus enflammés ne puissent lui être comparés; qu’en de pareilles circonstances il vienne à savoir que la princesse admirable qui possède son coeur, le mariage va la faire passer dans les bras d’un homme de rien, et de la lie du peuple, sans naissance et tout contrefait, en un mot le dernier des hommes. Eh bien! t’ai-je donné quelque idée de ma douleur, et suffit-il d’avoir poussé la comparaison jusque-là? Je pense que c’en est assez pour te faire comprendre ma tristesse du moins; car c’est seulement cette face de ma désastreuse position que j’ai voulu te montrer par cette similitude.

Maintenant, afin que tu voies la mesure de ma frayeur et de ma stupéfaction, représentons-nous un autre tableau.

Figurons-nous une armée composée de fantassins, de cavaliers et de marins; la mer a disparu sous la multitude des vaisseaux, les vastes plaines et les hautes montagnes sont également couvertes de phalanges d’infanterie et de cavalerie; l’acier des armes réfléchit les feux du soleil, dont les rayons, tombant sur les casques et sur les boucliers, les font briller d’un éclat éblouissant; le cliquetis des armes et le hennissement des chevaux retentissent jusqu’au ciel; on ne voit plus ni mer ni terre, mais le fer et l’airain partout. En face de cette armée sont rangés en bataille les ennemis, hommes féroces et avides de carnage; ces masses vont s’entrechoquer.

Dans ce moment on enlève un jeune garçon naïf qui a été élevé dans les champs, qui ne connaît rien que le chalumeau et la boulette; on l’arme de pied en cap; on lui fait passer l’armée en revue; on lui en montre les différentes compagnies avec leurs commandants; les archers, les frondeurs, les taxiarques, les généraux, les oplites, les cavaliers, les gens de traits; les trirèmes avec leurs triérarques, les soldats qui les montent, et le nombre des machines qu’elles portent: on lui montre encore tout le plan de bataille des ennemis; l’étrangeté de leurs figures, la variété de leurs armures; leur multitude infinie, campée dans des fondrières, dans d’immenses précipices et derrière des montagnes inaccessibles; on lui montre encore, du côté des ennemis, des chevaux ailés et des combattants qui voyagent dans les airs par des moyens magiques, et qui disposent d’enchantements aussi variés que puissants. On lui énumère ensuite tous les accidents de la guerre : une grêle de traits, une nuée de javelots; un déluge de flèches qui interceptent les rayons du soleil, et changent la clarté du jour en une nuit profonde; une poussière épaisse non moins incommode que les ténèbres; des torrents de sang; les gémissements des mourants; les cris des combattants; des monceaux de morts, les roues des chariots baignant dans le sang; les chevaux que la multitude des cadavres fait trébucher et tomber sur leurs cavaliers; sur la terre un affreux pêle-mêle : du sang, des arcs, des flèches, des sabots de chevaux et des têtes d’hommes gisant à côté les uns des autres; des bras, des cous, des jambes, des poitrines entr’ouvertes, des cervelles collées aux glaives, un oeil fixé à la pointe d’une flèche brisée. On ajoute à cette peinture les horreurs d’une bataille navale des navires brûlant au milieu des eaux; d’autres coulant à fond avec leurs défenseurs; le bruissement des vagues; le tumulte des matelots; le cri des soldats; l’écume des flots mêlée de sang qui entre dans les vaisseaux; ici des cadavres étendus sur le tillac; là, des corps (622) submergés ou qui flottent sur les eaux, ou que la mer rejette sur la rive; la marche des vaisseaux arrêtée par la masse énorme des corps morts. Au spectacle de tant de scènes tragiques, on ajoute le récit des maux dont la guerre est suivie, la captivité et l’esclavage pires que la mort. Après cela on ordonne au jeune garçon de monter à cheval et de prendre à l’instant le commandement de l’armée; crois-tu qu’il ne sera pas épouvanté par le seul récit qu’on lui fera, et qu’il ne sentira pas défaillir son coeur au premier moment?

  Print   Report an error
  • Show the text
  • Bibliographic Reference
  • Scans for this version
Translations of this Work
Traité du Sacerdoce
Treatise concerning the christian priesthood Compare
Über das Priestertum (BKV)
Commentaries for this Work
Einleitung Über das Priestertum
Introduction to the treatise on the priesthood

Contents

Faculty of Theology, Patristics and History of the Early Church
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Imprint
Privacy policy